Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 3,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Königinnen im mittelalterlichen Europa mit Schwerpunkt auf Früh- und Hochmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert hatte das Adelsgeschlecht der Salier einen enormen Einfluss. Herrscherinnen wie Kaiserinnen Kunigunde, Gisela und Agnes sind hierbei vor allem zu nennen. Man liest zumeist nur über die Taten der männlichen Herrscher, sei es in den Quellen oder in der heutigen Populär- und Forschungsliteratur. Die Rolle der Kaiserinnen und Königinnen wird meistens vernachlässigt. Jedoch ist, wie zu allen Zeiten zu bemerken, dass ein jeder Herrscher eine Frau an seiner Seite hatte, die ihn unterstützte, stärkte und auch an dessen Regierungsgeschäften beteiligt war. Wie stark mittelalterliche Herrscherinnen jedoch tatsächlich als Einzelpersonen waren, welche Handlungsspielräume sie hatten und wie sie ihre Herrschaft ausübten, soll in der folgenden Arbeit am Beispiel der Salierin Agnes von Poitou dargestellt werden. Die Salierinnen zeigen eine starke Veränderung in der weiblichen Herrschaft während des Hochmittelalters auf. Deshalb soll das Leben von Agnes aus verschiedenen Blickpunkten betrachtet werden. Von der Regentschaft mit Heinrich III. als seine Ehefrau, Königin und Kaiserin bis hin zur Vormundschaft ihres Sohnes Heinrich IV. als Kaisermutter und ihrem Einfluss nach seiner Volljährigkeit. Die vorhandenen Quellen sind für jeden Lebensabschnitt unterschiedlich. Es sind vor allem Annalen, Chroniken, Briefe sowie Urkunden, in denen ihre Tätigkeiten vor allem als Intervenientin unter Heinrich III. und Heinrich IV. erwähnt werden. Für den Zeitraum nach 1065 sind die Quellen, was Interventionen und Aufenthaltsdauer an bestimmten Orten betrifft, ungenau. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass die Historiographie hinsichtlich Agnes oft sehr widersprüchlich ist. Abgesehen von ihrem Itinerar sind die Berichte über sie zumeist subjektiv. So zeichnet beispielsweise Lampert von Hersfeld ein beinahe durchweg positives Bild von ihr, andere Autoren bezeichnen sie jedoch als schwach oder nicht herrschaftswürdig.
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