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Reisen als adlige Erziehungspraktik im England des 16. Jahrhunderts

AutorMelanie Büttner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl47 Seiten
ISBN9783656614159
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Geschichte der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Your purpose is, being a Gentleman born, to furnish yourself with the knowledge of such things as may be serviceable to your country and fit for your calling.' Diesen mahnenden Ratschlag schrieb der englische Adlige Sir Philip Sidney an seinen, sich momentan auf seiner Kavalierstour durch Europa befindenden jüngeren Bruder Robert Sidney. Das Zitat illustriert eindringlich, welchem übergeordneten Zweck die Reise des Bruders dienen sollte und was auf ihr primär erlernt werden musste. Als Mitglied des Adelsstandes sollte der junge Robert Sidney durch und auf seiner Reise hauptsächlich für seine zukünftige Karriere bei Hofe ausgebildet werden. Um den für ihn von Geburt an vorgezeichneten Lebensweg erfolgreich beschreiten zu können, war es notwendig, die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Höflings und Staatsmannes zu erwerben. Robert Sidney sollte seine Reise dazu nutzen, um sich auf sein 'calling', seine Berufung, nämlich seinen zukünftigen Dienst am elisabethanischen Königshof vorzubereiten und sich für diese Rolle 'passend' zu machen. Diese, in der Forschungsliteratur meistens unter dem Terminus 'Grand Tour' subsumierte, spezielle Praktik der männlichen Adelserziehung stellte im 16. Jahrhundert keineswegs ein Spezifikum des englischen Adels dar. Sie war, ganz im Gegensatz dazu, in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert eine europaweit verbreitete kulturelle Erziehungspraxis und wesentlicher Bestandteil der Ausbildung des wohlhabenden europäischen Adels. Paravicini bezeichnet den Grand Tour der Frühen Neuzeit gar als ein 'gesamteuropäisches Kulturmuster'. Hervorgegangen war der Grand Tour aus der Tradition der spätmittelalterlichen Adelsreise, die allerdings in erster Linie dem Erwerb von militärischen Fähigkeiten gedient hatte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts kamen neue Bildungsinhalte hinzu. So wurde nun auf das 'Erlernen fremder Sprachen, besonders der in der höfischen Welt vorherrschenden wie Italienisch und Französisch', sehr viel Wert gelegt. Desweiteren wurde 'auch der Aufbau eines Netzwerkes von Beziehungen, auf das man später etwa während einer diplomatischen Tätigkeit oder auch im Kriege zurückgreifen konnte' , als Ziel einer solchen Reise erachtet.

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