Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1, Universität Lüneburg (Fachbereich Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Debatten zum deutsch-jüdischen Verhältnis nach 1945, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Beginn der Weimarer Republik waren die Juden in Deutschland weitgehend emanzipiert. Die meisten Juden gehörten der Mittelschicht an, jegliche gesetzliche Diskriminierung war aufgehoben. Jüdische Intellektuelle gehörten vielfach zur kulturellen Elite. Im Jahr 1939 verfasste Martin Buber einen Aufsatz mit dem Titel 'Das Ende der deutsch-jüdischen Symbiose'. Das Verhältnis zwischen Deutschen und Juden vor 1933 sei demnach ein Zustand gewesen, den er als 'produktiv', 'echt' und 'naturhaft' beschreibt.
Die reflektierte Betrachtung der Verhältnisse in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, führte in den 60er Jahren zu einer Debatte über die tatsächliche Existenz einer solchen 'deutsch-jüdischen' Symbiose in der Weimarer Republik, die ausgelöst worden war durch eine Kontroverse zwischen Gerschom Scholem und dem damaligen Bundestagspräsidenten Eugen Gerstenmeier. Scholem bezeichnete die von Gerstenmeier in einer Rede vor dem Jüdischen Weltkongress im Jahr 1966 erneut zitierte deutsch-jüdische Symbiose als einen 'zurückprojizierten Wunschtraum'. 1946 prägte Hannah Ahrendt den Begriff der 'negativen Symbiose', der von Dan Diner in seinem Aufsatz 'Negative Symbiose - Deutsche und Juden nach Auschwitz' aufgegriffen wurde. 1983 verfasste Diner dann einen Aufsatz 'Fragmente von Unterwegs', in dem er die Probleme deutscher Juden bei der eigenen Identitätsfindung im Kontext des deutsch-jüdischen Verhältnisses beschreibt.
Diese Arbeit fasst zunächst die Kernaspekte der Debatte um die deutsch-jüdische Symbiose zusammen. Anschließend werden die oben genannten Texte von Dan Diner untersucht. Seine zentrale These besagt, dass weder Juden noch Deutsche, eine wirkliche Verarbeitung ihrer Geschichte vollzogen haben, da beide der Erinnerung an die Vergangenheit fortwährend ausweichen. Sowohl Juden als auch Deutsche würden das Verhältnis zu sich selbst und zueinander durch den Holocaust definieren und daher in einem negativen symbiotischen Verhältnis leben, das insbesondere für deutsche Juden eine Identitätsbildung erschwert. Das Problem der Bildung einer Identität in Deutschland soll ferner durch die Erfahrungsberichte von zwei Jüdinnen in Deutschland in einem Exkurs verdeutlicht werden.
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