Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1,0, Hochschule Fresenius; Köln, Veranstaltung: Wirtschaftspsychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Tagtäglich werden von Menschen zahlreiche simple und komplexe Entscheidungen getroffen, sei es bei der Wahl eines Duschgels oder einer Wohnung. Dabei kann zum Finden der optimalen Entscheidung einerseits sehr rational vorgegangen werden, indem alle Aspekte hinsichtlich Pro- und Contraargumenten abgewogen werden und intensiv gegrübelt wird. Andererseits besteht die Möglichkeit, auf sein Bauchgefühl zu hören und unbewusst, z.B. erst nach einer gewissen Zeit der Ablenkung, zu entscheiden. Auch mit zunehmendem Alter stehen Individuen vor der Aufgabe, sich mit Entscheidungsoptionen simpler oder komplexer Natur zu befassen - auch wenn hier statt des Duschgels eher die Haftcreme oder finanzielle Aspekte im Fokus stehen. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Thema der Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung des Komplexitätsgrades einer Entscheidungsaufgabe und der dabei angewandten Art des Denkens. Letztere bezieht sich auf direkte Entscheidungen ohne weiteres Nachdenken, bewusste Denkprozesse mit ausgeprägtem Abwägen zwischen den Alternativen sowie unbewusste Denkvorgänge, bei denen nach einer Phase der Ablenkung die Entscheidung erfolgt. Entsprechend bisheriger Untersuchungen wurde davon ausgegangen, dass bewusste Denkprozesse im Gegensatz zu unbewussten bei simplen Entscheidungen zu einer besseren Performanz führen, wohingegen das Gegenteil bei komplexen Entscheidungsaufgaben vermutet wurde. Darauf aufbauend wurden die Annahmen um den bisher in diesem Zusammenhang nicht erforschten Aspekt des Alters insofern erweitert, als dass von möglichen Altersunterschieden bei der Entscheidungsfindung ausgegangen wurde. Er wurde vermutet, dass Ältere aufgrund zunehmend schlechterer kognitiver Fähigkeiten ein einheitlicheres Entscheidungsverhalten aufzeigen, unabhängig vom Komplexitätsgrad und der Art des Den- kens der zugrunde liegenden Entscheidungsaufgabe. Zur Überprüfung dieser Annahmen wurde ein Experiment mit sechs Versuchsbedingungen (Denkart x Komplexitätsgrad der Entscheidungsaufgabe) unter Berücksichtigung des Alters durchgeführt. Den Auswertungen der Studiendaten zufolge ergaben sich insofern signifikante Ergebnisse bei der Art des Denkens und dem Komplexitätsgrad der Entscheidungsaufgabe, als dass bewusste Denkprozesse den unbewussten bei simplen Wahlalternativen erwartungsgemäß zu bevorzugen sind.
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