Studie belegt: Hodenkrebsbehandlung entspricht oft nicht europäischen Standards. Zweitmeinungszentren beklagen mangelnde Einhaltung der europäischen Leitlinien.

Die aktuellen europäischen Leitlinien für die Behandlung von Hodenkrebs werden nur in rund jedem zweiten Krankheitsfall beachtet. Das geht aus einer Studie der „Deutschen Hodentumor Studiengruppe (GTCSG)“ hervor, die die Auswirkungen der Beratung durch die 31 deutschen Zweitmeinungszentren auf die Qualität der Hodenkrebsbehandlung untersucht hat. Diese Zentren bieten Ärzten und Patienten die Möglichkeit, sich kostenlos eine weitere Expertenmeinung zu ihrer geplanten Krebsbehandlung einzuholen. Dabei folgen sie den Vorgaben der im europäischen Konsens entwickelten interdisziplinären Leitlinien.

Die Behandlungskonzepte der Zweitmeinungszentren weichen nicht nur in fast der Hälfte der Fälle (43,3%) von der geplanten Vorgehensweise des behandelnden Arztes ab. Die tatsächliche Behandlung wurde zudem nur bei jedem fünften Fall an die Empfehlungen der Zentren angepasst. Prof. Dr. Axel Heidenreich, Sprecher der GTCSG und Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Aachen: „Eigentlich ist das unverständlich, denn die Leitlinien sichern nach aktuellem Forschungsstand die optimale Therapie zu. Die so behandelten Patienten haben eine erkennbar niedrigere Rückfallquote.“

Das Leistungsspektum der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Aachen ist breit angelegt und bietet Expertenwissen, hoch entwickelte diagnostische Verfahren aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Medizintechnischen Fakultät sowie spezialisierte Behandlungsmethoden in allen Bereichen der Urologie.

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