Bibliothek auf dem Notebook-BildschirmIn Deutschland werden bei den sensiblen Themen „Kinder“ und „Schulbildung“ noch immer ungern neue Wege beschritten. In unseren Klassenzimmern hängt man daher mit dem Einsatz digitaler Medien klar hinter anderen Ländern hinterher. So ist die Verwendung von Tablets und Apps im amerikanischen Schulunterricht längst im Alltag angelangt. Das Tablet soll dort in näherer Zukunft sogar das gedruckte Schulbuch gänzlich ersetzen. Und schaut man nach Südkorea, so ist dort die Digitalisierung der Bildung längst so weit gediehen, dass dort schon seit vier Jahren sämtliche Lehrmittel ausschließlich in digitaler Form verfügbar sind.

Ein Problem der Deutschen ist hier wohl die grundlegende Skepsis, den (längst nicht mehr so) neuen Medien gegenüber. Sie werden häufig auf ihre möglichen Risiken reduziert, sodass es den Menschen schwer fällt, daneben auch die guten Seiten und Möglichkeiten zu sehen.

 

Wo liegen die Vorteile konkret?

Zunächst ist ein nicht zu unterschätzender Faktor – gerade wenn es um Kinder geht – die Motivation zum Lernen, die durch digitale Geräte enorm gefördert werden kann. Allein der Spaß an der Arbeit mit dem Tablet oder dem PC kann den Vorgang des Lernens anregender gestalten. Die Möglichkeit des freien Erarbeitens von Informationen im weltweiten Datennetz ist ein ideales Hilfsmittel, um individuelles und konstruktives Lernen zu fördern und es so als aktiver und selbstgesteuerter zu erleben.

Das zielgerichtete Arbeiten mit dem Gerät und im Internet hilft Kindern ganz nebenbei dabei, sie von Beginn an als normale und alltägliche Arbeitsmittel zu begreifen.

Neben der rein technischen Komponente, lernen Kinder im zielgerichteten Umgang mit den neuen Medien auch viele weitere Fertigkeiten, die heute enorm wichtig sind und im Erwachsenenleben vorausgesetzt werden. Beispielsweise lernen Kinder aus der Masse der Informationen die wertvollsten und relevantesten auszuwählen. Sie können vergleichen und kritisch hinterfragen. Auf diese Weise wird während dem Erledigen der Hausaufgaben mit der Zeit eine Medienkompetenz erreicht, die es dem Kind im Alltag auch erleichtern wird, seriöse von unseriösen Informationen zu unterscheiden. Stichwort „Fake News“.

Ein weiterer Vorteil digitaler Geräte in Verbindung mit dem Zugriff auf das Internet ist die Multimedialität, denn diese ermöglicht mediengestütztes Lernen. Was bedeutet das? Durch verschiedene Arten von Medien, wie Bilder und Videos zu den aktuellen Schulthemen, kann das Kind das Gelernte im wahrsten Sinne des Wortes veranschaulichen und so potenziell noch besser verinnerlichen. Wer die PQ-Formel im Unterricht nicht begriffen hat, kann sich ein Video dazu anschauen und beliebig oft zurückspulen. Lernspiele und -programme leisten nach dem Lernen gute Dienste dabei, erfasste Informationen weiter zu festigen. Deutlich wird das zum Beispiel, wenn man beim Lernen von Sprachen Hörproben verwendet. Außerdem können passende Lernmedien Unterrichtsinhalte verständlicher machen, welche vom Kind noch nicht gänzlich begriffen wurden.

Nicht zu vergessen, wird das Lernen noch zeit- und ortsunabhängiger, wenn man tragbare Geräte, wie Tablets und Smartphones dabei hat. In jeder freien Minute können die Schüler Links und Themen folgen oder auf Online-Lernplattformen zugreifen.

Sicher gibt es auch Nachteile und Risiken beim Umgang mit digitalen Geräten und beim Zugang zum Internet. Daher sollten Kindern einige Richtlinien nahegebracht werden. So sollten unbedingt die Dauer und die Häufigkeit der Nutzung beachtet werden. Die digitalen Medien werden nur dann wirklich zielgerichtet genutzt. Außerdem sollten Ablenkungsquellen minimiert und so Multitasking vermieden werden.

Werden diese Dinge beachtet und lässt man die Kinder mit dem Gerät und dem Zugang zu unendlich vielen Inhalten nicht allein, so kann es deutlich von den neuen Medien profitieren.