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E-Book

Kognitive Verhaltenstherapie bei depressiven Kindern und Jugendlichen

AutorRichard C. Harrington
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl122 Seiten
ISBN9783840924835
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Depressive Störungen gehören zu den psychischen Leiden, die bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. Das vorliegende Manual beschreibt ein standardisiertes verhaltenstherapeutisch orientiertes Behandlungsprogramm für Kinder und Jugendliche mit einer depressiven Störung. Der erste Teil des Manuals bietet eine Einführung in das Erscheinungsbild sowie in die Diagnostik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus wird das grundlegende therapeutische Vorgehen bei Depressionen im Kindes- und Jugendalter skizziert. Der Behandlung bei Suizidalität ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Für die vorliegende Neuauflage wurden aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen, insbesondere in den Bereichen der Diagnostik und Therapie, berücksichtigt. Im zweiten Teil des Manuals werden die einzelnen therapeutischen Bausteine praxisorientiert dargestellt. Der Schwerpunkt des therapeutischen Vorgehens liegt auf Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie. Von großer Bedeutung ist außerdem die Einbeziehung der Eltern in die Behandlung. Das in der Praxis bewährte therapeutische Vorgehen bietet durch die Manualisierung eine Strukturierung des Therapieprozesses, wobei genug Freiraum bleibt, die Übungseinheiten individuell an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Kindes, des Jugendlichen und seiner Familie anzupassen. Die Arbeitsblätter zu den einzelnen Sitzungen wurden für die Neuauflage neu gestaltet und liegen dem Manual zudem auf einer CD-ROM bei.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort zur 2. Auflage
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Kapitel 1 – Beschreibung des Störungsbildes
  4. Kapitel 2 – Entstehungsfaktoren bei depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter
  5. Kapitel 3 – Diagnostik
  6. Kapitel 4 – Therapeutische Ansatzpunkte
  7. Kapitel 5 – Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen
  8. Kapitel 6 – Beschreibung und Aufbau des Therapiemanuals
  9. Kapitel 7 – Evaluation
  10. Kapitel 8 – Beschreibung der einzelnen Übungseinheiten
  11. Literatur
  12. Anhang
  13. CD-ROM
Leseprobe
Kapitel 1 Beschreibung des Störungsbildes (S. 11-12)

1.1 Einleitung

Ziel des ersten Teils ist es, die therapeutische Konzeption des Manuals in den Gesamtzusammenhang des gegenwärtigen Verständnisses depressiver Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu stellen. Zur Depression bei Kindern und Jugendlichen sei weiterführend auf die Publikationen von Mehler- Wex (2008), Groen und Petermann (2011), Ihle et al. (2006, 2012) und Rey et al. (2012) hingewiesen. Die Existenz depressiver Störungen im Kindesalter war lange Zeit umstritten. Heute kann als gesichert gelten, dass auch Kinder depressiv erkranken. Für das Jugendalter war stets anerkannt, dass die Depression dem Störungsbild beim Erwachsenen ähnelt.

Altersunabhängig sind die bedrückt-traurige Grundstimmung, die Hemmung der geistigen Vorgänge und die Beeinträchtigung von Handlungsfähigkeiten. Die Geschichte der wissenschaftlichen Lehrmeinungen zur Depression im Kindesalter und der Pubertät haben Carlson und Garber (1986) in fünf Phasen beschrieben: In der ersten Phase wurde bestritten, dass es depressive Symptome im Kindesalter gebe. In der zweiten Phase sprach man von einer „maskierten Depression“, die präpuberal sich äußere und wesentlich durch eine körperliche Symptomatik gekennzeichnet sei und keine Gemeinsamkeit mit der Depression im Jugend- oder Erwachsenenalter habe. In der dritten Phase erkannte man, dass auch bereits jüngere Kinder die Kernsymptome der Depression Erwachsener zeigen:

• depressive Grundstimmung,
• Freudlosigkeit,
• niedriges Selbstwertgefühl,
• vegetative Symptome wie Schlafstörungen oder Appetitstörungen.

Beim jüngeren Kind kämen jedoch altersspezifische Symptome wie körperliche Beschwerden, sozialer Rückzug, aggressives Verhalten oder Schulverweigerung hinzu. Die vierte Phase mündete in der Annahme, dass die Depression des Kindes der Depression des Erwachsenen gleiche. Schließlich kam man in der fünften Phase zu der Meinung, dass Depressionen präpuberaler Kinder, Jugendlicher und Erwachsener in einer Reihe charakteristischer altersübergreifender Symptome übereinstimmen, sie sich durch altersspezifische Symptome aber unterscheiden. Die in den fünf Phasen beschriebenen Auffassungen lassen sich nicht zeitlich abgrenzen und sie wurden und werden auch noch nebeneinander vertreten.

Symptome einer Depression sind durchaus häufig, ohne dass man von einer depressiven Störung sprechen müsste. So wurden in der Isle-of-Wight-Studie (Rutter, 1976) 10 % der 10-jährigen Kinder von ihren Eltern als unglücklich eingeschätzt. 40 % der 14-Jährigen bezeichneten sich selbst als unglücklich. Hinzu kommt, dass depressive Symptome Teil anderer psychischer Erkrankungen sein können. Dies gilt z. B. für Essstörungen, das hyperkinetische Syndrom, Lernstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, psychotische Erkrankungen, Suchterkrankungen oder Störungen des Sozialverhaltens.

Die Depression als Erkrankung ist durch eine Summe von unterschiedlichen Symptomen gekennzeichnet. Für die Diagnose einer depressiven Erkrankung sind die Dauer der Symptome, das Symptommuster und der Schweregrad der psychosozialen Beeinträchtigung unter Beachtung altersspezifischer Ausdrucksformen ausschlaggebend.

1.2 Epidemiologie

Bei Vorschulkindern wird gegenwärtig eine Prävalenz unter 1 %, im Kindesalter von 2 %, im Jugendalter von 4 bis 5 % angenommen. Da die depressiven Symptome vielfach als Begleitstörung anderer psychischer Erkrankungen auftreten, sind sie in klinischen Stichproben relativ häufig festzustellen.

Vom Jugendalter an ist die Depressionsrate bei den Mädchen zwei- bis dreifach höher als bei den Jungen. Depressive Entwicklungen von Kindern und Jugendlichen beginnen meistens im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, bei Kindern depressiver Eltern in der Regel früher. Die Kinder und Jugendlichen nehmen sich tendenziell häufiger als depressiv wahr, als dies Eltern und Lehrer anzugeben vermögen. Es gibt Hinweise darauf, dass in den letzten Jahren depressive Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zunehmen.

1.3 Klinisches Bild

Die Symptomatik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen ist sehr vielgestaltig. Daher verwundert es nicht, wenn das Kind mit Depression leicht „übersehen“ wird, wenn es sozial zurückgezogen, brav, unauffällig und still, niemanden störend ist, auch niemandem auffällt. Eltern und Lehrer nehmen die depressive Entwicklung des Kindes seltener wahr als die Kinder dies subjektiv tun. So ermitteln sich die Symptome nicht allein durch eine Befragung der Eltern, sondern immer auch durch Beobachtungen und Befragungen des Kindes und Jugendlichen – auch ohne Anwesenheit der Eltern.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Kognitive Verhaltenstherapiebei depressiven Kindern und Jugendlichen1
Vorwort zur 2. Auflage7
Inhaltsverzeichnis9
I.?Theoretischer Hintergrund11
Kapitel 1 – Beschreibung des Störungsbildes13
Kapitel 2 – Entstehungsfaktoren bei depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter22
Kapitel 3 – Diagnostik26
Kapitel 4 – Therapeutische Ansatzpunkte30
Kapitel 5 – Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen36
II.?Therapiemanual41
Kapitel 6 – Beschreibung und Aufbau des Therapiemanuals43
Kapitel 7 – Evaluation48
Kapitel 8 – Beschreibung der einzelnen Übungseinheiten50
Literatur93
Anhang97
Arbeitsblatt 1100
Arbeitsblatt 2101
Arbeitsblatt 3102
Arbeitsblatt 4103
Arbeitsblatt 5104
Arbeitsblatt 6105
Arbeitsblatt 7106
Arbeitsblatt 8107
Arbeitsblatt 9108
Arbeitsblatt 10109
Arbeitsblatt 11110
Arbeitsblatt 12111
Arbeitsblatt 13112
Arbeitsblatt 14113
Arbeitsblatt 15114
Arbeitsblatt 16115
Arbeitsblatt 17116
Arbeitsblatt 18117
Arbeitsblatt 19118
Arbeitsblatt 20119
Arbeitsblatt 21120
Arbeitsblatt 22121
Arbeitsblatt 23122
Arbeitsblatt 24123
Arbeitsblatt 25124
CD-ROM125
Arbeitsblätter für Kinder125
Checklisten für Therapeuten150

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