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Der Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung.

Verfassungs- und europarechtliche Vorgaben für Präventionsmaßnahmen.

AutorAnna Rink
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Sozial- und Arbeitsrecht 289
Seitenanzahl315 Seiten
ISBN9783428533527
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Gegenstand der Arbeit von Anna Rink ist die Untersuchung von Inhalt und Reichweite des berufsgenossenschaftlichen Präventionsauftrages. Insbesondere wird der Frage nach den verfassungsrechtlichen Grenzen der finanziellen und organisatorischen Verantwortung der Unternehmer für die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren nachgegangen. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die Belastung der Unternehmer mit der Präventionsaufgabe vor dem Hintergrund der unternehmerischen Fürsorgepflicht sowie der Organisations- und Leitungsmacht insoweit mit der Verfassung in Einklang steht, als Präventionsmaßnahmen einen Bezug zum Beschäftigungsverhältnis haben. Präventionsmaßnahmen, die losgelöst vom Arbeitsverhältnis der Verhütung allgemeiner Gesundheitsgefahren dienen, verlangen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe demgegenüber eine Steuerfinanzierung.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung16
1. Kapitel: Der berufsgenossenschaftliche Präventionsauftrag des SGB VII25
A. Begriff der Prävention25
B. Historische Entwicklung der Prävention in der Unfallversicherung29
I. Regulativ über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter in Fabriken vom 9.3.183929
II. Unfallversicherungsgesetz vom 6.7.188431
III. Gewerbe-Unfallversicherungsgesetz vom 30.6.190033
IV. Berufskrankheitenverordnung vom 12.5.1925 und 2. Änderungsgesetz vom 14.7.192533
V.
34
VI. Arbeitssicherheitsgesetz vom 12.12.197335
VII. Unfallversicherungs-Einordnungsgesetz vom 7.9.199636
VIII. Entwicklung der Prävention unter europäischem Einfluss37
IX. Fazit der geschichtlichen Entwicklung38
C. Die berufsgenossenschaftliche Prävention im deutschen Arbeitsschutzsystem38
I. Begriff des Arbeitsschutzes38
II. Duales Arbeitsschutzsystem40
1. Staatliche Arbeitsschutzbehörden und Berufsgenossenschaften40
2. Zusammenarbeit nach der "Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie"44
3. Zusammenarbeit nach der "Experimentierklausel" des § 21 Abs. 4 ArbSchG48
D. Präventionsauftrag des § 14 Abs. 1 S. 1 SGB VII49
E. Regelungsinstrumente der berufsgenossenschaftlichen Prävention nach dem SGB VII52
I. Unfallverhütungsvorschriften52
1. Regelungsgegenstand von Unfallverhütungsvorschriften52
2. Bedeutung der Unfallverhütungsvorschriften für die Prävention55
II. Berufsgenossenschaftliche Regeln und Informationen56
III. Überwachung57
IV. Beratung60
V. Einzelfallanordnungen nach § 19 Abs. 1 S. 1 SGB VII n.F.60
VI. Sofort vollziehbare Anordnungen nach § 19 Abs. 1 S. 2 SGB VII n.F.62
VII. Beitragsrecht als Präventionsinstrument62
1. Gestaltung des Beitragsrechts in der gesetzlichen Unfallversicherung63
2. Prävention durch Beitragsgestaltung64
VIII. Zusammenarbeit mit den Krankenkassen66
2. Kapitel: Präventionsauftrag zwischen Staat und Selbstverwaltung69
A. Selbstverwaltung in der Unfallversicherung70
I. Die funktionale Selbstverwaltung70
II. Verfassungsrechtliche Garantie der sozialen Selbstverwaltung72
III. Konzeptionen der Selbstverwaltung74
1. Politische und juristische Selbstverwaltungskonzeptionen75
2. Formelle und materielle Selbstverwaltungskonzeptionen75
IV. Begriffsmerkmale der sozialen Selbstverwaltung77
1. Öffentlich-rechtliche Rechtsform78
2. Betroffenenpartizipation78
3. Eigenverantwortliche Aufgabenerfüllung79
B. Organisation der berufsgenossenschaftlichen Selbstverwaltung80
I. Selbstverwaltungsorgane80
1. Vertreterversammlung81
2. Vorstand83
3. Geschäftsführer84
II. Verband der Unfallversicherungsträger85
C. Prävention als Bereich berufsgenossenschaftlicher Gestaltungsspielräume91
I. Typologie der Gestaltungsspielräume94
II. Gestaltungsspielräume im Rahmen der einzelnen Präventionsinstrumente95
1. Unfallverhütungsvorschriften96
a) Erlassverfahren96
b) Inhaltliche Gestaltungsspielräume98
aa) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 SGB VII100
bb) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 SGB VII103
cc) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 SGB VII104
dd) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 SGB VII105
ee) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 SGB VII106
ff) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 6 SGB VII106
gg) Unfallverhütungsvorschriften nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 7 SGB VII107
hh) Zwischenergebnis108
2. Überwachung110
a) Mittelauswahl und Überwachungsanlass110
b) Beschäftigung der Aufsichtspersonen112
c) Zwischenergebnis113
3. Beratung114
4. Aus- und Fortbildung der für den Arbeitsschutz verantwortlichen Personen114
5. Überbetrieblicher arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Dienst116
6. Beitragsrecht118
a) Gefahrtarif118
b) Beitragsausgleichsverfahren121
c) Prämien126
III. Ergebnis130
D. Staatsaufsicht über die berufsgenossenschaftliche Prävention132
I. Aufsicht nach § 87 Abs. 2 SGB IV133
1. Begriff der Aufsicht nach § 87 Abs. 2 SGB IV133
2. Maßstab der Aufsicht nach § 87 Abs. 2 SGB IV135
a) Einhaltung von Gesetz und sonstigem Recht135
b) Zweckmäßigkeitskontrolle137
3. Aufsichtsmittel138
a) Beratung zur Behebung der Rechtsverletzung138
b) Verpflichtung zur Behebung der Rechtsverletzung140
II. Fachaufsicht in Selbstverwaltungsangelegenheiten?140
III. Umfang und Grenzen der Fachaufsicht nach § 87 Abs. 2 SGB IV143
1. Rechtsstaatsprinzip als Aufsichtsbegrenzung143
a) Grundsatz vom Vorbehalt des Gesetzes144
b) Bestimmtheitsgebot145
2. Gedanke der Systemgerechtigkeit146
3. Funktionsadäquanz der Fachaufsicht149
4. Organisationsadäquanz der Fachaufsicht150
5. Ergebnis151
IV. Mitwirkungsrechte152
E. Ergebnis153
3. Kapitel: Berufsgenossenschaftliche Prävention unter europäischem Einfluss157
A. Die Entwicklung des europäischen Arbeitsschutzes157
I. Die Anfänge des europäischen Arbeitsschutzes157
II. Die Einheitliche Europäische Akte160
III. Die "Neue Konzeption"161
1. Inhalt der "Neuen Konzeption"161
2. Die europäische Normung162
IV. Bewertung163
B. Rechtsgrundlagen des europäischen Arbeitsschutzes165
I. Art. 137 EG165
1. Die Regelung des Art. 137 EG165
2. Der Begriff der Arbeitsumwelt166
3. Handlungsmöglichkeit nach Art. 137 Abs. 2 EG168
a) Art. 137 Abs. 2 S. 1 lit. a EG168
b) Art. 137 Abs. 2 S. 1 lit. b EG169
aa) Rechtsnatur der Richtlinie169
bb) Mitgliedstaaten als Adressaten der Umsetzungsverpflichtung170
4. Richtlinien nach Art. 137 EG171
a) Rahmenrichtlinie 89/391/EWG171
b) Einzelrichtlinien173
II. Art. 95 EG175
1. Die Regelung des Art. 95 EG175
2. Richtlinien nach Art. 95 Abs. 1 EG177
C. Die Auswirkungen des europäischen Arbeitsschutzes auf die berufsgenossenschaftlichen Unfallverhütungsvorschriften178
I. Die heutige Umsetzungspraxis178
II. Unfallverhütungsvorschriften als potentielles Umsetzungsinstrument von europäischen Richtlinien180
1. Umsetzungsadressat180
2. Rechtsqualität des innerstaatlichen Umsetzungsaktes181
3. Fristwahrung183
4. Anwendungsbereich der Richtlinie184
a) Richtlinien nach Art. 95 EG185
aa) Sachlicher Anwendungsbereich185
bb) Persönlicher Anwendungsbereich185
cc) Zwischenergebnis189
b) Richtlinien nach Art. 137 EG189
III. Praktikabilität der Richtlinienumsetzung durch Unfallverhütungsvorschriften190
D. Die Auswirkung des europäischen Arbeitsschutzes auf die sonstige berufsgenossenschaftliche Präventionstätigkeit193
I. Einbringung des berufsgenossenschaftlichen Sachverstandes auf europäischer Ebene193
II. Einflussnahme durch Konkretisierung194
E. Endergebnis195
4. Kapitel: Verfassungsmäßigkeit der unternehmerischen Präventionsverpflichtungen196
A. Aufgabe und Finanzierung der Prävention in der bundesstaatlichen Kompetenzordnung198
I. Bedeutung des Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG für die Beitragserhebung198
II. Merkmale des Sozialversicherungsbegriffs nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG200
1. Versicherung200
2. Sozialer Ausgleich204
a) Sozialer Ausgleich in der Sozialversicherung204
aa) Begriff204
bb) Äquivalenzprinzip als Gegenpol208
b) Besonderheiten der Unfallversicherung208
aa) Exkurs: Vereinbarkeit des Unfallversicherungsmonopols mit den Art. 81 ff. EG
208
bb) Sozialer Ausgleich in der Unfallversicherung?211
cc) Zwischenergebnis217
3. Organisatorische Durchführung219
4. Finanzierung durch Sozialversicherungsbeiträge220
a) Der Unfallversicherungsbeitrag in der finanzverfassungsrechtlichen Abgabentypik221
aa) Unfallversicherungsbeitrag als Steuer?222
bb) Unfallversicherungsbeitrag als Vorzugslast?224
cc) Unfallversicherungsbeitrag als Verbandslast?226
dd) Unfallversicherungsbeitrag als Sonderabgabe?227
ee) Unfallversicherungsbeitrag als Abgabe sui generis229
b) Erhebung der Beiträge von den Beteiligten230
c) Zweckbindung des Sozialversicherungsbeitrags231
aa) Prävention als eigene Aufgabe der Unfallversicherung232
bb) Grenzziehung zwischen eigenen und fremden Aufgaben der Unfallversicherung235
(1) Präventionsmaßnahmen mit auf die Versichertengemeinschaft begrenztem Wirkungskreis237
(2) Präventionsmaßnahmen mit unbegrenztem Wirkungsbereich240
cc) Zwischenergebnis243
III. Ergebnis244
IV. Abgrenzung zum Kompetenztitel des Arbeitsschutzes i.S.v. Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG244
B. Die Bedeutung des Gleichheitssatzes für Aufgabe und Finanzierung der Prävention247
I. Die staatsbürgerliche Lastengleichheit unter dem Blickwinkel der Finanzierungsverantwortlichkeit des Unternehmers247
II. Rechtfertigung der Ungleichbehandlung der Unternehmer248
1. Rechtfertigung der Finanzierungsverantwortlichkeit
250
a) Exkurs: Die Rechtfertigung eigennütziger Beitragsanteile251
b) Rechtfertigung der Finanzierung der Prävention durch fremdnützige Beiträge251
aa) Fremdnütziger Beitragsanteil als Lohnbestandteil?251
bb) Solidarität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als Rechtfertigungsgrund254
cc) Besondere Verantwortungsbeziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als Rechtfertigungsgrund255
2. Gleichheitsrechtliche Bewertung der Finanzierung einer allgemeinen Gesundheitsvorsorge258
III. Zwischenergebnis260
C. Vereinbarkeit der Beitragsfinanzierung mit Freiheitsgrundrechten260
I. Vermögensschutz durch Art. 14 GG261
II. Berufsregelnde Tendenz der Abgabepflicht263
III. Unternehmerische Betätigungsfreiheit265
IV. Verhältnismäßigkeit der unternehmerischen Finanzierungsverantwortlichkeit266
1. Prävention von betrieblich verursachten Gefahren266
2. Prävention allgemeiner Gesundheitsrisiken268
V. Zwischenergebnis268
D. Vereinbarkeit der präventionsbedingten Organisationspflichten des Unternehmers mit Freiheitsgrundrechten269
I. Präventionsbedingte Organisationspflichten des Unternehmers269
II. Vereinbarkeit der Organisationspflichten mit Art. 12 GG271
E. Vereinbarkeit des Präventionsauftrags nach § 14 Abs. 1 S. 1 SGB VII mit rechtsstaatlichen Anforderungen277
I. Vorbehalt des Gesetzes278
II. Bestimmtheitsgrundsatz279
F. Ergebnis282
Schlussbetrachtung284
Thesen288
Literaturverzeichnis290
Sachwortverzeichnis312

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