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Die Bedeutung des Kiddusch ha-Schem im jüdischen Selbstverständnis

Jüdische Geschichtsdeutung der Khmelnytsky-Verfolgung 1648/49

AutorMargarete Roewer
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl12 Seiten
ISBN9783638890038
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Judaistik, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Institut für Judaistik), Veranstaltung: Hauptseminar, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch den Bund am Sinai werden Gott und sein heiliges Volk Israel Bundespartner. Die theologische Konzeptionen von Erwählung und Bund bilden die Grundlagen der 'Heiligung des göttlichen Namens'. Erwählungsverpflichtung und Bundesschluss fordern die Nachfolge Israels auf Gottes Wegen. Die Erwählung zeichnet sich durch die Gabe und Aufgabe der Tora aus. Diese wird zum modus vivendi, der die Erfüllung des Gotteswillen, nämlich das Halten der Gebote, verlangt. Der Begriff Kiddusch ha-Schem, Heiligung des göttlichen Namens, gehört somit zum Zentrum des jüdischen Selbstverständnisses, denn Israel soll als das Volk der Erwählung Gottes durch seine Existenz den Namen Gottes heiligen. Somit liegt in seiner Bedeutung auch ein identitätsstiftender Aspekt. Im Laufe der Entwicklung wurde dieser Begriff mehr und mehr eingeschränkt im Sinne des Martyriums zur Heiligung des göttlichen Namens. Des Weiteren stellt das Martyrium Kiddusch ha-Schem die höchste Stufe der Zeugenschaft Israels für Gott dar. Meistens wird unter Kiddusch ha-schem ein Martyrium verstanden, welches den Tod zwingend impliziert. Die Heiligung Gottes hat aber eine umfassendere Bedeutung. Jeder Jude, der täglich das Schma Jisrael spricht, muss innerlich die Bereitschaft zur Selbsthingabe besitzen. Schon der Vortrag des Schma wird grundsätzlich als Kiddusch ha-Schem gewertet. Das Kiddusch ha-Schem ist also wesentlich mehr als nur ein förmliches Bekenntnis. Es ist vielmehr ein besonderes Bewusstsein der Juden, mit der ständigen Präsenz Gottes zu leben. Als auserwähltes Volk ist man davon überzeugt, dass ein in der Geschichte handelnder Gott immer mit seinem Volk ist. So wurde das Schma Jisrael zum traditionellen Märtyrerbekenntnis des Judentums. Im Augenblick des Todes hat man sich zur Einheit und Einzigartigkeit des göttlichen Namens bekannt. Das Kiddusch ha-Schem schließt aber nicht notwendigerweise den Tod ein, sondern hat das Leben als Inhalt, das Halten der Gesetze, welche nur im Leben vollzogen werden können. Weil das Kiddusch ha-Schem ein identitätsstiftendes Element im Judentum ist, lässt dies vielleicht auf einen Grund für seine Beständigkeit schließen und soll im Folgenden erschlossen werden. Auf der anderen Seite ist zu erforschen, ob und wann es einen Bedeutungswandel des Begriffes gegebenen hat und letztlich auch warum sich sein Verständnis geändert hat.

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