Wie kommt es, dass wir Hunde und Katzen lieben und streicheln, während wir Kühe und Schweine schlachten und essen? Die Harvard-Absolventin, Prof. Dr. Melanie Joy, beschäftigt sich seit langem mit der Psychologie des Fleischessens und spricht im Dezember im Rahmen einer Europatournee auch zwei Mal in Berlin.

Die amerikanische Sozialpsychologin und Autorin von „Why we love dogs, eat pigs and wear cows“ Prof. Dr. Melanie Joy, gab der Ideologie des Fleischkonsums erstmals einen Namen: Karnismus. Um dieses spannende Thema dreht sich auch ihr Vortrag „The psychology of eating meat“, den sie am 10. Dezember, in Zusammenarbeit mit dem VEBU – Vegetarierbund Deutschland und dem Arbeitskreis für Human Animals Studies, an der Humboldt-Universität hält.

„The psychology of eating meat“ Wann: 10.12.2012 um 20:00 Uhr Wo: Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Kulturwissenschaften, Dorotheenstr. 24, Haus 1, Raum 08/09 Sprache: Englisch Eintritt: frei Mehr Infos unter: www.melaniejoy.org

Vorher spricht die preisgekrönte Autorin im Rahmen des Ärztekongresses „VegMed“, am 9. Dezember um 15:15 Uhr. Mehr Infos unter www.vegmed.org

In ihrem Vortrag thematisiert Prof. Dr. Melanie Joy den Begriff „Karnismus“, dem unsichtbaren Glaubenssystem, das unsere Vorstellung von Tieren und Fleisch, Eiern sowie Milch formt, sodass wir einige Spezies lieben lernen und andere wiederum essen, ohne plausible Gründe dafür nennen zu können. Mittels einer eindrücklichen Bildsprache, nachdenklich stimmenden Analysen und einer fesselnden Erzählweise erklärt Joy, wie Karnismus – neben anderen Glaubenssysteme wie Sexismus, Rassismus usw. – durch komplexe, versteckte, soziale und psychologische Mechanismen aufrechterhalten wird und wie diese Menschen darauf konditionieren, gegen ihre Grundwerte, ihr eigenes Interesse und das der anderen zu handeln.

Prof. Dr. Joy thematisiert anschließend, wie vegetarisch/vegan lebende Menschen ihre Erkenntnis über den Karnismus einsetzen können, um effektiver mit Fleischessern kommunizieren sowie ihre eigenen ethischen Entscheidungen strategischer verteidigen zu können, um sich sicherer bzw. besser im Stande zu fühlen, diese zu artikulieren und sich letztlich dazu ermächtigt zu fühlen, in einer dominanten karnistischen Kultur zu leben.

Joy studierte Psychologie an der Harvard-Universität und arbeitet als Professorin für Psychologie und Soziologie an der Universität von Massachusetts, Boston. Dr. Joy hat Artikel zu den Themen Psychologie, Tierrechte sowie Soziale Ungerechtigkeit verfasst und ist Autorin des preisgekrönten Buches „Why We Love Dogs, Eat Pigs, and Wear Cows: An Introduction to Carnism“. Sie erschien bereits in zahlreichen Formaten; u.a. bei der BBC, dem National Public Radio, PBS, ABC Australia und dem Österreichischen „Der Standard“. In ganz USA und auch international hielt Dr. Joy bereits ihren Vortrag zu Karnismus. Sie war über 20 Jahre lang in der Tierrechtsbewegung aktiv und hat Tierrechtsaktivisten auf der ganzen Welt in effektiver Interessenvertretung, gewaltfreier Kommunikation und strategischem Gesellschaftswandel geschult. Dr. Joy ist ebenso Autorin von „Strategic Action for Animals“.

Interviews mit Prof. Dr. Melanie Joy: Samstag, den 8. Dezember ab 11 Uhr sowie den ganzen Montag (10. Dezember) Terminabsprache bitte über Elisabeth Burrer, presse@vebu.de

Der VEBU ist seit seiner Gründung 1892 eine unabhängige und parteipolitisch neutrale Interessenvertretung der unterschiedlichen vegetarischen Lebensstile. Ziel des Verbandes ist es, den Fleischkonsum in der Gesellschaft deutlich zu senken sowie die vegetarische Lebensweise als attraktive Alternative möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.

Kontakt: Vegetarierbund Deutschland e.V. (VEBU) Sebastian Zösch Glatzer Str. 5 10247 Berlin 030 – 200 50 799 presse@vebu.de http://www.vebu.de