Logo des Vebandes in Orange„Die Förderbank des Bundes KfW scheint dringend eine neue Bundesregierung und klare Ansagen zu brauchen“, so Wolfgang Griesing, Vorstand des Wohnbund e.V.
Mit der aktuellen Änderung der Darlehnskonditionen der KfW zum 17.04.2018 werden Wohnbauvorhaben ausgebremst statt gefördert.
Insbesondere betroffen sind Baumaßnahmen des sozialen Wohnungsbaus, die auf eine langfristige Sicherung und Bereitstellung von Wohnraum abzielen.
So wird von der KfW im Programm Energieeffizient Bauen (153) die 20-jährige Zinsbindung abgeschafft. Für z.B. Genossenschaften, die nicht auf schnelles durchhandeln, sondern auf Bestandssicherung ausgerichtet sind, ein westlicher Nachteil, da dann schon nach 10 Jahren Zins- und damit Finanzierungsunsicherheit besteht.
Ferner verkürzt die KfW die bereitstellungszinsfreie Zeit von 12 auf 6 Monate. Der Bereitstellungszins von derzeit 3 % p. a. wird somit bereits während der Bauphase von Gebäuden fällig. Dies führt zu höheren Finanzierungskosten. Steigerungen der Finanzierungskosten sind insbesondere für den mietpreisgebundenen Wohnungsbau ein Problem, da Preissteigerungen nicht an Mieter weitergegeben werden können.
Die KfW schafft damit neue Hürden bei der energetischen Wende im Wohnungsbau. Verabschiedet sich die KfW damit heimlich aus der energetischen Förderung des sozialen Wohnungsbaus und den Klimazielen?
„Wir fordern von der Bundesregierung und vom Bundestag klare Ansagen an die Förderbank KfW – die KfW muss ihren Beitrag für energieeffizienten sozialen Wohnungsbau leisten und nicht die Preisrallye im Casino freier Bauträger befeuern“, so Griesing.
Der Wohnbund e.V. fordert daher die Rücknahme der aktuellen Änderungen und die Bereitstellung von langfristigen Darlehn mit Zinsbindungen von 30 Jahren – entsprechend den Wohnungsbauförderprogrammen der Länder für mietpreisgebundenen Wohnraum.

Kontakt für Rückfragen: Wolfgang Griesing, Tel. 0151/ 512 49 447
w.griesing@stattbau-hamburg.de

Der wohnbund ist ein Netzwerk von wohnungspolitisch engagierten Fachleuten und Organisationen, die mit ihrer Arbeit zur Entwicklung und Realisierung zeitgemäßer Wohnformen beitragen.
Anknüpfend an die wohnreformerischen Bewegungen zum Beginn des 20.Jahrhunderts und der Selbsthilfebewegungen seit den 70er Jahren will der wohnbund der herkömmlichen Wohnungspolitik Alternativen gegenüberstellen und wohnpolitische Initiativen und Projekte fachlich unterstützen.
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