Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: Unterstufenseminar, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinen im Jahre 1641 veröffentlichten 'meditationes de prima philosophia' strebt Descartes an, den Beweis der Existenz Gottes sowie der Unterschiedenheit des Körpers von der Seele vorzulegen. Seine streng rationale Methode möchte er zudem als allgemein zuverlässige Möglichkeit in ihrer Anwendung präsentieren und etablieren. In der ersten Meditation baut er dabei zunächst auf dem 'radikalen Zweifel' auf, allerdings steht dieser Skeptizismus keinesfalls in der antiken Tradition, es handelt sich vielmehr um einen methodischen Zweifel. Ziel ist es, durch Anzweifelung der 'ersten Prinzipien' zunächst sämtliche Irrtümer auszuschließen, indem alles, woran sich ein Grund zum Zweifeln finden lässt, als falsch behandelt, und sobald etwas Unbezweifelbares gefunden ist, darauf aufgebaut wird. Die ersten Prinzipien stützen sich auf die sinnliche Wahrnehmung, die ihrerseits jedoch anzweifelbar ist, da die Sinne Täuschungen erliegen können. Descartes zweifelt darauf aufbauend nun die Existenz der Außenwelt an, da ihre Existenz nicht unbezweifelbar ist, weil wir sie lediglich sinnlich erfassen können. Die Meditation ist gerahmt und durchzogen von narrativen Elementen, die jeweils den Argumentationsstrang zu einem hyperbolischen Kunstgriff werden lassen, der den Lesenden zum Denkhandeln anleitet. Diese Ausarbeitung wird sich zunächst in einem Kapitel mit Descartes Intentionen in diesem Werk beschäftigen, die in aller Kürze aus den Vorreden gearbeitet werden. Darauf folgt ein längeres Kapitel, welches sich mit seinen drei Hauptargumenten und dem Verlauf der Argumentationskette befasst. Hierbei bieten sich interessante Analyseaspekte, wie zum Beispiel bewusste Brüche innerhalb des Argumentationsganges, rhetorische Kunstgriffe und hyperbolische Darstellungen. Es wird dabei auch herausgestellt, welches Verhältnis Descartes zu seinem radikalen Zweifel hat, den er in der Meditation vertritt. Dieser Aspekt leitet bereits zum vierten Kapitel über, welches sich noch kurz dem narrativen Charakter der ersten Meditation, die keinesfalls der passiven Rezeption, sondern vielmehr der aktiven Reflexion bezüglich der geschilderten Gedanken dienen soll, widmet. Die abschließende Stellungnahme gibt dann noch einen Ausblick auf den heutigen Umgang mit den skeptizistischen Aspekten der ersten Meditation, in dem dann unter anderem auch auf lebensweltlich erfolgreiche Filme wie 'Matrix' eingegangen wird.
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