Gelegenheit macht Liebe

Warum Fremdgehen im Karneval so beliebt ist
Zusammen trinken, zusammen schunkeln, zusammen ins Bett – für viele gehört der One-Night-Stand zum Karneval wie der Schaum zum Bier. Dabei lassen sich nicht nur ledige Jecken und Funkenmariechen auf die bierselige Zweisamkeit ein. Auch Vergebene nutzen die vermeintliche Narrenfreiheit für ein unverbindliches Schäferstündchen. Wer besonders gefährdet ist – und warum viele gerade Karneval oder Fasching als Freifahrtschein für einen Seitensprung sehen, erklärt der Diplom-Psychologe Benjamin Martens von psycheplus (http://www.psycheplus.de) .

Alkohol und Anonymität
Selbst wer sich beim Alkohol sonst zurückhält: Im Karneval darf es schon mal das eine oder andere Gläschen sein – selbst wenn es der Gesundheit und oft auch der Beziehung schadet. Ein Grund, warum gerade an Karneval häufig zu Alkohol gegriffen wird, ist seine enthemmende Wirkung: „Die Kontaktaufnahme zu anderen fällt leichter, die Hemmschwelle sinkt, einmal aus sich herauszugehen. Wird die Karnevalssause allerdings zu ausgelassen, fällt es im angetrunkenen Zustand auch schwerer, sich zu bremsen. Die Folge: Man überschreitet Grenzen, die man sonst respektieren würde“, weiß der Psychologe Benjamin Martens von psycheplus. Aber nicht nur der Alkohol ist für die Häufung von Seitensprüngen in der fünften Jahreszeit verantwortlich. „Auch Verkleidung und Maskerade spielen eine wichtige Rolle. Wer sich verkleidet, schlüpft in eine andere Rolle – und streift das enge moralische „Korsett“ des Alltags ab“, so der Psychologe. Und die Gruppendynamik tut ihr übriges: Der einzelne Karnevalist ist nur einer unter vielen. In der Masse löst sich das normale soziale Gefüge zeitweise auf. Benjamin Martens bringt es auf den Punkt: „Man tut eben das, was alle tun.“

Wer geht eher fremd, Pirat oder Schneewittchen?
Aktuelle Studien gehen davon aus, dass gut jeder vierte Deutsche seinen Partner mindestens einmal betrogen hat; bei den weiblichen Befragten räumen sogar 46 Prozent einen Seitensprung ein. „Demnach sind es keineswegs nur die Männer, die in einer Partnerschaft auf Abwege geraten können. Allerdings ziehen beide Geschlechter die Grenzen sehr unterschiedlich: Während für viele Frauen die Untreue bereits beim Küssen beginnt, setzt das schlechte Gewissen bei den meisten Männern erst im Bett ein. Außerdem belassen diese es oft nicht bei einem einmaligen Ausrutscher – anders als viele Frauen, die eher Skrupel haben, aus einem Seitensprung eine richtige Affäre zu machen“, erklärt der Psychologe. Schwierig zu sagen ist, ob es einen bestimmten Typ Mann oder Frau gibt, der eher zum Fremdgehen neigt. „Wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es dazu jedenfalls nicht“, betont der psycheplus Experte. Allerdings gibt es individuelle Faktoren, die einen Seitensprung begünstigen können, etwa: Wie steht es um die Zufriedenheit in der Beziehung? Ist sie in Routine erstarrt, gibt es gelebte Gemeinsamkeiten? Partner, die sich unzufrieden, eingeengt oder unverstanden fühlen, neigen eher dazu, Bestätigung abseits der häuslichen Gemeinschaft zu suchen. Auch die persönliche Lebenssituation ist wichtig: Ist der Betreffende mit sich im Einklang – oder hat er das Gefühl, im Leben etwas zu versäumen? Wie offen und flirtfreudig ist jemand? Und schließlich: Wie geht das Paar mit Treue in der Partnerschaft allgemein um? Wer eine einvernehmlich offene Beziehung pflegt, kann mit dem Partner für die Karnevalszeit womöglich sogar spezielle Absprachen treffen: Rund 20 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen geben an, einen Ausrutscher im Fasching zu tolerieren.

Was tun, wenn es passiert ist?
Für alle anderen gilt: Ein Seitensprung kann eine ernsthafte Bedrohung für die Beziehung sein. Betrogene leiden häufig stark unter dem erlittenen Vertrauensbruch. Der Fremdgeher muss vor allem mit dem schlechten Gewissen leben – und auch das kann die Partnerschaft belasten. Die langfristigen Folgen eines Seitensprungs für die Beziehung können deshalb recht unterschiedlich sein: Während er bei gut jedem fünften Paar am Ende zur Trennung führt, gehen andere konstruktiv damit um – und versuchen die Partnerschaft zu retten und gleichzeitig zu verbessern. Das setzt allerdings offene Gespräche voraus: Nach einer Forsa-Umfrage würde immerhin jeder Zweite seinem Partner verzeihen, wenn er seinen Seitensprung ehrlich und von sich aus zur Sprache bringt. Allerdings ist die schonungslose Beichte nicht immer ein Garant für einen Neuanfang, weiß Benjamin Martens: „Auch hier gilt: Was eine Beziehung aushält und was ein Partner dem anderen verzeihen kann, hängt in erster Linie von der persönlichen Einstellung des Einzelnen ab.“ Unter Umständen kann es in solchen Situationen sinnvoll sein, eine Annäherung mit Hilfe eines Paartherapeuten zu versuchen – und so den eigentlichen Ursachen für den Fehltritt auf den Grund zu gehen.
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