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Kriminell, korrupt, katholisch?

Italiener im deutschen Vorurteil

AutorKlaus Bergdolt
VerlagFranz Steiner Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl243 Seiten
ISBN9783515121262
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,00 EUR
Goethe sah in seiner Italienreise 1786/87 den Höhepunkt seines Lebens. Viele Schriftsteller deutscher Sprache äußerten sich ähnlich und bekundeten, dass ihr Werk und ihr Denken entscheidend, und zwar im positivsten Sinn, durch Italien geprägt wurde. Gleichzeitig jedoch blickten deutsche Intellektuelle jahrhundertelang mit einem Gefühl moralischer und kultureller Überlegenheit auf die Italiener herab. So sehr man die Landschaft und die Kunst des Südens vergöttlichte, die Venezianer, Florentiner, Römer oder Sizilianer selbst wurden in der Regel kritisch gesehen, wobei der antiitalienische Diskurs von negativen Stereotypen bestimmt wurde. Klaus Bergdolt geht dieser erstaunlichen Ambivalenz auf den Grund, die zwischen demonstrativer Begeisterung für italienische Kunst und Geschichte und einem Überlegenheitsgefühl schwankt, das im 19. Jahrhundert sogar pseudowissenschaftlich untermauert wurde und bis heute fortwirkt.

Klaus Bergdolt, Arzt und Kunsthistoriker, ist emeritierter Professor für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln. Von 1990 bis 1995 war er Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig, von 2005 bis 2013 dessen Vorsitzender. Zu seinen Forschungsthemen zählt die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte Italiens vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Er ist ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis8
Vorbemerkung10
Statt eines Vorworts. Die deutsche Italiensehnsucht – Widersprüche und Ambivalenzen12
Der Norden, der Süden und der deutsche Moralismus17
Zwischen Toleranz und »political correctness« – Politiker und andere23
Antikatholizismus als Programm30
Gaunergesichter und Kriminelle48
Die »Hölle Neapel«58
Moralische Gegenwelten? Deutsche im Süden67
»Wir und sie« – Strategien der Distanzierung80
Die deutsche Italienformel: Strahlende Vergangenheit, schändliche Gegenwart93
Akademische Arroganz oder Kunstverständnis als Überlegenheitsbeweis99
Deutsche Urteile des 18. Jahrhunderts107
Moralisten und Haßprediger114
Der Mythos der Italienerin und die »Unmoral des Südens«122
Goethes Vorurteile134
Es begann im Mittelalter141
Spuren der Toleranz. Positive Bilder von Italienern151
Italophile deutsche Feuilletonisten im 19. Jahrhundert164
Binnensichten: Italiener kritisieren ihre Landsleute172
Respekt und Skepsis – Italiener über Deutsche181
Das heutige Skandalon – die Mafia195
Nachwort200
Anmerkungen204
Danksagung235
Register236

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