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Die Erneuerung unseres Geldsystems

Eine Hand voll Maßnahmen für eine bewusste Gesellschaft mit einer gesunden Wirtschaft

AutorAlexander Seiffert
Verlagxelafies books
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl95 Seiten
ISBN9783955779818
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,49 EUR
Das Buch: 'Die Erneuerung unseres Geldsystems' zeigt wie unser Geldsystem funktioniert, welche grundlegenden Wirkungen es auf unsere Gesellschaft und das kollektive Bewusstsein ausübt und wie es verwandelt werden kann, um allen Menschen zu dienen.

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Leseprobe

 

Steuersystem


 

Unser deutsches Steuersystem ist bekanntermaßen, eine der komplexesten und kompliziertesten Schöpfungen, die der menschliche Geist je hervorgebracht hat.

So kompliziert, dass es jede Menge, meist spezialisierte Steuerberater gibt. Die bemühen sich, ihrem Klientel, das in der Regel nicht unterdurchschnittlich verdient, soviel Einkünfte wie möglich vor dem Zugriff des Fiskus zu retten. Dieser Dienst ist dabei nicht gerade billig, stellt aber im Vergleich zu den ersparten Summen, meist nur einen Bruchteil dar, also eine lohnende Investition. Auf der anderen Seite steht ein riesiger Stab an Steuersachbearbeitern und Steuerfahndern gegenüber, die quasi gegen die Steuerzahler und Steuerberater antreten, um für den Staat zu retten, was zu retten ist. Hier stehen sich also, milde ausgedrückt, der Selbsterhaltungstrieb des Steuerzahlers und der Selbsterhaltungstrieb des Staates kampfbereit gegenüber.

Wie groß der Anteil der Steuern, an aktuellen Einnahmen, oder Ausgaben ist, lässt sich nie genau überblicken.

Erst im Nachhinein, nach Erhalt des Steuerbescheides, kann bei den Einnahmen eine genauere Relation festgestellt werden. Das erfordert einige Berechnungen und Differenzierungen, weshalb kaum jemand diesen Aufwand betreibt und es fällt jedes Jahr ein bisschen anders aus. Dieses Verhältnis ist immer abhängig, von vielen verschiedenen Faktoren und somit auch immer eine schwankende Größe, die sich dem aktuellen Blick entzieht.

Vorerst scheint es bei den Ausgaben einfacher auszusehen. Bei jeder Ausgabe ist der Mehrwertsteuersatz von 19% oder 7%, ein eindeutiger Steueranteil, auf der Rechnung ablesbar.

Für Unternehmen, ist diese Umsatzsteuer einfach zu handhaben, ein Durchlaufposten, der sie nicht belastet, da diese Steuer stets an die Kunden weitergeleitet wird. Der Umsatzsteueranteil sämtlicher Ausgaben wird vom Umsatzsteueranteil aller Einnahmen abgezogen und der verbleibende Rest wird an das Finanzamt abgeführt. Dies ist ein einfacher Verwaltungsvorgang, der von den Unternehmen getragen wird und ihnen die Steuerfreiheit der Unternehmen an der Umsatzsteuer stets vor Augen führt. Auch für den Verbraucher ist dieser Steueranteil ein klar ablesbarer Obolus an den Staat, hier weiß er woran er ist. Soweit so gut.

Anders ist es mit der verbleibenden Nettoausgabe.

Die Nettoausgabe, wie auch die Nettoeinnahme sind nämlich keinesfalls so netto, wie sie vordergründig aussehen.

Um Gewinne zu erzielen muss ein Unternehmen gut kalkulieren und sehr genau beobachten, welche Ausgaben den Einnahmen gegenüber stehen. So gehören Gewerbesteuern genauso zu den Ausgaben, wie z.B. Lohn und Lohnnebenkosten mit deren Steueranteilen. Würde ein Unternehmen diese Posten nicht in seine Preise mit einrechnen, könnte es keine Gewinne erwirtschaften.

Alle Ausgaben müssen durch die Einnahmen getragen, bzw. überragt werden, sonst entsteht kein Gewinn. Der Gewinn aber ist nötig, um z.B. investieren und Schulden abzahlen zu können, sein Angebot dem Markt anpassen zu können usw. Ein Unternehmen ohne Gewinn geht zu Grunde.

Alle Steuerausgaben sind Teile der Gesamtausgaben, also Gewinn mindernde Faktoren und deshalb in vollem Umfang in den Preisen der Produkte und Dienstleistungen enthalten.

So wird klar, dass Unternehmen, quasi von Natur aus, steuerfrei arbeiten müssen.

Das bedeutet, dass reell immer erst der Verbraucher die Steuerlast trägt.

Doch für den Konsumenten ist der wahre Steueranteil eines Produkts, oder einer Dienstleistung unsichtbar. Folglich ist das Verhältnis zwischen Nettopreis und Steuer kollektiv unbewusst.

Dabei sind die Steueranteile verschiedener Produkte und Dienstleistungen sehr unterschiedlich. Abhängig von der Wertschöpfungskette, sind eben mehr oder weniger Unternehmens-, Einkommens-, Lohn- oder andere Steuern enthalten. Die Handhabung all dieser Steuern bedeutet für die Unternehmen erheblich mehr Verwaltungsaufwand, als die Umsatzsteuer. Auch dieser Verwaltungsaufwand fließt natürlich als Kostenanteil in die Preise mit ein.

Zusammenfassend können wir sagen:

Wir haben ein Steuersystem, dass mit einem erheblichen Aufwand, der viele Menschen beschäftigt und damit Steuer-erhöhende Kosten verursacht, den wahren Steueranteil der Preise vor denen verschleiert, die sie bezahlen. Es hält, durch seine Komplexität, viele Schlupflöcher bereit, die Steuer gut versteckt, nicht, oder reduziert zu bezahlen. Es lenkt den Blick des Steuerzahlers, z.B. durch die Einkommensteuer, regelmäßig, jährlich, oder monatlich auf die akkumulierte Steuerlast eines größeren Zeitraums und weckt dadurch seinen Schutzinstinkt, soviel wie möglich davon zu retten. So hält es den Staat und den Steuerzahler in sich feindlich gegenüber stehenden Positionen, was seiner Natur nach zu Steuerhinterziehung führt.

Wenn wir bedenken, dass wir eine demokratische Gesellschaft sind, sollten wir es auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten:

Wir lassen es uns richtig viel kosten, das Verhältnis zwischen privatem und öffentlichem Nutzen unseres umlaufenden Geldes unbewusst zu halten und leisten uns eine feindliche Opposition zwischen Staat und Steuerzahler, anstatt sie zu integrieren.

Dies ist eine öffentliche und allgemeine Unbewusstheit, die die Allgemeinheit belastet, der Gesellschaft als Ganzem also schadet. Folglich kann der Nutzen dieser komplizierten Konstruktion nur auf der privaten Seite, z.B. in der Möglichkeit der persönlichen Steuersenkung, oder Steuerhinterziehung, zu finden sein.

Ein anderer Aspekt der Steuer, ist die Funktion gesellschaftliche Abläufe im Sinne der Allgemeinheit zu beeinflussen, zu steuern. Wo wir also Steuern ansetzen, belasten sie den einzelnen, zugunsten der Allgemeinheit. So beeinflusst sie soziale Vorgänge, indem sie eine mehr oder weniger starke Hemmung entfaltet. Konsequenter Weise ist es also sinnvoll, Vorgänge zu hemmen, die der Allgemeinheit schaden und dort wo ein Nutzen für die Gesellschaft entsteht, durch Förderung, oder wenigstens durch Verzicht auf Besteuerung, oder eine niedrigere Steuer, diesen Nutzen zu unterstützen.

Wenn wir da, wo Güter erzeugt, oder Dienstleistungen erbracht werden, wo gearbeitet wird, also Werte erschaffen werden, Steuern ansetzen, hemmen und belasten wir die Wertschöpfung. Wir bestrafen den, der sich für einen gesellschaftlichen Nutzen einsetzt, indem wir vom Ausgleich, den er dafür von der Gesellschaft erhält, wieder etwas für die Gesellschaft abschöpfen. Hier drückt sich Undankbarkeit des Staates gegenüber seinen Leistungsträgern aus, oder Machtausübung durch Unterdrückung. So sieht sich der Mensch, der sich für die Gesellschaft engagiert, auch immer der ihn unterdrückenden Macht gegenüber, was ihm das Gefühl der Ohnmacht gibt und ihn vom Staat und der Gesellschaft trennt. Wenn es ihn nicht sogar zum Rebellen macht.

Wie soll er da seinen Nutzen für die Allgemeinheit voll entfalten können?

Wenn wir dagegen etwas kaufen, empfangen wir einen persönlichen Nutzen, an dieser Stelle leuchtet es ein, von diesem Nutzen auch etwas der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Oder andersherum betrachtet, wenn wir etwas verbrauchen, zerstören wir etwas, das ist ein schädlicher Vorgang und als Ausgleich, geben wir einen Obolus, der für die Allgemeinheit förderlich ist, eine Wiedergutmachung. So verbindet sich der persönliche immer mit dem gesellschaftlichen Nutzen.

Rein rechnerisch kann man theoretisch bei beiden Arten der Besteuerung dasselbe herauskommen lassen, was in Wirklichkeit so nicht der Fall sein wird, da der Aufwand der Steuererhebung bei der Verbrauchssteuer viel geringer ist. Doch die Wirkungen auf unser Lebensgefühl sind diametral entgegengesetzt.

 

Vereinfachter Überblick der Steuerarten und ihrer Verteilung anhand der Steuereinnahmen des Bundes und der Länder von 2007:

Insgesamt zersplittern sich die Steuereinnahmen in über 30 Steuerarten mit unterschiedlichen Auswirkungen auf das Leben und die Gesellschaft. Hier ein Überblick über die deutschen Steuerarten ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Abgeltungssteuer; Biersteuer; Branntweinsteuer; Einkommensteuer; Erbschaftsteuer; Feuerschutzsteuer; Getränkesteuer; Gewerbesteuer; Grunderwerbsteuer; Grundsteuer; Hundesteuer; Jagd- und Fischereisteuer; Kaffeesteuer; Kapitalertragsteuer; KFZ-Steuer; Kinosteuer; Kirchensteuer; Körperschaftsteuer; Lohnsteuer; Lustbarkeitssteuer / Vergnügungssteuer; Mineralölsteuer; Ökosteuer / Stromsteuer; Rennwettsteuer, Lotteriesteuer und Sportwettsteuer; Schankerlaubnissteuer; Schaumweinsteuer; Schenkungsteuer; Sexsteuer; Solidaritätszuschlag; Spielbankabgabe; Tabaksteuer; Tanzsteuer; Tonnagesteuer; Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer; Verpackungssteuer; Versicherungssteuer; Zweitwohnungssteuer

Einige Steuerarten werden nicht in allen Bundesländern erhoben.

Einzig auf den Rechnungen sichtbar ist die ausgewiesene Mehrwertsteuer.

 

An dieser Stelle scheint es sinnvoll einmal zu fragen:

Welche Konsequenzen hätte es, dieses Steuersystem radikal, im Sinne von (lat.) Radix = Wurzel, also von der Wurzel her, zu vereinfachen und transparent, bzw. bewusst zu machen?

Stellen wir uns also vor, wir streichen alle bisherigen Steuerarten komplett und rechnen unseren Steuerbedarf um, auf eine reine Verbrauchssteuer mit einem durchschnittlichen Anteil von beispielsweise 50%, also einem Steuersatz von 100%, das müsste natürlich erst genau errechnet werden, aber 50% der Preise ist hier sehr anschaulich. Dabei können natürlich verschiedene Waren und Dienstleistungen unterschiedlich mit Steuern belastet...

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