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Rücktritt und Normgeltung.

Zum Einfluss glaubwürdiger Umkehr auf die Rechtsfolgebestimmung.

AutorHeike Wege
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2011
ReiheSchriften zum Strafrecht 221
Seitenanzahl167 Seiten
ISBN9783428535835
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Nach geltendem Recht bleibt, wer vom Versuch einer Straftat zurücktritt, straflos. Obwohl schon viel darüber geschrieben worden ist, wie man dieses gesetzliche Privileg rechtsdogmatisch, wenigstens aber rechtspolitisch begründen soll, und noch mehr darüber, wie man die Rücktrittsvorschrift denn nun anwenden soll, sucht man eines vergebens: Eine Abhandlung, die den Rücktritt vom Versuch in ein System des positiven Nachtatverhaltens einbettet. Der Schlüssel zum Geheimnis der Straflosigkeit durch Nachtatverhalten liegt darin, dass der Täter hier selbst etwas leistet, was ansonsten allein der strafende Staat besorgt - zu zeigen, dass die gerade verletzte Norm trotz der Verletzung weiter gelten soll. Das Strafrechtssystem macht sich nicht nur den Normverstoß, sondern tatsächlich auch den Täter zunutze, um glaubwürdig erklären zu können: Die Rechtsordnung bleibt in Kraft

Heike Wege, Jahrgang 1982, studierte von 2001 bis 2006 Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Nach dem ersten Staatsexamen arbeitete sie neben ihrer Promotion als Dozentin für das Juristische Repetitorium hemmer. Auch war sie während dieser Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl ihres Doktorvaters Prof. Dr. G. Freund beschäftigt. Derzeit absolviert sie ihr Referendariat am Landgericht Koblenz.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Einleitung14
A. Problemaufriss14
B. Gang der Untersuchung15
Kapitel 1: Der Rücktritt vom Versuch: Grund und Grenzen der Begründbarkeit eines Privilegs17
A. „Rechtstheorien“19
B. Kriminalpolitische Theorie der „Goldenen Brücke“21
C. Verdienstlichkeitstheorie (Gnaden-, Prämientheorie)25
D. Schulderfüllungstheorie27
E. Opferschutzgedanke30
F. Strafzwecktheorie36
Kapitel 2: Der angemessene Begründungsrahmen: Zweck von Strafe42
A. Die Zweckgebundenheit von Strafe44
B. Der Rechtsgüterschutz als legitimer Zweck von Strafe45
C. Die Geltungskraft der verletzten Verhaltensnorm als strafrechtlich geschütztes Rechtsgut47
D. Die Geeignetheit von Strafe zum Schutz der Geltungskraft der Verhaltensnormenordnung50
I. Das Rechtssystem und seine kommunikativen Operationen51
II. Von der kognitiven zur normativen Erwartung53
III. Von der Stabilisierung von Verhaltenserwartung zur Stabilisierung von Geltungserwartung55
Kapitel 3: Abschließende Festigung des Begründungsrahmens: Kein eigener Strafgrund des Versuchs59
A. Objektive Versuchslehren60
B. Subjektive Versuchslehre62
C. Anerkennungstheorie63
D. Eindruckstheorie65
E. Verhaltensnormtheoretische Analyse und Synthese der Strafbegründungsmodelle66
I. Objektive und subjektive Momente als äußerste Verhaltensnormpole67
II. Zwischen den Verhaltensnormpolen: Das rechtserschütternde Verhalten71
III. Die Identität der Strafbegründung bei Versuch und Vollendung73
Kapitel 4: Das Begründungsmodell: Ränge der Strafzweckerreichung durch positives Nachtatverhalten77
A. Der Rücktritt als positives Nachtatverhalten77
I. Keine Aufhebung des Versuchsunrechts78
II. Keine Einordnung als persönlicher Strafaufhebungsgrund81
III. Die strafzweckorientierte Minderung des Sanktionsbedürfnisses82
B. Die Strafzweckerreichung durch kommunikativ hinreichend glaubwürdiges Nachtatverhalten84
I. Die Erfolgsvereitelung und ihre Glaubwürdigkeitsbedingungen86
1. Erfolgserreichungsmöglichkeit87
2. Zurechenbarkeit88
3. Unbedingtheit88
4. Ununterbrochene Nachtatherrschaft88
II. Die Stufen der Strafzweckerreichung89
1. Strafzweckerreichung ersten Ranges: Die voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei uneingeschränkter Nachtatherrschaft89
2. Strafzweckerreichung zweiten Ranges: Die voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei eingeschränkter Nachtatherrschaft92
3. Strafzweckerreichung dritten Ranges: Die nicht voll zurechenbare und bedingungslose Erfolgsvereitelung bei uneingeschränkter Nachtatherrschaft92
Kapitel 5: Die erste Inspektion des § 24 StGB: Nachtatverhaltensanalyse93
A. Erfolgsvereitelungsvarianten93
I. Aufgeben der weiteren Tatausführung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 StGB95
II. Verhindern der Tatvollendung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 StGB97
III. Ernsthaftes Bemühen zur Verhinderung der Tatvollendung gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB99
B. Einschränkende Glaubwürdigkeitsmerkmale101
I. Erfolgserreichungsmöglichkeit101
II. Zurechenbarkeit102
1. Rechtsprechungspraxis103
2. Rechtswissenschaftliche Konzepte105
a) Zurechnungslösung105
b) Parallele zum Unterlassungsdelikt106
III. Unbedingtheit107
1. Deliktsvorbehalt107
2. Außertatbestandliche Zielerreichung111
3. Der antizipierte Rücktritt117
a) Wortlaut der amtlichen Überschrift: Kein Rücktritt ohne Vortritt119
b) Versuchsverhinderung als optimale Erfolgsvereitelungshandlung121
IV. Ununterbrochene Nachtatherrschaft124
C. Mängelaufstellung: Strafzweckverfehlendes Nachtatverhalten125
I. Absolute Strafzweckverfehlung: Die Privilegierung des „ernsthaften Bemühens“ gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB125
II. Relative Strafzweckverfehlung: Die Nachtatverhaltensvarianten des § 24 Abs. 1 Satz 1 StGB125
Kapitel 6: Die zweite Inspektion des § 24 StGB: Tatbegriffsanalyse126
A. Extensiver Tatbegriff: Die Gesamtbetrachtungslehre127
B. Strukturelles Glaubwürdigkeitsproblem der Gesamtbetrachtungslehre: Der temporäre Nachtatherrschaftsverlust131
C. Restriktiver Tatbegriff: Die Einzelaktstheorie135
Kapitel 7: Die praktischen Konsequenzen: Notversorgung de lege lata und Rehabilitationsmaßnahmen de lege ferenda139
A. Vorläufige normzweckrationale Maßnahmen de lege lata140
I. Teleologische Auslegung des Begriffs des „ernsthaften Bemühens“ gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 StGB140
II. Restriktive Auslegung des Tatbegriffs141
1. Glaubwürdigkeitsmerkmal der ununterbrochenen Nachtatherrschaft141
2. Glaubwürdigkeitsmerkmal der Unbedingtheit der Erfolgsvereitelung141
B. Abschließende normzweckrationale Maßnahmen de lege ferenda143
Zusammenfassung der Untersuchung in Thesen147
Literaturverzeichnis150
Sachwortverzeichnis165

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