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Traum, Wahn und Mikrowelten

Affektregulierung in Neurose und Psychose und die Generierung von Bildern

AutorUlrich Moser
VerlagBrandes & Apsel Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl236 Seiten
ISBN9783860999912
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Die Theorie des Schlaftraums (Moser, von Zeppelin) hat sich von der traditionellen interpretativen Sichtweise gelöst. In diesem Buch entwirft Moser ein Modell der Generierung und Transformation von Träumen und Wahnbildern. Er beschreibt, wie die Affekte Bilder gestalten, wie der Traum beginnt und endet, wie er verläuft, wie und warum das Selbst und die Objekte sich wandeln. Faszinierend ist, wie virtuelle Wahnwelten entstehen, das Subjekt sich in schnell wechselnden Beziehungen, Zeiten und Orten bewegt. Der Leser erfährt, wie Wahnkranke Bilder malen, von sich erzählen und wie die entworfenen Mikrowelten sie vor affektiv unerträglichen Katastrophen schützen. Das Geschehen wird deutlich in einer exakten Methode der Kodierung der Phantasien eingefangen. Sie erlaubt Vergleiche und erleichtert dem Therapeuten, den Verlauf von Traum und Wahn mitzuvollziehen.

Der Autor: Ulrich Moser, Dr. phil., em. Professor für Psychologie und Klinische Psychologie an der Universität Zürich. Psychoanalytiker (Schweizer Gesellschaft fürPsychoanalyse/IPV). Veröffentlichungen zur Neurosenlehre, Affekt-, Kognitions- und Psychotherapieforschung. Buchveröffentlichungen: Cognitive-Affective Processes. New Ways of Psychoanalytic Modeling (zus. mit Ilka von Zeppelin); Der geträumte Traum (zus. mit Ilka von Zeppelin); Psychische Mikrowelten. Neuere Aufsätze; Traum, Wahn und Mikrowelten. Affektregulierung in Neurose und Psychose und die Generierung von Bildern (2008 bei Brandes & Apsel); Theorie der Abwehrprozesse. Die mentale Organisation psychischer Störungen (2009 bei Brandes & Apsel); Das Liegen Lassen der Poesie; Durch die Worte fallen. Gedichte und ein Text über Poesie; Da stand der Reiher neben uns. Gedichte. Verwandlungen. Gedanken zu Bildern, Traum und Poesie (2011).

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Leseprobe
"Bilder, Mikrowelten des Wahns" beschäftigt sich mit der bildnerischen Gestaltung von Wahnkranken. Eine Mikrowelt, die wir nicht kennen, wird externalisiert und in einen Außenraum gesetzt, der noch nicht direkt in eine Beziehung zu einer anderen Person eingebettet ist. Die Frage wurde oft diskutiert, inwieweit diese Bilder, Zeichnungen und Skulpturen inneres Erleben und dessen Störungen zum Ausdruck bringen bzw. im Idealfall zur Lösung und Befreiung von negativen Affekten beitragen. Wahnerzählungen und erzählter Traum sind ebenfalls Externalisierungsprozesse, benützen aber den Raum der Sprache. Die bildartige Simulation einer inneren Welt müßte eigentlich der auch bildhaft gedachten inneren mentalen Welt näher stehen. Der schöpferische Prozeß erfährt aber Einschränkungen durch die technischen Fähigkeiten zur Gestaltung. Wahnkranke Künstler sind im Vorteil, weil sie eine spezifische Begabung nutzen können, sofern sie nicht durch den psychotischen Prozeß lahmgelegt oder zerstört wurde. In allen Fällen der Externalisierung muß angenommen werden, daß nur das gestaltet werden kann, was affektiv an Problemlösung ertragen wird. In diesem Zusammenhang wird dem Problem des "re-entry" nachgegangen. Wie wirkt das Bild auf den Autor zurück, rückgekoppelt während des Gestaltungsprozesses selbst und nachträglich vom abgeschlossenen (oft abgebrochenen) Bild ausgehend? Enthält das Bild bereits eine andersartige Formulierung des Ausgedrückten? Ermöglicht die Externalisierung eine Umformulierung, die dem Maler selbst nicht bewußt ist? Führt das, was in einer Art außerhalb liegenden Zwischenwelt konkretisiert wurde, zumindest zu einer Bekräftigung, zu einer Wiederaufnahme des Themas mit geringeren Ängsten und Affekten? Das Gestaltete, wie auch mündliche und schriftliche Aussagen, werden in die mentale Innenwelt zurückgeführt, mit der ursprünglichen, problematischen Mikrowelt verglichen, in Beziehung gesetzt und reflektiert, wenn auch ohne Wachbewußtsein. Die Externalisierung mit "re-entry" scheint eine ganz frühe Form der Reflexivität zu sein, die besser gelingt als eine direkte, im mentalen Innenraum verlaufende Umänderung einer Mikrowelt. Dabei ist zu beachten, daß ein äußeres Bild auch eine verstehende Benennung ist, die gleichzeitig das Unverstandene durch Ausschluß abgrenzt.
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