Sie sind hier
E-Book

Eltern auf Kurs

Wie das Leben mit Kindern gelingt.

AutorNicky Lee, Sila Lee
VerlagGerth Medien
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl480 Seiten
ISBN9783961221110
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Eltern zu sein ist eine echte Herausforderung - ob man nun Kleinkinder hat oder mit Teenagern unter einem Dach lebt. Nicky und Sila Lee haben selbst vier Kinder großgezogen und durch ihre langjährige Seminararbeit mit tausenden von Eltern gesprochen. In diesem umfassenden Ratgeber vereinen sie frische Erkenntnisse mit seit langem bewährten Prinzipien und Werten. Das macht dieses Buch zu einem wertvollen Begleiter in der Erziehung von Kindern. Dabei geht es unter anderem um die Grundlagen eines gesunden Familienlebens und darum, wie die Bedürfnisse unserer Kinder erfüllt werden, wie Werte vermittelt und gute Entscheidungen fürs Leben getroffen werden können. 'Eltern auf Kurs' ist ein umfassendes Nachschlagewerk, auf das Mütter und Väter immer wieder gern zurückgreifen werden.

Nicky & Sila Lee sind seit 1976 verheiratet und haben vier erwachsene Kinder. Sie gehören zum Mitarbeiter-Team der anglikanischen Holy Trinity Brompton-Church in London - der Kirchengemeinde, die den global verbreiteten Alpha-Kurs entwickelt hat. In ihrer langjährigen Tätigkeit haben sie durch ihre Ehe-Kurse Tausende Paare und Familien unterstützt. Sie sind Autoren und Gründer des 'Elternkurses', des 'Ehe-Kurses' sowie des 'Ehe-Vorbereitungskurses.'

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Jeder braucht eine Familie. Unsere Familie ist unser Zuhause; sie ist die Gemeinschaft, zu der wir immer gehören werden und an die wir uns wenden können, wenn wir Trost, Rat oder Hilfe nötig haben. Hier brauchen wir uns nicht zu verstellen, sondern können so sein, wie wir wirklich sind. Wir werden angenommen und geliebt, darum können wir zur Ruhe kommen und uns innerlich weiterentwickeln. Gleichzeitig gibt es aber auch viel zu lachen, weil keiner sich selbst zu wichtig nimmt. In der Familie lernen wir, sowohl auf unsere eigenen Bedürfnisse als auch auf die der anderen zu achten. Das wäre zumindest der Idealfall, oder nicht?

Nicky

An einem Freitagabend fuhren wir aus London heraus, als gerade der Feierabendverkehr tobte. Wir hatten unsere vier Kinder im Alter von vier bis elf Jahren dabei. Es war ein hektischer Tag gewesen, sodass ich an der roten Ampel noch rasch meine Post öffnete. Auf einem Umschlag stand „vertraulich“. Benj schaute mir über die Schulter und wollte wissen, was „vertraulich“ bedeutet. Ich überlegte, wie ich es ihm so erklären könnte, dass es für ihn verständlich wäre. Das Beste, was mir einfiel, war: „nur für dich“.

Ungefähr eine halbe Stunde später bestellten wir in einem McDonald’s-Restaurant etwas zu essen. Sila fragte die Kinder nacheinander nach ihren Wünschen, bis sie schließlich bei Josh, unserem Vierjährigen, angelangt war. Er antwortete entschieden: „Einen Big Mac und vertrauliche Pommes frites, bitte.“ In Anbetracht von drei Geschwistern und der ständigen Notwendigkeit, Dinge zu teilen, war dieses neue Wort eine nützliche Erweiterung seines Wortschatzes!

Eine Familie gründen

Das Familienleben musste im Lauf der Jahrhunderte den unterschiedlichsten Belastungen standhalten. Heutzutage leidet die Familie in den westlichen Ländern vor allem durch gestiegene soziale und wirtschaftliche Erwartungen, zerbrochene Beziehungen und den allgemeinen Zeitdruck. Für viele Kinder sind Fernsehen und Internet praktisch zu Ersatz-Eltern geworden, die zwar verlockend sind, im Allgemeinen aber nur unzureichende Vorbilder liefern.

Viele Eltern sind auf die eine oder andere Weise gestresst, manche sogar bis zur Schmerzgrenze. Und es ist ganz normal, dass wir von ständiger Sorge und dem Gefühl des Versagens geplagt werden. Rob Parsons, der Vorsitzende von Care for the Family, begann einmal eine Ansprache vor 200 Eltern mit den Worten: „Sie sind höchstwahrscheinlich viel bessere Eltern, als Sie selber meinen.“ Die Erleichterung, die sich daraufhin im Raum ausbreitete, war fast mit Händen zu greifen.

Es liegt nahe, dass wir uns mit anderen Eltern vergleichen. Wir betrachten andere Familien mit kritischem Blick und versuchen gleichzeitig verzweifelt, ein perfektes Bild unserer eigenen Familie zu präsentieren. Doch Vergleiche sind weder für uns noch für unsere Kinder hilfreich, weil jede Familie nun einmal einzigartig ist. Manche Kinder sind folgsam und leichter zu führen als andere, die einen starken Willen haben oder etwas komplizierter sind. Zwar können wir uns durchaus von anderen Leuten Tipps geben lassen, aber wir werden unsere Kinder trotzdem nicht genauso erziehen wie sie. Wir müssen den Mut haben, uns für unseren eigenen Ansatz zu entscheiden.

Eine Freundin von uns fand sich, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte, als alleinerziehende Mutter von drei Kindern wieder. Sie sagte uns: „Als Alleinerziehende muss ich meinen Kindern besonders nachdrücklich vermitteln, dass wir eine richtige Familie sind. Zum Beispiel achte ich darauf, was wir an den Wochenenden unternehmen. Wir können zwar mit Familien zusammen sein, bei denen es Mutter und Vater gibt, denn dann sehen meine Kinder, wie solche Familien funktionieren. Aber ich muss ihnen unbedingt begreiflich machen, dass wir ebenfalls eine echte Familie sind.“

Es lohnt sich, eine langfristige Perspektive einzunehmen, wenn wir unsere Ziele festlegen, sonst werden wir von den momentanen Herausforderungen nur allzu leicht überrollt: Wir versuchen, ein Baby dazu zu bringen, eine Nacht durchzuschlafen; wir müssen eines unserer Kinder wiederholt ermahnen, weil es seinen Bruder oder seine Schwester schlägt; oder wir streiten uns mit einem Teenager, der sich an allen verfügbaren Körperteilen Piercings machen lassen will. Dabei können wir schnell unsere eigentliche Vision aus dem Auge verlieren: den Wunsch, dass unsere Kinder zu Erwachsenen mit einem gesunden Selbstvertrauen heranreifen, die ihr Potenzial verwirklichen und tragfähige Beziehungen zu uns und anderen Menschen aufbauen.

Bevor Sie weiterlesen, nehmen Sie sich doch bitte eine oder zwei Minuten Zeit, um Bilanz zu ziehen: Wo stehen Sie zurzeit, und wie schätzen Sie die Art und Weise ein, wie Sie Ihr Kind bzw. Ihre Kinder erziehen? (In diesem Buch sprechen wir der Einfachheit halber von „Kindern“, obwohl uns durchaus bewusst ist, dass Sie vielleicht ein einzelnes Kind oder aber ein oder mehrere Stiefkinder haben.)

Ganz gleich, zu welchen Schlüssen Sie kommen – wir hoffen, dass die folgenden Seiten Ihnen Mut machen werden und dass Sie herausfinden, welche Veränderungen Sie ganz leicht umsetzen können, um Ihr Familienleben zu stärken. Sie können nämlich selbst entscheiden, was Sie aus Ihrer Familie machen wollen. Vermutlich wollen Sie nicht alles genauso anpacken, wie Sie es in Ihrer eigenen Kindheit erlebt haben, doch glücklicherweise zwingt uns niemand, das Vergangene zu wiederholen. In einem heftigen Streit warf ein Teenager seinem Vater vor: „Du hast mir noch nie gesagt, dass du mich lieb hast.“ Daraufhin antwortete der Vater: „Mir hat das auch keiner gesagt.“ In dieser Sackgasse brauchen wir jedoch nicht stecken zu bleiben!

Unser Familienleben

Sehen Sie sich die unten stehenden Aussagen an: Welche sind für Sie wichtig und wie sehr treffen sie tatsächlich auf Ihr aktuelles Familienleben zu? Versuchen Sie, ehrlich zu sein!

• Wir gestalten mindestens einmal pro Woche eine besondere Familienzeit.

• Ich verbringe jede Woche mit jedem meiner Kinder eine gewisse Zeit, in der wir etwas tun, was ihm Spaß macht.

• Wir setzen uns mehrmals pro Woche gemeinsam als Familie zum Essen an den Tisch (ohne Fernsehen).

• Ich sage meinen Kindern regelmäßig, dass ich sie liebe, und ich gebe ihnen mehr Lob als Kritik.

• Ich weiß, wodurch sich meine Kinder geliebt fühlen.

• Ich begrenze die Zeit, die meine Kinder vor dem Fernseher, am Computer, mit Spielekonsolen oder ihrem Handy verbringen.

• Meine Kinder wissen, dass sie mit mir reden können und dass ich mich für ihre Anliegen interessiere.

• Ich kenne die Freunde meiner Kinder, und ich weiß, welches ihre Lieblingsfächer in der Schule sind und was sie am liebsten essen.

• Meine Kinder haben keine Scheu, mir zu sagen, ob und wann sie sich über mich geärgert haben.

• Ich habe mich unter Kontrolle, wenn ich meinen Kindern Grenzen setze.

• Ich kann mit meinem Partner über wichtige Erziehungsfragen sprechen und wir arbeiten an einem gemeinsamen Konzept.

• Meine Kinder kennen meine Werte und Überzeugungen, soweit es ihr jeweiliges Alter zulässt.

• Ich bete regelmäßig für meine Kinder und versuche, ihnen geistliche Werte zu vermitteln.

• Ich habe Freunde oder Verwandte, an die ich mich wenden kann, wenn ich mich in meiner Rolle als Vater/Mutter überfordert fühle.

Wir brauchen konkrete Ziele vor Augen, um uns nicht eines Tages irgendwo wiederzufinden, wo wir nie landen wollten. Aus diesem Grund hat sich unsere Familie in den vergangenen Jahren an den folgenden vier Grundsätzen orientiert. Zwar haben wir es leider nicht geschafft, sie immer und überall zu befolgen, aber sie sind trotzdem wichtige Wegweiser für uns gewesen. Vielleicht würden Sie in Ihrem Fall andere Schwerpunkte setzen.

1. Die Familie bietet Unterstützung

Wenn ich unglücklich war, hielten Mama oder Papa vor dem Schlafengehen immer einen kleinen Plausch mit mir. Das war manchmal etwas peinlich, aber ich fühlte mich hinterher jedes Mal viel besser.

Josh (21)

Die Familie ist unser erster Bezugspunkt, sie gibt uns unsere Identität. Der alte Spruch „Blut ist dicker als Wasser“ stimmt eben doch, ganz gleich, ob wir eine schöne oder eine weniger schöne Kindheit hatten.

Alle Kinder erleben auf die eine oder andere Weise Kummer und Enttäuschung. Da kleine Kinder schon sehr grausam zueinander sein können, fühlen manche sich schon früh von anderen abgelehnt: Sie werden zum Beispiel nicht zu einer Geburtstagsfeier eingeladen oder dürfen auf dem Schulhof nicht mitspielen. Später, als Teenager oder junge Erwachsene, werden sie womöglich in der Schule ausgegrenzt oder von einem Freund im Stich gelassen.

Irgendwann werden die meisten Kinder schließlich mit eigenem Versagen konfrontiert: durch eine Prüfung, die sie nicht bestanden haben, oder durch Probleme, in die sie sich selbst hineingeritten haben. Außerdem wird jeder Teenager an den Punkt kommen, an dem ihm klar wird, dass er weder seinen eigenen Erwartungen noch denen seiner Eltern gerecht geworden ist.

Unsere Kinder brauchen die Gewissheit, dass ihre Familie sie immer lieben wird, ganz egal, was passiert. Sie müssen fest davon überzeugt sein, dass wir ihnen in jedem Fall aufhelfen und sie ermutigen werden, vorwärtszugehen. Das Wissen, dass wir sie wertschätzen, sie so akzeptieren, wie sie sind, sie vermissen, wenn sie nicht da sind, und ihnen vergeben, wenn sie Mist gebaut haben, muss ganz tief...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Eltern - Kinder - Familie

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Lernen mit Sunflower

E-Book Lernen mit Sunflower
Format: PDF

Kinder mit Lern- und Teilleistungsstörungen zeigen sehr spezifische Beinträchtigungen ihrer physischen, psychischen, geistigen und emotionalen Leistungsfähigkeit, die sich zu einem individuellen…

Weitere Zeitschriften

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

dental:spiegel

dental:spiegel

dental:spiegel - Das Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Der dental:spiegel gehört zu den Top 5 der reichweitenstärksten Fachzeitschriften für Zahnärzte in Deutschland (laut LA-DENT 2011 ...

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg)

SPORT in BW (Württemberg) ist das offizielle Verbandsorgan des Württembergischen Landessportbund e.V. (WLSB) und Informationsmagazin für alle im Sport organisierten Mitglieder in Württemberg. ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS

Eishockey NEWS bringt alles über die DEL, die DEL2, die Oberliga sowie die Regionalligen und Informationen über die NHL. Dazu ausführliche Statistiken, Hintergrundberichte, Personalities ...