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Armut und Strafe

Zur strafverschärfenden Wirkung von Armut im deutschen Strafrecht

AutorFrank Wilde
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl412 Seiten
ISBN9783658114862
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Frank Wilde untersucht die Frage, inwieweit Armut bei strafrechtlichen Sanktionen zu einer Benachteiligung führt. Am Beispiel der Geldstrafe kommt er zum Ergebnis, dass eine strafverschärfende Wirkung von Armut festzustellen ist. Die Geldstrafe kann häufig bei einkommensarmen Personen nicht vollstreckt werden. Sie führt dann zur Inhaftierung und Armut wirkt so strafverschärfend. Als Lösung für dieses Problem ist - unter Beteiligung der Sozialen Arbeit - die Möglichkeit eingeführt worden, die Strafe durch gemeinnützige Arbeit abzuarbeiten. Der Autor stellt die These auf, dass es damit nicht gelungen ist, die strafverschärfende Wirkung von Armut zu beheben, sondern stattdessen mit der Einführung einer Arbeitsstrafe für Arme eine neue Form der Diskriminierung geschaffen wurde.

Dr. Frank Wilde arbeitet in der Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe in Berlin und ist dort Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis8
1Einleitung11
1.1 Thema und Fragestellung113
1.2 Soziale Ungleichheit und Diskriminierung in der Strafverfolgung16
1.3 Soziale Arbeit und strafrechtlicher Arbeitszwang25
1.4 Methodischer Zugang und Gang der Untersuchung31
2Zur Problematik der Geldstrafe bei der Bestrafung der Armen35
2.1 Der Siegeszug der Geldstrafe und ihre neue Bestimmung37
2.2 Die strafrechtliche Reformdebatte bezüglich der Geldstrafe bis 194542
2.2.1 „Klassenjustiz“ und das Prinzip der Opfergleichheit – die kriminalpolitische Diskussion am Ende des 19. Jahrhunderts42
2.2.2 Die sozialdemokratischen Reformen der Geldstrafe54
2.2.3 Die Strafrechtskommission im Nationalsozialismus5361
2.3 Die Strafrechtskommissionen der Bundesrepublik68
2.3.1 Die Einführung der Tagessatzgeldstrafe71
2.3.2 Vom Einbuße- zum Nettoeinkommensprinzip72
2.3.3 Von der Schuld zur unbilligen Härte88
2.3.4 Die Folgen der doppelten Revision98
2.4 Ergebnis und Ausblick auf die weitere Untersuchung114
3 Von der Arbeitsstrafe zur freien Arbeit117
3.1 Eine kurze Geschichte der Arbeitsstrafe117118
3.1.1 Zum Bedeutungsgewinn der Arbeitsstrafen im Spätmittelalter119
3.1.2 Von der Arbeitsstrafe mit Freiheitsentzug zur Freiheitsstrafe mit Arbeitszwang129
3.1.3 Vollzugswirklichkeit145
3.2 Die freiwillige Arbeitsstrafe als Alternative zur Geldstrafe149
3.2.1 Zur Konstruktion einer Strafarbeit ohne Einsperrung am Ende des 19. Jahrhunderts150
3.2.2 Der Begriff der „freien Arbeit“159
3.2.3 Die Einführung der freien Arbeit in der Weimarer Republik160
3.2.4 Die Reformdebatte und die Praxis der Zwangsarbeit im NS-Staat164
3.2.5 Von dem Verbot der Zwangsarbeit zur gemeinnützigen Arbeit – die Diskussion um eine Arbeitsstrafe in der Bundesrepublik169
4Zur Einführung der freien Arbeit in die Rechtspraxis182
4.1 Kriminalpolitische Motive und Aktivitäten183
4.2 Aktuelle normative Bestimmungen der freien Arbeit187
4.2.1 Die freie Arbeit im Art. 293 EGStGB187
4.2.2 Die Berliner Tilgungsverordnung189
4.2.3 Die Berliner Kooperationsvereinbarung190
4.2.4 Beispiel für den Ablauf des Verfahrens191
4.3 Empirische Analysen zur freien Arbeit193
4.3.1 Der Boom der freien Arbeit193
4.3.2 Entwicklung der freien A rbeit im Verhältnis zur Geldstrafe196
4.3.3 Regionale Unterschiede202
4.4 Wie erklärt sich der „Boom“ der freien Arbeit am Ende des 20. Jahrhunderts?211
4.4.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit212
4.4.2 Freie Arbeit: von einer Arbeit ohne Lohn zur unentgeltlichen Arbeit215
4.4.3 Der Ausbau der Beschäftigungsmöglichkeiten für die Ableistung von freier Arbeit222
4.4.4 Neue Arbeitsform? Unentgeltlich, zusätzlic h, gemeinnützig224
4.5 Ersetzt die freie Arbeit die Ersatzfreiheitsstrafe?228
4.5.1 Zugänge zur Ersatzfreiheitsstrafe230
4.5.2 Bestand der Gefangenen232
4.6 Diskussion des Zwischenergebnisses: Schwitzenund Sitzen235
5Die freie Arbeit als Alternative zur Geldstrafe245
5.1 Zur Stellung der freien Arbeit im Sanktionsgefüge247
5.1.1 Die formale Stellung der freien Arbeit im Rahmen der Geldstrafentilgung248
5.1.2 Zur Uneinbringlichkeit von Geldstrafen254
5.1.3 Arbeitszwang und freie Arbeit265
5.2 Der Strafcharakter der freien Arbeit272
5.2.1 Diskussion der strafrechtlichen Bestimmungen in der Literatur274
5.2.2 Bestimmung der freien Arbeit als Strafarbeit286
5.2.3 Wiedergutmachung292
5.2.4 Resozialisierung durch Arbeit?298
5.2.5 Öff entlichkeit327
5.2.6 Ergebnis330
5.3 Ist die freie Arbeit eine adäquate Alternative zur Geldstrafe?331
5.3.1 Wie viel freie Arbeit entspricht einem Tagessatz Geldstrafe?332
5.3.2 Geldstrafe und freie Arbeit – vergleichbare Sanktionen?336
5.3.3 Schlussfolgerung340
6Resümee und Konsequenzen für die Kriminalpolitik und für die Soziale Arbeit342
6.1 Zur diskriminierenden Wirkung der freien Arbeit343
6.2 Konsequenzen für eine Reform der Geldstrafe353
6.3 Kriminalpolitische Perspektiven357
6.4 Konsequenzen für die Soziale Arbeit363
6.4.1 Arbeit, Zwang und Armutsökonomien363
6.4.2 Dilemma und Spielräume im „Souterrain der Justiz“370
6.5 Schluss376
Postscriptum (17.07.2015)377
Literatur380
Abkürzungsverzeichnis406
Grafi ken und Tabellen409
Danksagung411

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