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E-Book

Auswirkungen der steigenden Staatsverschuldung in Deutschland auf inländische Wirtschaftssubjekte

AutorMarcel Eigen
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl71 Seiten
ISBN9783955498849
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Das Thema Staatsverschuldung ist präsent wie nie zuvor. Die Bewältigung der hohen Schuldenstände stellt die Regierungen vor immer neue Herausforderungen. Auch die Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland hat neue und ungeahnte Dimensionen erreicht. Zusätzlich gefährden die Schwierigkeiten der europäischen Schuldenkrise die Stabilität im Inland. Das vorliegende Buch nimmt sich diesem aktuellen Thema an und untersucht dessen verschiedenste Auswirkungen. Die theoretischen Grundlagen der Staatsverschuldung werden dem Leser auf verständliche Weise vermittelt. Neben den unterschiedlichen Formen der Staatsverschuldung werden auch die Gründe und Ursachen, welche zu einer Verschuldung führen, dargestellt. Eine Analyse innerhalb des Einkommen-Ausgaben-Modells, ergänzt um die Kriterien zur Messung von Staatsverschuldung, zeigen dem Leser die tieferen Zusammenhänge auf. Weiterhin stellt der Autor die Entwicklung der Staatsverschuldung in Deutschland vor und beschreibt die aktuellen und zukünftigen Auswirkungen, differenziert nach privaten Haushalten, Unternehmen und dem Staat. Abschließend werden die Folgen der Staatsschuldenkrise in der EU und deren Auswirkungen auf die Bundesrepublik kritisch betrachtet.

Marcel Eigen, Dipl-BW (FH), wurde 1980 in Dortmund geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre schloss der Autor an der Privaten Fachhochschule Göttingen im Jahre 2013 mit Erlangen des Diploms erfolgreich ab. Als gelernter Bankkaufmann sammelte der

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Leseprobe
Textprobe: 3 Staatsverschuldung in der Bundesrepublik Deutschland: 3.1 Entwicklung der Staatsverschuldung: Die Entwicklung der Verschuldung lässt sich in drei Phasen untergliedern. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis hin zum Anfang der siebziger Jahre bildet die erste Phase, in der die Schuldenstandsquote mehr oder weniger konstant bei 20% des BIP verblieb. Die zweite Phase, beginnend mit den siebziger Jahren, verzeichnete eine rasch ansteigende Schuldenstandsquote. Belastet durch die Ölpreiskrisen der Jahre 1974 und 1980, führte die dramatische Verteuerung des Rohstoffs zu steigenden Produktionskosten, steigender Arbeitslosigkeit und sinkendem Wachstum. Die Beantwortung der Krise mit kreditfinanzierten Ausgabenprogrammen ließ die Schuldenstandsquote auf 40% zu Beginn der achtziger Jahre steigen und verblieb unter der Regierung Helmut Kohls, etwa bei 41% bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1989. Die Wiedervereinigung leitet somit die dritte Phase in der geschichtlichen Entwicklung der deutschen Staatsverschuldung ein. In der Zeit zwischen 1989 und 1995 hat sich die Staatsschuld von 474 Milliarden Euro (31.12.1989) auf 1.018 Milliarden Euro (31.12.1995) mehr als verdoppelt. Bereits Ende 2006 wurde die Schuldenmarke von 1.527 Milliarden Euro überschritten. Zum Ende des dritten Quartals 2012 beliefen sich die öffentlichen Schulden von Bund, Länder und Gemeinden auf 2.064,1 Milliarden Euro. Auch wenn alle Schuldenuhren lediglich Schätzungen unterliegen, offenbaren sie auf anschauliche Weise ein ständiges Wachstum. Zum Zeitpunkt der Abfrage belegen sie einen Schuldenstand in Höhe von 2.119 Milliarden Euro. Innerhalb von 7 Jahren ist die Schuldenstandsquote zum Ende des Jahres 1996 auf 60,5% angewachsen. Die Wiedervereinigung Deutschlands implizierte auch die Übernahme der Verbindlichkeiten der DDR, welche in Höhe von annähernd 340 Milliarden DM veranschlagt wurden. Die vereinigungsbedingten laufenden Defizite, wie auch die zur Finanzierung notwendige Neuverschuldung lassen sich nur teilweise bestimmen. Die finanzpolitischen Anforderungen waren unvorhergesehen aufgetreten und wurden in ihrer Größenordnung unterschätzt. Zwar ist ein Teil der Aufwendungen durch die Erhöhung von Steuern und Sozialabgaben sowie durch Ausgabeneinsparungen finanziert worden, doch trug die Kreditaufnahme wesentlich zur Integration der neuen Bundesländer bei. Zusätzliche Einnahmen waren notwendig, um die Verschuldung des Bundes zu begrenzen. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 15% zum 01. Januar 1993 wurde ergänzt, um die Erhebung des Solidaritätszuschlags zum 01. Juli 1991. Im Jahre 1998 wurde die Mehrwertsteuer auf 16% erhöht und hat seit der letzten Erhöhung per 01. Januar 2007 ihren Höchststand bei 19%. Die Wiedervereinigung mag als Ausnahmeereignis eine Begründung des Anstiegs der Staatsverschuldung liefern, doch ist der Gipfel der Verschuldung damit nicht erreicht. Der nächstgrößere Schuldenzuwachs kann im Jahr 2001 verzeichnet werden. Die geplatzte Internetblase leitete die folgende Rezession ein und führte zu einem neuen Höchststand der Schuldenquote im Jahr 2005 von 67,8% der Wirtschaftsleistung. Die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte war Auslöser für den Rückgang auf 65,2% im Jahr 2007. Der Zusammenbruch der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 löste einen konjunkturellen Einbruch in Europa aus. Obwohl in Deutschland kein Immobilienboom stattgefunden hatte, waren dennoch einige deutsche Banken an spekulativen Geschäften beteiligt. Durch umfangreiche staatliche Rettungsmaßnahmen konnte ein Zusammenbruch des Finanzmarktes verhindert werden. Eine Teilverstaatlichung der Commerzbank und gar eine vollständige Übernahme der Hypo Real Estate vom Staat waren notwendig. In Folge der Einrichtung von Abwicklungsanstalten für die Banken Hypo Real Estate und die WestLB, sowie die Zurechnung deren Verbindlichkeiten in den staatlichen Schuldenstand, stieg die Schuldenstandsquote von 74,4% im Jahr 2009 auf 83,2% im Jahr 2010. Neben diesen kostspieligen Bankenrettungen wurden weitere Konjunkturprogramme eingeleitet. Die Ausweitung der Liquidität und eine Ausdehnung der staatlichen Nachfrage sollten zur Stimulierung des Absatzes und zur Dämpfung der Arbeitslosigkeit beitragen. Die drastische Erhöhung der Staatsschulden zeigt die Schattenseite dieser Maßnahmen, die im schlimmsten Falle in einer Schuldenfalle münden. Bereits 2010 musste Griechenland durch massive Kreditgarantien vor einer Zahlungsunfähigkeit gerettet werden. Die Probleme der Staatsschuldenkrisen haben sich drastisch zugespitzt. Die Stabilitätsregeln der Euro-Zone wurden außer Kraft gesetzt. Die EZB kaufte Staatsanleihen der Krisenländer, obwohl dieses Vorgehen strikt untersagt ist. Die gebildeten Rettungsschirme und die Vergemeinschaftung der Schulden sollen zur Stabilisierung des Euro-Raums beitragen. Die Hauptlast der europäischen Währungskrise liegt dabei auf der Bundesrepublik Deutschland. Trotz der vielen Innovationen und der starken Industrie, die der Bundesrepublik derzeit einen besseren Stand attestiert, ist dies angesichts der hohen Staatsverschuldung dennoch eine schwere Hypothek.
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