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E-Book

Keine Panik, ich will nur Sex

Auf der Suche nach dem Mann für jede Lage

AutorPaula Lambert
VerlagHeyne
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783641046682
FSK18
Altersgruppe18 – 
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Deutschlands berühmteste Sexkolumnistin meldet sich zu Wort
Deutschlands Kultkolumnistin Paula Lambert über Männer, Frauen - und hemmungslosen Sex

'Es gibt viele Menschen, die super im Bett sind. Aber seien wir ehrlich: Die Schlechten sind diejenigen, die einem die bleibenden Erinnerungen schenken.' Paula Lambert

Die Sexkolumnistin der Männerzeitschrift GQ führt durch das unübersichtliche Dickicht der Liebhabertypen, an die sie im Laufe ihres ausschweifenden Sexuallebens geraten ist: Wanderer, Exoten, Hochleistungssportler, Winzlinge, Rammler, Fetischisten und was da sonst noch alles draußen frei herumläuft. Wer mit ihr auf die Pirsch geht, wird nicht nur den einen oder anderen alten Bekannten wiedertreffen, sondern ganz nebenbei auch die wichtigsten Handgriffe, Tipps und Tricks im Umgang mit den gängigsten Lover-Typen erfahren. Und - auch wichtig - wie man die Kerle wieder loswird.

Paula Lambert trifft mit ihrem unglaublich erfrischenden, zupackenden Stil den Nerv der Zeit - und kann es locker mit allen Samanthas und Carries aus Sex and the City aufnehmen. Bei dieser extrem unterhaltsamen und witzigen Lektüre kommen nicht nur Frauen voll auf ihre Kosten.

Paula Lambert, geboren 1974, hat an der Axel Springer Akademie in Berlin ihr Handwerk gelernt. Sie war Redakteurin bei Die Welt und arbeitete als freie Autorin u.a.  für Geo, Die Zeit, mare und Emotion. 1999 wurde sie mit dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Sie ist Deutschlands bekannteste Beziehungsratgeberin, hatte 12 Jahre lang eine Kolumne in der GQ und ist durch ihre TV-Sendungen 'Im Bett mit Paula' (ZDF kultur) und 'Paula kommt' (Sixx) einem großen Publikum bekannt. 2014 startete sie die erfolgreiche Kampagne #Paulaliebtdich gegen den weiblichen Optimierungswahn. Für die SAT 1 Primetime Serie 'No Body ist Perfect - Das Nackt-Experiment' hilft sie Kandidaten dabei, ihren eigenen Körper zu lieben. Paula Lambert lebt in Berlin.

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Leseprobe

Der Esoteriker. Oder wie ich einmal lernte,
mich im universellen Zusammenhang zu begreifen,
obwohl ich eigentlich nur Sex haben wollte


Ich war gut drauf. Ich konnte es fühlen. Mein Körper war im absoluten Einklang mit sich selbst. Dieser Orgasmus hatte mich mit der Wucht einer Kanonenkugel getroffen und fast aus dem Sattel geworfen. Jetzt war ich wieder klar. Bei jeder Bewegung durchflutete mich ein Gefühl vollkommener Harmonie. Ich hatte die Kontrolle.

Der Mann unter mir zog seine Unterlippe zwischen die Zähne. Als er ausatmete, bildeten sich an seinen Mundwinkeln kleine Bläschen. Seine Nase zuckte. Ich betrachtete seine Augenbrauen, die in einem steilen Bogen nach unten verliefen. Anspannung verzerrte sein Gesicht. Er sah irgendwie scharf und alt und tückisch aus.

Sein Mund entspannte sich erst, als er mich plötzlich an den Hüften packte und über sich hin und her schob wie Lebensmittel auf einem Scanner. Er drehte den Kopf nach links, dann nach rechts. Ich ritt ihn härter. Das schien ihn vollkommen verrückt zu machen. Jedenfalls griff er noch fester zu und riss die Augen dabei auf. Seine Pupillen wurden weit, und seine Lippen formten ein vollendetes O.

Er schüttelte den Kopf, dann fing er an, seinen Schädel wie einen Presslufthammer ins Kissen zu rammen. Der ganze Kerl geriet in Wallung, er zuckte, als hätte er einen epileptischen Anfall. Ich konnte mich nur mit Mühe oben halten. Sein Körper bebte in Ekstase. Mimi würde stolz auf mich sein. Ich war es jedenfalls.

»Oooooaachhh! Aaaaaaahhaaaahh!« Er klang wie Chewbacca im Kampf gegen die dunkle Seite der Macht. »Nnngnaaaaaa!« Ein kurzes letztes Aufbäumen, dann spürte ich, wie er das Kondom vollpumpte.

Ich finde, Sex ist immer dann am besten, wenn man das Gefühl hat, es dem anderen so richtig besorgt zu haben. Ich glitt von ihm herab und warf mich auf die Matratze. Noch ein paar Augenblicke, und ich würde friedlich schlummern.

»Mann, Mann«, sagte der Typ neben mir plötzlich und richtete sich auf. Er knotete das Kondom zusammen und sah mich an. »Du bist ja eine ganz schöne Mogelpackung.«

Ich war sofort hellwach. Komplimente nehme ich gern bei vollem Bewusstsein entgegen. Vermutlich hatte er eine ganz gewöhnliche Nummer erwartet. Klar, dass er jetzt beeindruckt war.

»Wieso?«, flötete ich. Ich lehnte mich ans Kopfende und sah zu, wie er in seine Socken stieg. Ob er schnell noch mal los wollte, um mir Blumen zu kaufen?

»Weil nichts von dem stimmt, was man so über dich hört«, sagte er und schlüpfte in seine Jeans. »Mit der Leistung bringst du nicht mal einen Schuljungen in Wallung. Ganz ehrlich, Baby: Besser, du stellst dich noch mal ein paar Jahre auf die Weide.«

Ich spürte, wie mein Unterkiefer langsam runterklappte. Ich versuchte, ihn wieder hochzukriegen, aber es funktionierte nicht.

Der Typ fuhr ungerührt fort, mich runterzumachen. »Bisschen Bewegung in der Hüfte, verstehst du? Weniger Sandsack, mehr Pole Dance.« Ich starrte ihn an. Mein Gesicht muss so leer gewesen sein wie eine frische Mülltüte. Er war noch längst nicht fertig. »So, Zuckerhäschen«, fuhr er fort. »Ich hab morgen früh einen Termin. Also sag ich danke und: Nein danke, nicht noch mal. Ciao, mach’s gut!« Damit schnappte er sich Hemd und Jacke und verschwand im Flur. Fünf Sekunden später hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen.

Zehn Stunden später klingelte es Sturm. Ich konnte Mimi die Treppe hochstampfen hören. Sie wird echt sauer, sobald mir jemand wehtut. Wenn sie den Typen jemals in die Finger kriegte, würde sie ihm zweifellos die Eier ausreißen.

Sie stieß die Tür auf. Ihr Körper füllte fast den Rahmen aus. Das Licht des Hausflurs bildete eine funkelnde Aura um ihre Silhouette, sodass sie aussah wie eine sehr mächtige Marienerscheinung. Oder die Ausgeburt der Hölle, je nachdem auf welcher Seite man stand.

»Was zum Teufel machst du da?« Ihre Stimme hatte einen drohenden Unterton. Mimi im Zorn ist wie ein Kampfhund auf Katzenjagd. Ich bemühte mich, keinen Fehler zu machen. »Ich schiebe mein Bett an die andere Seite«, sagte ich und stemmte mich gegen den Bettrahmen, der sich kein Stück bewegte. »Außerdem sortiere ich meine Klamotten neu. Feng-Shui- und sexmäßig ist dieses Zimmer der Vorhof zum Fegefeuer. Wenn ich erst mal alles umgeräumt habe, werden sich die Männer hier automatisch wohlfühlen.« Ich ächzte.

Mimi wühlte sich durch die Klamottenberge auf dem Boden bis zu mir durch. Dann löste sie meine Finger aus der Umklammerung des Gestells und zwang mich auf die Bettkante. »Du spinnst. Wer ist dieser Niemand überhaupt?«, fauchte sie. »Hast du seine Adresse? Seine Telefonnummer? Er ist ein Nichts! Ich werde ihm seinen Schwellkörper entfernen, bis er nur noch ein trauriges Tütchen spazieren trägt!«

So viel Mitgefühl tat mir gut. Meine Augen begannen, kleine Perlen zu spucken und dann immer mehr, bis mein Gesicht eine Feuchtigkeitsmaske aus Rotz und Tränen trug. Ich schluchzte hemmungslos und sabberte Mimis neues Kleid voll. »Vera Wang?«, blubberte ich. »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie und streichelte meinen Kopf. »Nichts, was man mit ein bisschen Wasserstoffperoxid nicht wieder hinbekäme.«

Den meisten Dingen im Leben stehe ich ziemlich neutral gegenüber. Ich bin wie die Schweiz, nur mit Vagina. Aber wenn jemand behauptet, ich sei nicht gut im Bett – ehrlich: Das geht zu weit.

Mimi wischte mir die Tränen weg und sah mich an. »Süße, was du jetzt brauchst, ist ein ordentlicher Aufbau-GV mit jemandem aus der Heerschar deiner Anhänger. Und dann sollten wir uns mal nach neuen Inspirationsquellen umsehen.«

Ich wusste nicht, ob sie meine Wohnungseinrichtung meinte oder unser Leben allgemein. Aber die Idee mit der neuen Inspirationsquelle war mir auch schon gekommen.

Zwei Wochen später.

»Ein Tantra-Workshop?« Mimi ließ ihren Koffer fallen, als hätte sie sich am Griff verbrannt. »Schätzchen, wenn du mir das früher gesagt hättest, wäre ich gar nicht erst mitgekommen. Ich könnte dich rechtlich belangen wegen Vorspiegelung falscher Tatsachen!« Ich setzte meine Sonnenbrille auf und tätschelte ihr beruhigend den Arm. »La Gomera ist wunderschön, du wirst schon sehen«, sagte ich, »und ich behaupte ja gar nicht, dass wir eine Fortbildung nötig haben. Aber ich finde es richtig, dass wir für neue Impulse offen sind. Außerdem ist es nicht nur Tantra, sondern auch Kamasutra und ein paar andere Sachen, die ich vergessen habe.« Mimi sah mich voll Mitleid an. »Neue Impulse?«, sagte sie. »Eine Woche mit alten Weibern in langen Gewändern auf Meditationskissen hocken und seufzen ist nicht gerade das, was ich unter neuen Impulsen verstehe.«

Sie schüttelte den Kopf, steckte sich ihre Sonnenbrille ins Gesicht und zwang einen dürren Taxifahrer, ihren riesigen Koffer in den Wagen zu wuchten. Ich schob meine Tasche hinterher und rutschte auf die Rückbank des schwarzen Peugeot, den nicht viel mehr zusammenhielt als die Hoffnung des Dürren, noch ein paar Touristen damit abzocken zu können.

Zehn Minuten später hätte ich mich gern aus dem Fenster gehängt, um den Asphalt zu sprenkeln. Die Straße wand sich in engen Schlingen um die Hänge. Mitten in den Kurven gab der Fahrer jedes Mal Gas. Der Motor stöhnte. Wegen der Filterlosen in seiner Hand verspürte der Taxityp offenbar wenig Lust, die Schaltung zu bedienen. »Tu’s lieber nicht«, sagte Mimi. »Diese Tür sieht aus, als würde sie häufiger mal rausfallen.« Wo sich normalerweise die Verkleidung befand, um all die hässlichen Schrauben zu verstecken, hatte jemand liebevoll zwei riesige Stahlleisten befestigt – und das offenbar zu einer Zeit, als ich noch in die Grundschule ging. Ich zwang meinen Blick, sich am Horizont festzuklammern. Irgendwann schlief ich ein.

Eine Stunde später kam der Wagen quietschend vor einem Tor zum Stillstand. Für das Tor hatte jemand einen halben Wald abgeholzt und ihn mit Stricken zu einer Art Schutzwall zusammengeflochten. Darüber war ein Schild in Regenbogenfarben montiert: »Welcome to the Palladium of Love and Light«.

»Hübsch«, sagte ich. Ich fand es wichtig, dem Ganzen eine positive Grundstimmung zu verpassen.

»Du bist verrückt«, sagte Mimi. »Die werden uns hirnwaschen und anschließend zwingen, seltsame Namen anzunehmen.« – »Ja«, sagte ich, »aber denk an all die multiplen Orgasmen, die sie uns dazu verabreichen werden.« Ich versuchte, fröhlich zu klingen. Ein bisschen Korrektur konnte ich durchaus vertragen. Mein Orgasmus war nämlich ein fauler Hund. Er konnte nur klitoral. Vaginal oder multipel bekam er einfach nicht hin.

Das Tor öffnete sich geräuschlos. Mimi blickte mich an. Ich blickte Mimi an. Keiner von uns hatte das Ding berührt. Vorsichtig schauten wir uns um und gingen schließlich hinein. Kein Mensch war zu sehen. Nur ein staubiger Fußweg, der sich zwischen dicht gewachsenen Büschen verlor. »Da hinein?«, fragte Mimi misstrauisch. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich nehm’s an.«

Nach ein paar Windungen hatten wir die Wahl, uns weiter durchs Gebüsch zu schlagen oder nach rechts in einen Palmenhain...

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