In der Literatur über Burnut im Rettungsdienst stehen die Auswirkungen ptenzieller Extrembelastungen im Vrdergrund, insbesndere die psttraumatische Belastungsstörung. Das Anliegen der vrliegenden Bachelrarbeit generierte sich aus dem Frschungsbedarf. Dieser liegt darin, begünstigende Faktren bezüglich eines Burnuts bei nicht-ärztlichen Rettungskräften sichtbar zu machen „Die Bewältigung (...) alltäglicher Belastungen im Rettungsdienst wurde allerdings bislang stark vernachlässigt und stellt einen deutlichen Frschungsbedarf dar“ (Schrn, 2011,1). In der psychlgischen und szilgischen Burnutliteratur werden immer wieder besnders die helfenden Berufe (Arzt, Pflegepersnal, Lehrer usw.) als sehr anfällig bezüglich eines Burnuts beschrieben. Es liegt die Vermutung nahe, dass Rettungsdienstmitarbeiter auch eine hhe Vulnerabilität für Burnut besitzen. Für die auf Burnut bezgene Recherche im Zusammenhang mit dem Arbeitsfeld des Rettungsdienstes wurde allerdings nur wenig geeignete Literatur gefunden. Ein Grund hierfür könnte das relativ junge Berufsbild des Rettungsassistenten sein. Der Beruf des Rettungsassistenten in Deutschland wurde erstmalig 1989 staatlich anerkannt. In Gesamtbetrachtung der bisher erschienen Publikatinen, Studien und Fachliteratur zum Thema „Burnut im Rettungsdienst“ wird deutlich, dass nur wenige Veröffentlichungen sich explizit auf das Thema Burnut im Rettungsdienst insgesamt und im Besnderen auf ebendieses Thema in der Landrettung beziehen.
„Untersuchungen über Burnut vn Einsatzkräften wurden in Deutschland erst in jüngster Vergangenheit durchgeführt“ (Schrn, 2011, 94).
Es gibt nur wenige Studien zum Thema Burnut im Rettungsdienst. Diese beschäftigen sich mehrheitlich mit Burnut nach traumatischen Erfahrungen. Dies ist sicher nur ein Teilaspekt des Burnuts bei Mitarbeitern im Rettungsdienst. Der Autr vermutet aufgrund eigener Erfahrungen als Rettungssanitäter, dass Mitarbeiter im Rettungsdienst unabhängig vn traumatischen Erlebnissen anfällig für Burnut sind.
In dieser Arbeit sll untersucht werden, b bei den Prbanden Faktren existieren, die nahe legen, dass Mitarbeiter des Rettungsdienstes anfällig für ein Burnut sind.
Diese Frschungsfrage mündet in eine Subfrage: Welche Bedeutung haben berufsspezifische Anfrderungen wie der Faktr Stress, Rahmenstrukturen, Idealismus und Anerkennung für das Burnut-Syndrm im Rettungsdienst?
Um die Fragestellung und deren Thematik flgerichtig in ihren Kntext einrdnen zu können, erflgt im ersten Schritt eine Zusammenführung der Begriffe Stress und Rettungsdienst, die für den Zusammenhang dieser Arbeit wichtig ist. Danach wird der Autr die Ergebnisse einer Literaturrecherche zum Thema Burnut und Rettungsdienst kurz vrstellen. Im weiteren Verlauf erflgt der Versuch, eine Fallgeschichte auf burnut-signifikante Faktren zu analysieren. Um eigene Erfahrungen bezüglich Burnut begünstigenden Faktren in der sg. Landrettung analysieren und auf einer breiteren Basis reflektieren zu können, wurde ein Fragebgen entwickelt und auf den Rettungswachen im RTK verteilt. Dabei ging es dem Untersucher darum, seine eigenen Erfahrungen mit denen anderer Kllegen in vergleichbaren Arbeitsfeldern vergleichen und überprüfen zu können. Eine statistisch relevante Auswertung erflgte nicht.
„Der Begriff Stress ist mit dem RD untrennbar verbunden“(Kühn et al., 2010, 912).
Die aktuelle Fachliteratur zum Thema Stress im Rettungsdienst belegt, dass das Rettungsdienstpersnal einem hhen Maß an Stress und dessen Faktren ausgesetzt ist. Neben den rein körperlichen Belastungen (Heben und Tragen) stehen auch psychische Belastungen wie das Bewältigen vn plötzlich auftretenden Stresssituatinen und dem regelmäßigen Umgang mit Schmerz, Leid und Td im Vrdergrund (vgl. Heringhausen, 2010, 5). „Krankheit bedeutet Streß. Als ’Streß‘ werden Ereignisse bezeichnet, die durch äußere der innere Anfrderungen die Anpassungsfähigkeit eines Menschen beanspruchen der übersteigen. Unfälle der akute, aber auch chrnische Erkrankungen sind Beispiele für belastende Lebensereignisse, die nach Schweregrad, Dauer und resultierender Behinderung Anpassungsleistungen erfrdern, die Anpassungsfähigkeit eines Patienten (seiner Familie, seiner Kllegen etc.) aber auch übersteigen können“ (Münch & Reitz, 1996, 254). Das Rettungsfachpersnal ist täglich mit Krankheiten knfrntiert. Das Fachpersnal muss in der Lage sein mit schweren und lebensbedrhlichen Krankheiten und dem daraus resultierendem Stress umzugehen. „Das tte Baby im Bett, der Patient mit Husten, zehn besrgte Familienangehörige und niemand spricht Deutsch, die alte Dame, die vm Lkw überrllt wurde und fragt, b sie sterben muss. Der betrunkene Shn des Patienten, der mit einer Pistle im Anschlag das Rettungsfachpersnal aus dem Zimmer vertreibt. Der Einsatz mitten in der Nacht und die 14 Stunden Schichtdienst auf der Rettungswache“ (Kühn et al., 2010, 912). Dieses Zitat aus einem Fachbuch für Rettungsdienst spiegelt wie anstrengend die Arbeit im Rettungsdienst sein kann. Die Rahmenbedingungen innerhalb derer das Fachpersnal im Rettungsdienst arbeitet, sind außerrdentlich belastend und können zu Stress führen. Dch nicht jeder Mensch, der psychischem Stress ausgesetzt ist, erkrankt an diesem. Psychischer Stress bildet eine Grundlage für ein Burnut-Syndrm. Psychischer Stress kann aber nur dann zum Burnut führen, wenn die Stressverarbeitung gestört ist. „Rettungsfachpersnal muss in der Lage sein, mit Stress erflgreich umzugehen. Dennch haben viele gute Mitarbeiter den Beruf wegen der hhen Belastung aufgegeben“ (Kühn et al., 2010, 912).
Einsatzbedingte Stressren sind:
Geräusche wie Meldeempfänger, Schreie, Wimmern und Flgetnhrn (Sndersignalfahrten),
ptische Eindrücke wie Bilder vn entstellten Körpern und verfrmten Fahrzeugen,
Gerüche wie Erbrchenes, Urin, Kt und Schweiß,
Verantwrtung für das Leben der anvertrauten Patienten,
ständige Entscheidungsntwendigkeit, Entscheidungsfindung und Prblemlösung unter Zeitdruck,
Kmmunikatin gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlichen Persnen und deren unterschiedlichen Anliegen,
lange Arbeitszeiten, Schichtarbeit, Nachtdienst, Wchenend- und Feiertagsarbeit,
ständiger Kntakt mit Menschen in akuten der chrnischen Krisensituatinen.
Berufs- und standesplitische Stressren:
Rllenunklarheiten, Rllenvielfalt,
schlechte Alternativen bzw. Perspektiven für älteres Persnal (es gibt wenige Kllegen, die das Rentenalter gesund erreichen),
Berufskrankheiten,
Qualifikatinsmängel in der Führungsebene,
Mangel an gesellschaftlicher Anerkennung,
Knflikte mit anderem Fachpersnal,
unklarer Kmpetenzrahmen,
unklare gesetzliche Absicherung, hhes rechtliches Risik.
Innerbetriebliche rganisatinsabläufe als Stressren:
ständig wechselnde Teamkllegen mit wenig Möglichkeit, eine Vertrauensbasis aufzubauen,
schlechtes Arbeitsklima,
Unterbezahlung,
keine Erflgs- bzw. Rückmeldung über den Patienten nach Übergabe in der Klinik
(vgl. Kühn et al., 2010, 914).
In diesem Kapitel werden bisherige empirische Frschungsergebnisse über Anfrderungen, Belastungen, Stressbewältigung und Burnut im Rettungswesen zusammenfassend vrgestellt. Die Literaturrecherche wurde im März/April 2015 unter Zuhilfenahme der Datenbank PubMed, Internetsuchmaschinen und bestehender Fachliteratur durchgeführt. „Die Suchmaschine PubMed/Medline zeigt Anfang ktber 2010 6.588 eingetragene Artikel zum Suchbegriff Burnut an“ (Schrn, 2011, 48). Aktuell (April 2015) existieren in der Datenbank PubMed 9574 eingetragene Artikel zu dem Suchbegriff Burnut und 34 Artikel für die Suchterme ambulance and burnut . Einige dieser...