Sie sind hier
E-Book

Bibliotherapie für Kinder

Arbeitsbuch

AutorClaudia J. Schulze
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl632 Seiten
ISBN9783746073675
Altersgruppe8 – 12
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Sie haben die Möglichkeit, direkt in dem Buch zu arbeiten, Notizen und Anmerkungen zu hinterlassen und konkret mit den betroffenen Kindern themenspezifisch zu arbeiten. Die Kapitel bauen aufeinander auf. Sie können jedoch auch unabhängig voneinander gelesen werden. Jedes Kapitel beinhaltet einen therapeutischen Arbeitsschwerpunkt. Kontaktieren Sie mich sehr gerne bei Verbesserungsvorschlägen, Hinweisen und Ergänzungen unter: CJ.Schulze@gmx.de

Dr. Claudia J. Schulze, Studium der Philosophie, Psychologie, Pädagogik und Literaturwissenschaften in Karlsruhe, Freiburg, Zürich und Konstanz. Diplom-Pädagogin, Pädagogische Psychologin, Psychotherapeutin nach dem HPG, Bibliotherapeutin und freie Schriftstellerin. In eigener Praxis tätig. Weiterbildung in klinischer Psychologie und Trauerbegleitung.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

3 ICD10- Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter


Psychische Auffälligkeiten in der mittleren Kindheit: Störungen des Sozialverhaltens, emotionale Störungen, psychosomatische Reaktionen, Zwangsstörungen, Ticstörungen, Lern- und Leistungsstörungen

Kriterien der Beeinträchtigung

Leiden

Soziale Einengung

Interferenz mit der Entwicklung

Auswirkungen auf andere

Anpassungsstörungen

Klassifikation

Kinder- und jugendpsychiatrische Störungen werden in der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen internationale Klassifikation psychischer Störungen (IDC 10, Kapitel V [F]) erfasst.

(Internationale Klassifikation psychischer Störungen ICD-10 Kapitel V)

3.1.1 Themen nach Kapiteln


Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen Auch gerade bei Kindern und Jugendlichen treten selbstverständlich psychische Störungen auf, wobei die Tendenz in den vergangenen Jahren eine steigende ist. Diese können sich jedoch in ihrer Ausprägung und Symptomatik von den Störungen im Erwachsenenalter deutlich unterscheiden. Es können hier nur kurze Beispiele genannt werden. Der Vollständigkeit halber empfehle ich daher die Auseinandersetzung mit den gängigen Diagnose- und Krankheitskatalogen. Insgesamt ist zu bedenken, dass die Bedeutung einer Symptomatik als Störung selbstverständlich natürlich immer sehr vom jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes abhängt. Besonderheit der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) äußerst sich darin, dass Eltern und Familie bzw. entsprechende Bezugspersonen wie Sozialpädagogen, Lerntherapeuten, Lehrer, Theologen, Ergothera-peuten, Psychotherapeuten etc. eine große Bedeutung haben. Dies gilt sowohl bei der Befunderhebung als später auch in der konkreten Behand-lung der jeweiligen Störungen. Von einem Krankheits-wert spricht man dann, wenn die Störungen über das im jeweiligen Entwicklungsstadium „Normale“ deutlich hinausgeht und einen deutlichen Leidensdruck zur Folge hat.

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) Die ADHS ist vor allem gekennzeichnet durch eine extreme motorische (hier: bewegungsbezogene) Unruhe und eine Art der Getriebenheit, welche in vielen Situationen auftritt. So beispielsweise indem exzessiv geredet, gelärmt oder gezappelt wird. Zudem zeigen die Betroffenen eine gestörte Aufmerksamkeit in Form von äußerst geringer Konzentrationsfähigkeit, häufigem Wechsel der jeweiligen Tätigkeit, ausgelöst durch eine gestörte Impulskontrolle geringe Frustrationstoleranz und hohe Ablenkbarkeit, also einer geringen individuellen Kompetenz sich gegen Ab-lenkungen zur Wehr zu setzen. Die Kombination dieses spezifischen Krankheitsbilds führt häufig zu ausgeprägter Frustration.

Die Symptome beginnen sehr häufig in den ersten fünf Lebensjahren und überdauern zeitlich, bei über 30% besteht die Störung eben auch noch im Erwachsenenalter. Durch die Unaufmerksamkeit kommt es gehäuft zu diversen Gefährdungen und Unfällen. Außerdem sind häufig soziale Probleme zu beobachten, da sie, sekundär, wesentlich häufiger als Kinder ohne diese Störung, in Konflikte mit Mit-schülern, Lehrern etc. geraten.

Hieraus kann verständlicherweise ein „Teufelskreis“ erwachsen.

Im Jugendalter verlagert sich die Problematik oft ein wenig, zum Teil sogar erheblich. So verringert sich oft die motorische Unruhe in vielen Fällen, während die erhöhte Impulsivität und verringerte Aufmerksamkeit jedoch bestehen bleiben. Hieraus resultiert ein erhöhtes Risiko beispielsweise für Drogenkonsum, für Verkehrsunfälle oder auch für Delinquenz. Etwa 3% -5% aller Kinder sind betroffen, Jungen dabei etwa 3 - 8-mal so häufig wie Mädchen. Die Herkunft der Störung ist noch unklar, neben genetischen Faktoren spielen möglicherweise auch genetische Dispositionen, Veränderungen oder unterschiedliche Geburtskomplikationen, Probleme im Gehirnstoffwechsel oder Ähnliches eine Rolle. Wissenschaftlich wird dies derzeit noch diskutiert. Therapiert wird die ADHS dabei zum einen, verhaltenstherapeutisch, durch einen konsequenten Erziehungsstil und pädagogische bzw. lerntherapeutischen und kinderpsychotherapeutischen, sowie ergotherapeutischen Maßnahmen, welche Dauer und Qualität der jeweiligen Konzentrationsfähigkeit verlängern und verbessern möchten. In einigen Fällen, vor allem wenn nicht-medikamentöse Therapien keinen Erfolg erzielen, werden auch Medikamente eingesetzt. (Vgl. hierzu beispielsweise den Wirkstoff Methylphenidat, welcher in Arzneimitteln zur Behandlung von AD(H)S enthalten ist. Bsp.: Ritalin).

3.1.2 Störung des Sozialverhaltens.


Eine Besonderheit bei dieser Störung sind die gehäuft auftretenden Komorbiditäten. Diese Störung ist eine beständig andauernde Ansammlung von dissozialem, aggressivem und / oder aufsässigem Verhalten. Die betroffenen Kinder streiten z.B. häufig. Sie leiden unter einer gestörten Impulsivität, mangelnder Frustrationstoleranz oder Selbstkontrolle. auch mit massiven Wutausbrüchen, treten ihren Bezugs-personen gegenüber aggressiv auf, lügen und halten sich nicht an Versprechungen oder sind grausam gegenüber anderen Kindern oder Tieren. Hierbei kann es zu Taten wie Körperverletzung, absichtlichen und gewollten Zerstörung fremden Eigentums, absichtlichem Feuerlegen, Diebstahl und schweren disziplinarischen Problemen in der Schule einschließlich Schule schwänzen kommen. Häufig fehlen bereits die Grundkompetenzen, die einen respektvollen Umgang miteinander überhaupt erst ermöglichen. Die Störung des Sozialverhaltens tritt häufig gemeinsam mit anderen psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters wie ADHS, Entwicklungsstörungen oder Drogen- Substanz- bzw. Alkohlmissbrauch auf. Betroffen sind etwa zwischen 2% und 12% aller Kinder, darunter vorwiegend Jungen, wobei sich die Störung häufig über viele Jahre sehr stabil und häufig auch recht resistent zeigt. Therapeutisch können Einzeltherapien der Kinder oder auch Familientherapien durchgeführt werden. Die Stabilität der Störung im Sozialverhalten ist leider sehr hoch. Es ist davon auszugehen, dass etwa 40% der in der Grundschule auffällig gewordenen Schüler auch noch im Jugend- und Erwachsenenalter deutliche Störungen des Sozialverhaltens auftreten.

Hier wird dann häufig zusätzlich zu psychosozialen Präventions-maßnahmen zu einer Behandlung mit spezifischen Medikamenten gegriffen.

3.1.3 Angststörungen


Ängste sind v.a. im Kindesalter ein relativ häufiges Phänomen. Viele Kinder zeigen Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten (sog. „phobische Ängste"), z.B. vor Gewittern, vor Spinnen, vor Hunden oder vor der Dunkelheit. Bei 2% - 9% aller Kinder sind die phobischen Ängste so stark ausgeprägt, dass die Diagnose einer Phobie gestellt werden kann. Neben den phobischen Ängsten ist die Trennungsangst die wichtigste Angststörung des Kindes- und Jugendalters, unter der 3% - 5% aller Kinder leiden. Die betroffenen Kinder weigern sich, ihre Bezugspersonen zu verlassen bzw. leiden unter großen Ängsten, wenn sie dies doch tun. Das führt in der Regel zum Verweigern des Schulbesuches. Kinder mit Trennungsangst sind häufig schon im Kleinkindalter sehr anhänglich und gehen z.B. nicht gerne in den Kindergarten. Schwere Trennungsängste werden häufig ausgelöst durch das Erleben eines Verlassenseins (z.B. Verlorengehen im Kaufhaus) oder durch schwierige familiäre Situationen (z.B. drohende Trennung der Eltern). Während bei der Trennungsangst die Angst vor der Trennung von den Eltern im Vordergrund steht, haben bei der davon abzugrenzenden Schulangst die Kinder vor der Schule Angst.

Sie trennen sich zwar möglicherweise leicht, gehen dann jedoch eher nicht in die Schule. Diese zwei Angststörungen können leicht verwechselt werden, da u.U. bei beiden zunächst die Verweigerung des Schulbesuchs auffällt. Bei Angststörungen sollte auch geprüft werden, inwiefern hier posttraumatische Belastungsstörungen eine Rolle spielen können, da auch die post-traumatischen Belastungsstörungen mit diesen in Zusammenhang stehen können. Komorbiditäten auch in Bezug auf andere Erkrankungen sind hier relativ häufig.

Genauer ist dies im ICD-10 für Kinder nachzulesen. (Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters nach ICD-10 der WHO: Mit einem synoptischen Vergleich von ICD-10 und DSM-Depression

Dem Krankheitsbild der Depression möchte ich an dieser Stelle mit ganz besonderer Aufmerksamkeit begegnen. Aus diesem Grund beziehe ich mich im Folgenden auf die wertvollen Ausführungen des Psychiatrienetzes Deutschland. Der folgende Text ist (mit Genehmigung) unverändert vom Psychiatrienetz übernommen und abgedruckt.

http://www.psychiatrie.de/bapk/kinder/krankheitsbilder/depression/[http://www.psychiatrie.de/bapk/kinder/krankheit...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Pädagogik - Erziehungswissenschaft

Weitere Zeitschriften

aufstieg

aufstieg

Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...

Bibel für heute

Bibel für heute

BIBEL FÜR HEUTE ist die Bibellese für alle, die die tägliche Routine durchbrechen wollen: Um sich intensiver mit einem Bibeltext zu beschäftigen. Um beim Bibel lesen Einblicke in Gottes ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...