Junge Frau schaut durch ein MikroskopEine Infektion mit Chlamydien gehört zu den am häufigsten vorkommenden Geschlechtskrankheiten. In der Regel verursachen diese Bakterien eine Entzündung im Bereich der Harnröhre, des Genitaltraktes oder auch des Enddarms. Seltener können Chlamydien auch im Rachen oder den Augen auftreten.

Für Chlamydien braucht man sich nicht zu schämen. Es kann eben passieren!

Das besonders “Gemeine” an Chlamydien ist der Fakt, dass eine Infektion in den meisten Fällen nur zu sehr leichten Symptomen führt, die man schnell übersehen kann. Die Folgen können jedoch fatal sein – hierzu später mehr.

 

Wie kann man feststellen, ob man Chlamydien hat?

In der Regel kann nur ein Arzt bzw. eine anonyme Beratungsstelle einen Test auf Chlamydien vornehmen. Wenn Sie denken, infiziert zu sein bzw. wenn Sie häufig wechselnde Geschlechtspartner haben, sollten Sie sich regelmäßig testen lassen. Je nach Fall sind unter Umständen auch Selbsttests zuhause möglich.

 

Neben dem eigentlichen Test, wird der Arzt auch eine Anamnese vornehmen, das heißt, er wird Sie zu Ihrer Vorgeschichte befragen, abklären ob Sie andere Geschlechtskrankheiten haben und welche Symptome Sie beobachten konnten. Auch wird der Arzt wissen wollen, wie Ihre sexuellen Gewohnheiten aussehen.

 

Nach der Anamnese folgt in er Regel eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt den Genital- und Analbereich untersuchen wird, sowie die Lymphknoten abtastet. In seltenen Fällen ergänzt die Nutzung des Ultraschallgerätes die Untersuchung.

Es gibt zwei verschiedene Testverfahren zur Erkennung einer Chlamydien-Infektion
Bei der einen Variante werden die Erreger direkt im Probenmaterial (Vaginalabstrich, Darmabstrich, Urin) nachgewiesen, bei der anderen das Blut auf mögliche Antikörper hin untersucht. Der direkte Nachweis dient dem Erkennen einer aktuellen Infektion, der Antikörpernachweis dem Erkennen auch einer zurückliegenden Ansteckung.

 

Wie werden Chlamydien übertragen?

Ist ein Mensch mit Chlamydien infiziert, können die Bakterien in der Harnröhre, in der Vagina, im Enddarm, im Rachen, in der Scheidenflüssigkeit, dem Sperma, dem Urin und dem sogenannten Lusttropfen vorkommen. All diese Orte und Körperflüssigkeiten können demnach die Chlamydien beim ungeschützten Geschlechtsverkehr auf den Sexualpartner übertragen. Ein direkter Kontakt reicht hierbei schon aus. Ungeschützter Vaginal- und Analverkehr sind nach wie vor die häufigsten Übertragungswege.

 

In eher seltenen Fällen nisten sich die Bakterien auch im Rachen ein, wo Sie jedoch nach einigen Wochen von selbst wieder verschwinden. Ebenfalls seltener findet eine Übertragung über die Hände oder auch Sextoys statt. Ist eine schwangere Frau an Chlamydien erkrankt, können die Erreger während des Geburtsvorgangs auf das Baby übertragen werden.

 

Mit welchen Symptomen muss man bei einer Infektion mit Chlamydien rechnen?

Die Besonderheit von Chlamydien ist, dass man die Symptome oftmals zunächst einmal nicht bemerkt. Erst nach einigen Wochen zeigen sich Infektionen der Geschlechtsorgane oder der Harnröhre. Diese äußern sich dann in einem Juckreiz der Vagina bzw. Eichel oder auch durch ein Brennen bzw. Schmerzen beim Wasserlassen.

Sehr gefährlich: Die unbehandelte Infektion kann sich im Körper weiter ausbreiten
Solange die Infektion nicht bemerkt wird bzw. unbehandelt bleibt, können sich die Erreger auf andere Körperbereiche ausbreiten und dort Entzündungen hervorrufen. Besonders häufig befallene Bereiche sind:

 

➔      Gebärmutter

➔      Eileiter

➔      Bauchhöhle

➔      Samenleiter

➔      Prostata

➔      Hoden und Nebenhoden

 

Wenn es zu Entzündungen an diesen Stellen kommt, können weitere Symptome wie Fieber, entzündlicher Ausschlag, Durchfall, starke Regelblutungen oder eitriger Ausfluss beobachtet werden. Die möglichen Folgen können sehr gefährlich sein.

 

Werden die Entzündungen nicht behandelt, kann es zu Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaften kommen und sowohl beim Mann, als auch bei der Frau sogar zu Unfruchtbarkeit führen. Auch Unterleibsentzündungen, Entzündungen der Prostata, der Hoden und Nebenhoden sind möglich und Schwangere müssen unter Umständen mit einer Frühgeburt oder gar Fehlgeburt rechnen.

 

Wie kann man Chlamydien wirkungsvoll behandeln?

Die wirkungsvollste und effektivste Behandlung einer Infektion mit Chlamydien erfolgt mit Hilfe von speziellen Antibiotika.

Je früher man mit einer Behandlung beginnt,

desto unproblematischer und erfolgreicher ist sie.

Wie man an den Azithromycin 500 mg Erfahrungen ablesen kann, scheint die Behandlung mit diesem Medikament besonders einfach, effektiv und sicher zu sein. Eine einzige Einnahme des Antibiotikums genügt, um die Infektion los zu werden.

 

Neben einem möglichst frühzeitigen Beginn der Therapie ist zudem der Verzicht auf sexuelle Kontakte wichtig, um eine Ansteckung des Geschlechtspartners zu vermeiden. Bitte informieren Sie auch alle Sexualpartner der vergangenen drei Monate über die Ansteckung mit Chlamydien, damit auch diese sich untersuchen und ggf. behandeln lassen können.

Auf was müssen Sie bei einer Behandlung in der Schwangerschaft achten?
Wie bei fast allen Antibiotika ist eine Behandlung während der Schwangerschaft oftmals kontraindiziert. Es gibt jedoch sehr spezielle Ersatzpräparate, die sowohl für die schwangere Mutter, als auch für das ungeborene Kind weitestgehend unschädlich sind. Hier muss eine Nutzen-Risiko-Bewertung gemacht werden. Dabei wird Ihnen der Arzt stets raten, dass die Behandlung mit diesen Mitteln sicherer und besser ist, als die Folgen (Frühgeburt, Untergewicht des Babys, Fehlgeburt) einer unbehandelten Infektion mit Chlamydien zu riskieren.

Wie beugen Sie einer Ansteckung mit Chlamydien wirkungsvoll vor?
Um die Ansteckungsgefahr beim Geschlechtsverkehr deutlich zu reduzieren, ist die konsequente Verwendung eines Kondoms ganz entscheidend. Ein Kondom kann zudem vor einer ungewollten Schwangerschaft, anderen Geschlechtskrankheiten und HIV schützen.

 

Weitere Maßnahmen im Schnellüberblick:

 

★      Halten Sie hygienische Grundregeln ein und desinfizieren Sie zum Beispiel Sextoys, bevor Sie sie wechselseitig verwenden.

★      Eine treue Partnerschaft ist der beste Schutz.

★      Wenn Sie (häufig) wechselnde Partner beim Geschlechtsverkehr haben, sollten Sie sich regelmäßig testen lassen.

★      Wenn bei Ihnen Chlamydien diagnostiziert wurden, sollten Sie auf Sex verzichten und ihre Sexualpartner der vergangenen drei
Monate entsprechend informieren – so dass auch diese sich testen lassen können.

★      Eine starkes Immunsystem kann einer Infektion besser begegnen. Sorgen Sie durch einen gesunden Lebenswandel für ein kräftiges Abwehrsystem vor allen Arten von Angreifern.

 

Fazit

Chlamydien sind nichts, für das man sich schämen muss. Oftmals werden die Symptome erst sehr spät wahrgenommen, was zu ernsten Komplikationen und Folgen führen kann. Je früher die Behandlung beginnt, desto größer ist der Erfolg und desto weniger anderen Menschen können infiziert werden. Bis zur Ausheilung sollte auf Sex komplett verzichtet werden.

Quellen
●       https://www.aidshilfe.de/chlamydien

●       https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html

●       https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/geschlechtskrankheiten/genitale-chlamydieninfektion