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Die Mächte der Zukunft

Gewinner und Verlierer in der Welt von morgen

AutorHelmut Schmidt
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783641043940
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Wie sieht die Welt in den nächsten zwanzig Jahren aus? Von allen Konflikten, die uns bedrohen, ist der zwischen den USA und der islamischen Welt sicher der gefährlichste. Aber Europa muss auch auf die anderen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts eine Antwort finden. Helmut Schmidts Buch bietet eine Anleitung zum politischen Handeln - jetzt.



Helmut Schmidt, geboren 1918 in Hamburg, war von 1974 bis 1982 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und seit 1983 Mitherausgeber der ZEIT. Er gehörte zu den bekanntesten und beliebtesten Politikern und Publizisten in Deutschland, seine Bücher wurden allesamt zu Bestsellern, u.a. »Menschen und Mächte« (1987), »Kindheit und Jugend unter Hitler« (1992), »Die Mächte der Zukunft« (2004), »Außer Dienst« (2008), »Vertiefungen. Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt« (2010) sowie »Ein letzter Besuch. Begegnungen mit der Weltmacht China« (2013). Er starb im November 2015 im Alter von 96 Jahren.

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Leseprobe
Unterschiedliche Perspektiven (S. 17-18)

Im Jahre 1900 haben viele Menschen mit Optimismus auf das neue Jahrhundert geblickt. Zu ihnen zählten die große Mehrheit der Amerikaner und die meisten Europäer - einschließlich der Arbeiterbewegung und der Sozialisten. Aber wer hätte die beiden Weltkriege vorhergesehen, Aufstieg und Fall des sowjetischen Imperiums oder die Auflösung der Kolonialreiche?

Wer hätte erwartet, daß die Zahl der gleichzeitig lebenden Menschen sich im Laufe dieses neuen Jahrhunderts vervierfachen würde? Wer hätte das nahezu gleichzeitige Ende des Osmanischen Reiches und des Kaisertums in China, Rußland, Deutschland und Österreich vorausgesehen? Ein Europäer, der heute auf das bevorstehende 21.Jahrhundert blickt, kann wenigstens einige der kommenden Prozesse erkennen.

Aber auch wer das erste Viertel des 21. Jahrhunderts einigermaßen überschaut, ist vor Überraschungen keineswegs sicher. Insgesamt sind die Erwartungen der meisten Europäer heute von etwas weniger Optimismus und von etwas mehr Skepsis geprägt als vor einhundert Jahren, die Mehrheit der Amerikaner hingegen ist immer noch sehr optimistisch. Meist bestimmen Ängste oder Hoffnungen die Prognosen, rationale Zukunftserwartungen sind die Ausnahme.

Gleichwohl ist die heutige Ausgangslage in einigen Punkten ziemlich deutlich. In Afrika unterscheidet sich die Situation prinzipiell kaum von den Zuständen, die dort schon vor einem Vierteljahrhundert zu beobachten waren. Alle Staaten Afrikas sind Entwicklungsländer. In großen Teilen Schwarzafrikas haben die ökonomischen und sozialen Nöte aber geradezu zerstörerischen Charakter. In einigen Regionen und Staaten kommt es infolgedessen immer wieder zu Bürgerkriegen, sie sind zum Teil durch Stammesfeindschaften oder ethnische Gegensätze, zum Teil durch religiöse Gegensätze zusätzlich motiviert. Somalia, Sudan, Ruanda, Kongo oder Liberia sind jüngste Beispiele.

Der Arabisch sprechende Norden des Kontinents steht etwas besser da, aber die Probleme der Übervölkerung betreffen auch Ägypten und die Städte Algeriens. Insgesamt erscheint Afrika als ein von großen Sorgen geplagter Erdteil. Gefahren, die weltpolitische Konsequenzen nach sich ziehen könnten, scheinen von dort jedoch nicht auszugehen. In Lateinamerika sieht es zwar besser, aber doch ähnlich aus. In vielen Regionen und Städten herrschen Armut und Hunger. Weil die Einwohnerzahlen überall schnell wachsen, wächst auch die Zahl der Armen. In vielen Staaten führen wirtschaftliche, soziale und Verschuldungsprobleme von Zeit zu Zeit zu politischer Unruhe und zu Umstürzen

. Die Probleme Lateinamerikas werden allerdings ebensowenig wie die Probleme Afrikas Auswirkungen auf andere Teile der Welt haben. Asien bietet ein höchst uneinheitliches Bild. Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur und Israel haben ein hohes technologisches Niveau erreicht und erfreuen sich eines hohen Lebensstandards. Die große Mehrzahl der asiatischen Staaten gehört hingegen zu den Entwicklungsländern, so auch die russische Landmasse Sibiriens.
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