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Das Poltergeist-Tagebuch des Melchior Joller - Protokoll der Poltergeistphänomene im Spukhaus zu Stans

"Darstellung selbsterlebter mystischer Erscheinungen"

AutorMatthias Wagner, Melchior Joller
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783744828949
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
"Im schweizerischen Dörfchen Stans erschien eines Abends im Juni 1861 der Sohn des Lokalpolitikers Melchior Joller nicht zum Abendessen. Seine Familie wußte, daß er nicht ausgegangen war und begann im ganzen Haus nach ihm zu suchen. Schließlich fanden sie ihn bewußtlos auf dem Boden einer Kammer in einem abgelegenen Teil des Hauses. Als der Knabe wieder zu sich gekommen war, erzählte er, daß er das Zimmer betreten und danach an der Tür des Raumes ein dreimaliges Klopfen vernommen hätte. Als die Tür dann aufgesprungen und ein weißes Wesen ins Zimmer eingedrungen sei, habe er das Bewußtsein verloren. Melchior Joller tat die seltsame Erscheinung zunächst noch als Einbildung ab. Wenige Tage später aber, als er abends nach Hause kam, klopfte es plötzlich eindringlich an der Tür. Joller öffnete die Tür, sah jedoch niemanden davor stehen. Stattdessen klopfte es in den Wänden des Hauses. Er vermutete zunächst Tiere dahinter, die das Geräusch verursachten und begann, gegen die Wände zu schlagen, um die vermeintlichen Eindringlinge zu verjagen. Doch das Klopfen hörte nicht auf. Joller begann zu argwöhnen, dass ihm jemand einen üblen Streich spielen wolle, und begann das ganze Haus vom Keller bis zum Dachboden zu durchsuchen, konnte aber nichts und niemanden entdecken. Der klopfende Geist blieb den Jollers in den folgenden Monaten nicht nur erhalten, sondern seine Belästigungen wurden auch immer häufiger und unangenehmer ..." Im hier vorliegenden Tagebuch Melchior Jollers sind die von ihm akribisch protokollierten Poltergeistphänomene enthalten, von denen er und seine Familie in den Jahren 1861/62 in ihrem Haus im schweizerischen Stans heimgesucht wurde. Diese Aufzeichnungen veröffentlichte er 1863 als Buch unter dem Titel "Darstellung selbsterlebter mystischer Erscheinungen" - das lange Zeit vergriffen war. Mit dieser Edition liegt sein Poltergeist-Tagebuch wieder in ungekürzter Form vor.

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Leseprobe

WENN ich hier die mystischen Erscheinungen, welche sich vor einiger Zeit in meinem Hause gezeigt haben, zusammenfasse, so geschieht es hauptsächlich auf mehrseitige Anregung von Männern, deren tiefe Gelehrsamkeit insbesondere auf dem Gebiete der Naturwissenschaft und Psychologie als Autorität gilt. Mein Streben ist daher, diese Erscheinungen mit aller Gewissenhaftigkeit rein und wahr so darzustellen, wie ich selbst, meine Hausgenossen und eine Menge von Zeugen sie wahrgenommen haben. Es ist das umso leichter, als dieselben meistens am hellen Tage, selten nur zur Nachtzeit aufgetreten sind, und ich sie in meinem Tagebuche Tag für Tag genau verzeichnet hatte.

Was mich bei dieser Aufgabe bemüht, ist daher nicht die Arbeit an und für sich, sondern vielmehr die ungünstige Aufnahme, die ihrer, weil im Gegensatze zur allgemeinen Anschauungsweise stehend, wartet, wie diese sich von der gegenwärtigen Volksschule bis teilweise in die Sphären des höheren Unterrichtes Geltung verschafft hat. Das Bemühen, alle Erscheinungen in der Natur auf deren bekannte Gesetze zurückzuführen, und der damit nicht selten verbundene Wahn, auch die letzte Perle aus dem Ozeane der Wissenschaft aufgefischt zu haben, begegnet allem, was ich unter diesen Gesichtskreis nichts fassen läßt, mit kopfschüttelndem Unglauben, und die Erfahrung zeigt, daß man dem sinn- und grundlosesten Gerüchte ohne das Bedürfnis einer Untersuchung zu fühlen, ein viel willigeres Ohr leiht, als daß man etwas annehmen will, was man nicht zugleich zu fassen und sich zu erklären vermag. Daher die Konsequenz, daß selbst die schonende Hand wenigstens abschält, was ihrer Auslegung nicht passen will und als Schale wegwirft; sofern man sich die Sache nicht noch leichter macht und die ganze Geschichte hohnlächelnd in die Spielkammer der Ammenmärchen wirft. Und doch darf ich auch diesem Gebaren kaum zürnen. Wäre der Spuk nicht mir selbst begegnet und hätte nicht derselbe mit seinem rasenden Ungestüme mit wenigen Unterbrechungen wochenlang am hellen Tage mich bei all meinen wachen Sinnen von seiner Existenz gewalttätig überzeugt, - ich würde der bloßen Erzählung anderer kaum anders, kaum viel besser begegnet sein.

Abgesagter Feind solcher Mystik stand ich seit zwanzig Jahren, wie ich das als bekannt voraussetzen darf, im Gegensatze zu dem Glauben an derartige Erscheinungen und hielt strenge darauf, schon solche Erzählung von meinem Hause fern zu halten.

Wie eine bittere Ironie der Schicksalsfügung traf mich daher dieser Schlag unvermutet und so schwer und hart, wie es unter meinen Verhältnissen kaum ein anderes Unglück vermocht hätte. Doch die ewig frische Quelle der Forschung, aus der ich in so mancher unmutvollen Stunde neue Stärken schöpfte, stand auch hier mir labend zur Seite. Dieser und nur dieser zulieb – was mir auch dieses Schriftchen Unangenehmes und neuerdings Kränkendes bringen mag – , habe ich den aufmunternden Vorstellungen Gehör geschenkt, der Wahrheit dieses Problems entgegen den in der Publizität bisher arg entstellten Tatsachen, unverfälschtes, öffentliches Zeugnis zu geben.

WER sich für eine Begebenheit interessiert, dem kann Ort und Stelle auch nicht gleichgültig sein, wo sich dieselbe zugetragen hat. Ich halte es daher für nötig, eine möglichst genaue Beschreibung der Lokalität, sowie einige Notizen über die Schicksale der sie bewohnenden Familie vorauszusenden.

Das Haus, in welchem diese Phänomene auftraten, liegt in einer der freundlichsten und sonnigsten Lagen des Stansertales, da wo sich dessen Fläche um den südwestlichen Vorsprung des Bürgens biegt, und ist seit dem Überfalle der Franzosen 1798 an frischer Stelle erbaut. Das ältere Wohnhaus meiner Vorgänger, welches vor ungefähr hundert Jahren mein Urgroßvater mit der angrenzenden Wiese „Speichermatt“ angekauft hatte, war mit dem Stammhause der Zelger, jenes in der Geschichte von Nidwalden berühmten, in dieser Branche nun erloschenen Geschlechtes durch eine schwebende Laube verbunden und enthielt ehedem im ersten Stocke die Zimmer für das Gesinde, im oberen den Speisesaal für die Herrschaft. Nachdem es am 9. September 1798 niedergebrannt worden, wählte meine Großmutter, damals Witwe, Veronika Gut, den Bauplatz etwa zwanzig Schritte von der Brandstätte weiter auf der Wiese zurück, und ließ dort nach dem Modelle der neuen Landhäuser sehr einfach und flüchtig, um möglichst bald wieder unter ein eigenes Dach zu kommen, das gegenwärtige Haus erbauen.

DAS damals neue Bauernhaus von Nidwalden ist ein hoher, frohmütiger Bau und darf sich als solcher neben die freundlichsten Landhäuser der Schweiz stellen. Das aufgemauerte Erdgeschoß bildet in der Regel die Sennoder Waschhütte, in der Landessprache einfach „Hütte“ genannt, mit der ein oder mehrere Keller in Verbindung stehen. Auf dieser Mauer des ersten Stockes ruhen die Holzwände des oberen Baus mit wenigstens zwei vollständigen Stockwerken, von denen das untere die Wohnstube, Kammer (anstoßendes Schlafgemach), Küche, Gang und Treppe, das obere auf beiden Seiten des Hauses ausgeladen, nebst Gang und Treppe drei bis fünf Lauben (Schlafzimmer) enthält. Über diesem zweiten Wohnboden befindet sich bereits im Dachraume zwischen beiden Dachkammern der „Saal“ und über demselben die „Diele“ (Waschtröckene). Nach diesem Plane ward auch das bezeichnete Wohnhaus, dessen Front nach Südwesten schaut, ausgeführt.

Der Grund, auf dem es ruht, ist aufgeschwemmter, fester Kiesboden. Gräbt man vier bis fünf Fuß tief, so stößt man auf Wasser, und mit acht Fuß Tiefe besitzt man einen bei der hartnäckigsten Trockenheit unversiegbaren Brunnen, aus dessen Sand- und Kiesschichten ein reines, frisches Trinkwasser herausgeschöpft wird.

Das Erdgeschoß zerfällt hier in drei Gemächer, als: Die Hütte, in welche man von außen auf der Nordwestseite des Hauses eintritt und die in der westlichen Ecke ungefähr den dritten Teil des ganzen Umfanges ausfüllt. Außer einem schmalen Querfenster über der Türe empfängt dieselbe das Licht von einem einzigen Mauerfenster und ist somit bei geschlossener Türe ein nur sparsam beleuchteter Raum. Aus derselben führt zur Rechten nach der südlichen Seite hin ein, und zwar die einzige Türe in den Keller, welcher sich unter der Wohnstube befindet und sein Licht durch zwei mittelgroße Kellerfenster erhält. Zur Linken steigt man aus der Hütte wenige Stufen tief in den Milchkeller, der sich auf der hinteren oder östlichen Seite des Hauses dessen ganzer Breite nach hinzieht und nebst einem engen Mauerschlitze zwei Fenster hat, die, wie alle übrigen mit Eisenstäben vergittert sind. Zwischen dieser Türe und der nördlichen Mauerwand führt eine eingeschlossene Stiege in die Küche des ersten Wohnbodens hinauf. Jene ist außer dem Kamine, welches den Rauch aus der Hütte in den weiten Kaminschoß der Küche führt, im Innern die einzige Verbindung des Erdgeschosses mit dem ersten Wohnboden.

Der gewöhnliche Eingang zum Wohnhause aber führt auf der oberen oder südöstlichen Seite durch eine Weinlaube, deren Rebe die Sonnenseite des Hauses übersponnen hat, über eine Treppe von außen auf eine kleine Vorlaube, von der man durch die Haustüre in den Gang tritt, der direkt an die Küche hinführt. Ungefähr in der Mitte dieses Ganges befindet sich zur Linken die Türe zu der ziemlich geräumigen Wohnstube. Von den fünf Fenstern derselben schauen zwei durch die Spaliere nach dem Garten, sodaß man von den oberen Stufen der Treppe durch das eine leicht von außen in die Stube sehen kann, drei sind in der Front des Hauses. Zur Linken steht das Eckbuffet und zur Rechten deckt die offenstehende Stubentüre etwa zur Hälfte den großen Ofen, der von der Küche her geheizt wird. Seine untere Längenseite bildet einen Teil der Mittelwand, durch die man in das anstoßende Schlafgemach (Kammer) eintritt und enthält ein, mit Ausnahme des circa zwei Zoll2 weiten Dampfzuges nach dem Küchenkamin, nur von dieser Seite sich öffnendes, im Inneren ein ziemlich weites „Ofenrohr“. Zwei Fenster von der Front und eines von der unteren oder nordwestlichen Seite erhellen dieses Zimmer, das mit der Stube ungefähr die vordere Hälfte des zweiten Bodens ausmacht und durch eine am unteren Ende der Scheidewand zwischen Kammer und Küche angebrachte Türe mit letzterer in Verbindung steht. Tritt man hier auf den Dielenrand über der Hüttenstiege in die Küche, so umfaßt zur Rechten ein weiterer Kaminschoß den Feuerherd, die Einmündung des Hüttenkamins und den Heizplatz des Ofens bis zur Türe in den Hausgang. In der nördlichen Ecke, wo man von der benannten Treppe auf den Küchenboden tritt, ist die Wasserpumpe des im Milchkeller gegrabenen Sodes angebracht, die aber seit den letzten Jahren unbenutzt geblieben. Das nötige Licht erhält die...

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