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Das erzählte Erzählen in der Literatur des Mittelalters

AutorBartosz Nowak
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl34 Seiten
ISBN9783638483704
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Erzählstrategien im höfischen Roman, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus verschiedenen Quellen kennen wir das erzählte Erzählen: König Artus pflegte sich erst an seine Tafelrunde zu setzen, wenn zuvor eine Aventiure erzählt worden war; Kalogrenant erzählt nach dem Pfingstmahl über sein missglücktes Brunnenabenteuer; Eneas, der Aufforderung Königin Didos folgend, vom Fall Trojas. Bereits in der Antike ist das erzählte Erzählen ein Mittel der Verbildlichung: Die Darstellung des Schildes von Achilles nimmt bei Homer einen beachtlichen Teil des Textes der Ilias ein. Die Bilddarstellungen werden lebendig, indem sie zu Geschichten werden. Die Dichter des Mittelalters orientieren sich jedoch nicht so sehr an der Antike, vielmehr an der lateinischen Schreibkunst, vornehmlich an Vergil. Diese legt weniger Wert auf die Beschreibung von Bildern, das erzählte Erzählen wird eher für das Schaffen einer Rückblende genutzt. Die erzählten Bilddarstellungen sind deswegen in der mittelalterlichen Epik nicht sehr häufig anzutreffen. Die Rückblende ist um so häufiger zu beobachten: So erfährt man bei Vergil (und bei der späteren Bearbeitung im Eneas) zuerst die Geschichte der Flucht aus Troja, dann erst die Erzählung über ihren Fall. Es ist uns bisher fast gänzlich unbekannt, wie sich literarische Erzählsituationen am Hofe vollzogen haben und ob sie über den Einzelfall hinaus verallgemeinert werden dürfen. Joachim Bumke fasst die Forschungsunsicherheit in einem Satz zusammen: 'Am besten bezeugt ist der Vortrag epischer Werke auf den großen Hoffesten.' (Joachim Bumke: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. München 1986) Das ist unbestreitbar, jedoch ist die Behauptung mit Vorsicht zu genießen, da die Belege meist aus narrativen Kontexten stammen und daher auf ihre Fiktionalität zu prüfen sind. Was für die Erzählsituation gilt, gilt auch für ihren Rahmen: Die Form solcher Hoffeste bleibt ebenso im Dunkeln. Was, wie und wem wird erzählt? Die denkbaren Möglichkeiten reichen vom Vorlesen bis zur Improvisation; von Mären bis zu Epik; von einem großen Publikum bis zum Erzählen/Vorlesen in einer Partnersituation. Es gilt also, die Funktion des erzählten Erzählens in mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Literatur auszumachen. Dabei sollen epische Texte, Mären aber auch Bildbeschreibungen und Illustrationen als Untersuchungsobjekte dienen.

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