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Adventroas

Eine Reise durch den Advent mit Herbert Gschwendtner

AutorHerbert Gschwendtner
VerlagVerlag Anton Pustet
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783702580353
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Advent ist die - zumindest von Natur aus - stillste und dunkelste Zeit des Jahreskreises, aber auch die zarteste, hoffnungsfrohste und unaussprechlichste Winterwunderweihnachtszeit! Ganz gleich, ob Sie lieber mit Kerzenschein oder winzigen Glühbirnchen Ihr Zuhause erhellen, Hauptsache, es steht unter einem guten Stern. Denn, wenn Zeit und Aufmerksamkeit fehlen, kommen uns viele Tage ewig gleich vor. Herbert Gschwendtner führt uns mit seinen sehr persönlichen Tipps durch den Advent. Er hat Ausflüge, Wanderungen, Märkte und urige Wirtshäuser in allen Bundesländern ausgesucht, aber auch so manchen kleinen, stillen Geheimtipp parat: um in wohltuend weihnachtliche Stimmung zu kommen und nicht geschäftig daran vorbeizulaufen, um Dinge zu erfahren, die sich nicht in Geschenkpapier wickeln lassen, um sich ohne Hast von Sternstunden verzaubern zu lassen. Folgen Sie Herbert Gschwendtner auf seinem Weg durch den Advent!

Herbert Gschwendtner, 1948 in Schwarzach im Pongau geboren, stammt er aus einer Bergmannfamilie und verbrachte seine Kindheit in Mühlbach am Hochkönig. Auf seine Malerlehre folgten Wanderjahre, in denen er sich in verschiedenen Berufen versuchte. In den Siebzigerjahren betreute er als Hüttenwirt das Matrashaus auf dem Hochköniggipfel und bewirtschaftete anschließend 20 Jahre die Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte im Tennengebirge. Nach einer Krebsoperation versuchte er, seine Krankheit durch das Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten zu überwinden. 28 Jahre lang gestaltete er Volksmusiksendungen für Radio Salzburg, schreibt seit einem Vierteljahrhundert Wanderkolumnen in der Salzburg-Krone und moderiert seit 2014 in Servus TV Wandersendungen.

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Salzburg


Filzmooser Weihnachtsidylle


Filzmoos bietet im Advent viele schöne Begegnungen. Weithin bekannt ist die Wallfahrtskirche mit dem „Filzmooser Kindl“, die das malerische Ortsbild gemeinsam mit der 2 454 Meter hohen Bischofsmütze ziert. Das „Filzmooser Kindl“ ist eine spätgotische, farbig gefasste Figur und steht als Mittelpunkt der Wallfahrtskirche mit goldenem Strahlenkranz über dem Hochaltar. Dieses segnende Jesuskind mit seinen barocken Beigaben Krone, Kreuz und Weltkugel trägt je nach Jahreszeit ein andersfärbiges „Gnadenröckl“. Weiß zu Ostern, zu Pfingsten und das Jahr über Rot und Golden in der Weihnachtszeit. An den Adventwochenenden umgibt die Wallfahrtskirche ein ganz besonderer Adventmarkt, der in seiner Romantik jedem Besucher ein heimeliges Adventgefühl vermittelt.

Die idyllische Filzmooser Landschaft wird durch eine Pferdeschlittenfahrt zu den Hofalmen zu einem unvergesslichen, adventlichen Erlebnis. In warme Decken gehüllt geht es in der Abenddämmerung durch die winterliche Waldlandschaft an der „Warmen Mandling“, deren Wasser zwischen den mit Schneehauben bedeckten Steinen im Bachbett murmelt. Der Geruch von Pferdeschweiß, die Geschichten der Kutscher und das unvermeidliche Schnapserl gehören genauso zu dieser Pferdeschlittenfahrt wie das Staunen ob der bezaubernden Berglandschaft beim Erreichen des weitläufigen Hofalmgebietes.

Unter den vielen, sympathischen Bauern, die mit ihren Gespannen die Gäste durch das Tal kutschieren, sticht besonders ein Original ins Auge: der Fiakerwirt Georg Vierthaler mit seinen „Tiger-Pferden“, einer seltenen, gescheckten Noriker-Rasse, deren Zucht immer spannend ist. Nicht immer kommt nämlich auch ein Fohlen mit den spezifischen Kennzeichen – weißem Fell mit schwarzen Punkten – zur Welt.

Angekommen am Fuß der Bischofsmütze erwartet die Besucher schließlich die „Weihnachtsidylle Hofalmen“ mit einem wildromantischen Bergsee-Rundweg.

Beginnen wir mit der Unterhofalm, die alleine schon wegen ihrer malerischen Lage besticht. Die verschiedenen Stuben – Hofalmstadl, Jagastubn oder Almstubn mit Wasserfall bis hin zur alten Almstube aus dem Jahr 1776 – vermitteln eine ganz besondere Atmosphäre. Dazu passend lockt die Speisekarte mit Schmankerln und Hausmannskost. In einem Hütterl neben der Unterhofalm können kleine Holzkunstwerke bewundert und erworben werden.

Von der Unterhofalm führt ein kurzer Anstieg zum romantisch gelegenen Almsee, umrahmt vom tiefVerschneiten Gosaustein und Rettenstein. Am Ufer dieses kleinen Bergsees erwartet den Adventwanderer die Heilige Familie in einer Holzhütte und beim Blick über den See ist ein kleines, beleuchtetes Miniaturdorf zu entdecken. Eine Darstellung der Herbergssuche, viele beleuchtete, riesige Scherenschnitte und eine Geschichtenhütte, in der sich die Besucher um einen Geschichtenerzähler scharen, sind weitere Höhepunkte an diesem beleuchteten Rundweg. Natürlich wird unterwegs auch Wärmendes wie Glühwein und Punsch am Lagerfeuer ausgeschenkt. Weisenbläser untermalen die Stimmung und wenn dazu im Mondlicht die Schneekristalle glitzern und der Schnee unter den Schuhen knirscht, ist auch der Winter in seiner Eigenheit hautnah zu spüren. Je nach Fortschreiten der Adventzeit geben sich Nikolaus und Krampus oder die Anklöckler ein Stelldichein. Alle Jahre ändern sich die Darstellungen ein wenig, sodass die „Weihnachtsidylle Hofalmen“ immer wieder zu einem neuen Erlebnis wird.

Bevor es schließlich hinunter zur Unterhofalm geht, lädt die Almkapelle zur inneren Einkehr. Mit dieser Kapelle hat sich der Almbesitzer Christian Salchegger einen langgehegten Traum erfüllt, ist er doch auch „Ritter zum Heiligen Grab zu Jerusalem“. Nach diesem Rundweg locken die originellen Stuben der Oberhofalm, deren Ausstrahlung das ideenreiche kulinarische Angebot unterstreicht.

Auch tagsüber lohnt sich ein Besuch der Hofalmen, die verträumt unter einer dicken Schneeschicht liegen. Am Weg zwischen den beiden Almen steht malerisch ein vereistes Mühlrad am kleinen Bach und wenn Schnee von den Bäumen staubt, glänzt dieser im Sonnenlicht.

Übrigens bietet Filzmoos an jedem Adventtag ein besonderes Erlebnis, welches vom Adventkalenderbasteln und Adventkranzbinden über Fackel- und Schneeschuhwandern bis zu Adventlesungen mit Stubenmusik in der Bauernstube reicht.

www.filzmoos.at

Am See

A dicke Eisschicht hat da See,
am Ufer liegt ganz dick da Schnee
und auf den ersten kurzn Blick
glaubt ma, ’s Lebn is alls erstickt.
Aba wenn ma’s genau betracht
gibts Lebn gnua in dera Pracht.
A Oachkatzl sitzt auf an Ast hoch obn,
beobachtet vo an Fuchs herunt am Bodn.
Beim Voglhäusl drübn da wechsln fest
de verschiedenen gefiederten Gäst.
Am Waldrand stehngan a paar Reh
wia braune Fleckn im weißn Schnee.
Ma derf si nur nit gar zu vü bewegn,
dann ko ma am See allerhand sehn.

Schwaigerlehen-Berngarten Stuhlfelden


Stellen Sie sich einen Adventabend der kulinarischen Genüsse bei Kerzenlicht in einer 500 Jahre alten Rauchkuchl vor, in der eine überaus umtriebige und sympathische Wirtin direkt unter den Gästen auf der offenen Feuerstelle Köstlichkeiten aus heimischen Produkten zubereitet, die an Geschmack und Präsentation durchaus mit einer Haubenküche mithalten können. Zu finden ist diese Besonderheit in Stuhlfelden.

Erstmals wurde Stuhlfelden im Jahr 963 als „ad Stoulveldum“ urkundlich erwähnt und ist damit die älteste genannte Gemeinde des Oberpinzgaus, gelegen zwischen den Kitzbüheler Alpen im Norden und den Ausläufern der Granatspitz-Gruppe der Hohen Tauern im Süden. Heute ist Stuhlfelden eine Nationalparkgemeinde mit etwa 1 500 Einwohnern. Eines der ältesten Gebäude des Ortes ist das Anwesen Schwaigerlehen-Berngarten, dessen Ursprung bis in das Jahr 1486 zurückverfolgt werden kann.

Schon der Eintritt in das altehrwürdige Haus beeindruckt. Die dunklen Holzwände des Vorhauses zieren alte, bäuerliche Gebrauchsgegenstände, ein Klavier und Jagdtrophäen. Auf kleinen Ablageplätzen liegen rote Äpfel und als natürliche Zier dieser romantischen Dunkelheit leuchten Lampionblumen in sattem Gelb bis dunklem Orange in gläsernen Vasen und zeugen vom guten Geschmack der Hausherrin Theresia Bacher.

Wenn sie als Wirtin einen unvergesslichen Adventschmaus bereitet, denkt sie auch gerne zurück an ihre Kindheit, in der die Adventzeit nicht die Bedeutung von heute hatte. Für sie und ihre fünf Geschwister galt es meistens schon in der Früh vor dem Schulbesuch im Stall zu helfen und die weihnachtliche Hoffnung lag vor allem in der Sorge um den Vater, der den Winter über beim Jungvieh oben im Bergmahd war, um das im Sommer geerntete Bergheu zu verfüttern. Sorge wohl darum, ob er am Heiligen Abend wohlbehalten über den oft eisigen oder tiefverschneiten, steilen Weg am Hof ankommen würde. Ansonsten gab es da natürlich auch Abende, wo Bratäpfel die jungen Herzen erfreuten und man nett in der warmen Stube beisammen saß.

Vorweg sei bemerkt, dass man sich für das nun folgende Geschehen früh genug anmelden muss. Beginn dieses einzigartigen Adventerlebnisses ist 18 Uhr. Man wird zunächst in eine der geschichtsträchtigen, warmen Stuben geladen und die Wirtin Theresia Bacher stellt sich mit kleinen Kreationen aus ihrer Küche sowie mit Kletzenbrot und Lebkuchen aus der eigenen Bäckerei vor. Dabei erfährt man, welche Speisenfolge kredenzt wird und woher die einzelnen frischen Produkte stammen. Die Thresi, wie sie liebevoll genannt wird, ist eine stattliche Erscheinung. Bei einem fruchtig-gehaltvollen Glühwein begrüßt sie auf die ihr angeborene Art und Weise alle Gäste mit sympathischer Herzlichkeit und stellt sie untereinander vor. Sofort springt ein Funke von einem zum anderen über, der spätestens beim Adventgedicht ihrer seligen Mutter Maria Rattensberger alle Gäste wie mit einer stimmungsvollen Decke umhüllt:

Advent, in deine Stille
gehen der Gedanken so viele,
halten Einkehr und schaun voraus
ist auch wohlbestellt Herz und Haus
Es naht sich ein Jahr seinem Ende,
dazwischen gabs oft Sturm - auch ein klein wenig Ruh.
Das Geschick liegt in des Mächtigen Hände,
wieder wendet sich unser Erwarten ihm zu.
Wir stehen am Tor eines Neuen,
nicht ahnend was es uns bringt.
An wie vielen Stunden wir dürfen uns freuen,
oder ob das Herz mit dem Kummer ringt?
Geben wir dem Herrgott unser ganzes Vertrauen
verbunden mit der großen Bitt,
dass nicht zu viel Hartes unser Hoffen zerrütt!

Dass unsere Hände sich dürfen regen
in der Arbeit ums tägliche Brot
und er gibt uns seinen Segen,
dass nicht walte die Not.
So mögen die Tage dann
wieder zu einem Jahr sich ranken
und wir beten um die Kraft
für alle Tage zu danken.

Maria Rattensberger

Nach dieser Zeremonie geht es hinüber in die adventlich geschmückte...

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