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Fernsehärzte und die Wirklichkeit - Medienwissenschaftliche Aspekte der Patientensicht

AutorKai Witzel
Verlagdisserta Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl145 Seiten
ISBN9783954259557
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Die zunehmende Zahl der Arzt- und Krankenhausserien und auch der zunehmende Fernsehkonsum haben einen Einfluss auf die Erwartungen an die Behandlung im Krankenhaus. Hieraus folgt eine Verwischung der Grenzen zwischen Krankenhauswirklichkeit und medialer Realität. Durch eine wissenschaftliche Studie mit 162 Patienten unter spezieller Berücksichtigung des Konsums von Arzt- und Krankenhausserien untersuchten wir diese Zusammenhänge. Arzt- und Krankenhausserien kultivieren bei Vielsehern das für diese Serien typische Rollenverhalten. Gerade bei der Visite im Krankenhaus zeigt sich die typische Schnittstelle von Fiktion und Realität. Hier kann gezeigt werden, dass die Kultivierung in derart spezifischen und konkreten Zufriedenheitsaspekten in großer Ausprägung existiert. Um eine hohe Zufriedenheit aller Patienten zu erzielen, muss sich die Realität des Klinikalltags auch an den positiven Aspekten der Darstellung des Klinkalltags im Fernsehen orientieren.

Kai Witzel studierte Medizin und Gesundheitswissenschaften mit Schwerpunkt Kommunikation in Würzburg, Marburg und in Hall/Tirol. Das wissenschaftliche Interesse des Facharztes für Chirurgie gilt neben der minimal-invasiven Chirurgie der Arzt- Patienten-Kommunikation. Zahlreiche Publikationen in medizinischen Fachzeitschriften führten zur wissenschaftlichen Qualifikation für die Habilitation an der PMU in Salzburg. Im Rahmen von Kommunikationsworkshops gibt Witzel seine Erfahrungen zur Thematik an Ärzte und Interessierte weiter.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3., Theoretische Fundierung mit Darstellung des aktuellen Forschungsstands als Übersicht über die aktuelle Literatur: 3.1, Die Entwicklung des Fernsehens: Als Fernsehen (auch kurz TV, vom griechisch-lateinischen Kunstwort Television) bezeichnet man die drahtlose oder kabelgebundene Übertragung von bewegten Bildern und Tönen, deren Übertragung an einen anderen Ort sowie ihre dortigen Wiedergabe mit Hilfe eines Fernsehgerätes (Brockhaus 2007). Die Entwicklung des Fernsehens begann in mehreren Ländern gleichzeitig und weitgehend unabhängig voneinander noch vor dem zweiten Weltkrieg. Die technischen Voraussetzungen hierfür wurden bereits im 19. Jahrhundert durch Ferdinand Braun geschaffen, der die so genannte Braunsche Röhre erfand. Erste öffentliche Demonstrationen des Fernsehens fanden Ende der 1920er Jahre auf Funkausstellungen in Berlin statt. 1935 wurde ebenfalls in Deutschland der erste regelmäßige Fernsehprogrammbetrieb in öffentlichen Fernsehstuben eingerichtet.Nach dem zweiten Weltkrieg schlossen sich 1950 die Landesrundfunkanstalten zur Arbeitsgemeinschaft öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammen und vereinbarten 1953 im so genannten Fernsehvertrag ein gemeinsames, anteilig zu produzierendes Fernsehprogramm auszustrahlen. Im April 1962 nahm das ZDF in Mainz seinen Sendebetrieb auf als zweites, von den Ländern gemeinsam verantwortetes Programm. Längst hält das Fernsehen einen wesentlichen Anteil am Tagesablauf der meisten Menschen. Im allgemeinen Bewusstsein wird man das Fernsehen aber nicht als reine Übertragungstechnik bezeichnen, sondern vielmehr als ein periodisches, in verschiedenen Senderkanälen und Sendeformen differenziertes und entsprechend wählbares Programmangebot, eine öffentliche, Autorität einfordernde und politisch umstrittene Institution wie auch eine alltäglich gewohnte Freizeittätigkeit gleichermaßen (Kübler 1982).Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es in Deutschland das duale Rundfunksystem: öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Anbieter. Durch die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für privates Fernsehen und die technischen Voraussetzungen durch die Verbreitung von Kabel- und Satellitenfernsehen waren die Grundlagen für eine Vermehrung des Programmangebots geschaffen (Hickethier 1991). Zu Beginn der 1990er Jahre sind in den meisten Kabelnetzen bereits mehr als 25 Programme zu empfangen.Durch diese ubiquitäre Verbreitung hat das Medium Fernsehen in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert erlangt. Seine exponierte Stellung und permanente Verfügbarkeit erhebt es zum Leitmedium in allen Bevölkerungsgruppen, ohne das der Alltag schwer vorstellbar ist. Die Einflussnahme des Fernsehens auf die gesellschaftliche Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist unübersehbar (Mikos 1994).Die Fernsehanbieter konkurrieren im dualen System um den Programmerfolg, das heißt um die Aufmerksamkeit der Zuschauer und um Werbeeinnahmen als notwendige Finanzierungsquellen. Programmerfolg und Werbeeinnahmen hängen dabei eng zusammen: Je größer und aus der Perspektive der Werbung attraktiver das erreichte Publikum, desto größer sind die potenziellen Webeeinnahmen. Die durchschnittlich pro Tag ausgestrahlten Fernsehspots haben sich zwischen 1992 und 2000 mehr als verfünffacht. Für die öffentlich-rechtlichen Veranstalter sind diese Webeeinnahmen aufgrund ihrer primären Finanzierung durch Zuschauergebühren weniger wichtig. Für die privaten Veranstalter sind sie jedoch als einzige Einnahmequelle von zentraler Bedeutung. In den 1980er Jahren gewannen die privaten Anbieter kontinuierlich Marktanteile beim Fernsehpublikum hinzu, so dass im dualen TV-Markt zwei nahezu gleichbedeutende Anbietergruppen entstanden sind.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Fernsehärzte und die Wirklichkeit - Medienwissenschaftliche Aspekte der Patientensicht1
INHALTSVERZEICHNIS3
1. Zusammenfassungen8
1.1 Deutsche Zusammenfassung8
1.2 Summary10
2. Einleitung und Problemstellung12
3. Theoretische Fundierung mit Darstellung des aktuellen Forschungsstands als Übersicht über die aktuelle Literatur16
3.1 Die Entwicklung des Fernsehens16
3.2 Das Fernsehen und der Begriff des Alltags18
3.3 Programmangebote und Programmnutzung18
3.4 Die Wirkung des Fernsehens auf die Zuschauer19
3.5 Fernsehen und Realität22
3.6 Der Kultivierungsansatz26
3.7 Die Einteilung der Sendungen29
3.8 Die Typologie der Serien33
3.9 Die Entwicklung des Genres Arztserie in Deutschland35
3.10 Die Darstellung von Ärzten und Pflegepersonal im Fernsehen39
3.11 Weitere Typen in Arzt- und Krankenhausserien42
3.12 Die typischen Erkrankungen42
3.13 Schauplätze von Arzt- und Krankenhausserien43
3.14 Das Publikum von Arztserien44
3.15 Kategorien von Arztserien45
3.16 Das Bild des Arztes in der Bevölkerung48
3.17 Der Arzt in den Medien53
4. Hypothesen und Zielsetzung54
4.1 Detailfragen54
4.2 Zielsetzung55
5. Methoden56
5.1 Beschreibung des Studiendesigns und Literaturrecherche56
5.2. Beschreibung des Fragebogens56
5.3 Beschreibung des Patientenkollektivs57
5.4 Ein- und Ausschlusskriterien58
5.5 Studienverlauf58
5.6 Referenzkollektive59
5.7. Ethik59
5.8 Statistik59
6. Eigene Ergebnisse63
6.1 Allgemeine Patientendaten63
6.2 Soziale Faktoren der befragten Patienten63
6.3 Berufstätigkeit und Bezug zum Krankenhaus64
6.4 Fernsehgewohnheiten der befragten Patienten65
6.4.1 Dauer des Fernsehkonsums65
6.4.2 Bevorzugte Programme65
6.4.3 Bevorzugte Genres66
6.4.4 Bevorzugte Serien – Non-Medical67
6.4.5 Bekanntheitsgrad und Konsum von Arztserien im deutschen Fernsehen67
6.5 Realistische Einschätzung des Krankenhausalltags71
6.5.1 Vermuteter Lerneffekt71
6.5.2 Interesse an einer Komparsenrolle in einer Serie71
6.5.3 Einschätzung des Klinikalltags72
6.6 Angst73
6.6.1 Angst vor dem Eingriff73
6.6.2 Angst und Fernsehkonsum73
6.7 Das Alter der Patienten als Einflussfaktor75
6.7.1 Patientenalter und Angst75
6.7.2 Patientenalter und Fernsehkonsum75
6.8 Zusammenhang zwischen Realitätsverständnis und Arztserien79
6.8.1 Realistische Einschätzung des Krankenhausbetriebs79
6.8.2 Bekannte Arztserien und realistische Einschätzung79
6.9 Zufriedenheit der befragten Patienten83
6.9.1 Patientenzufriedenheit im Vergleich mit anderen Kollektiven83
6.9.2 Zufriedenheit und Fernsehkonsum85
6.9.3 Differenzierung der Zufriedenheitsparameter86
6.9.4 Arztserien und allgemeine Zufriedenheit im Krankenhaus89
6.10 Zufriedenheit und subjektive Realitätsempfindung der Arztserien92
6.11 Zufriedenheit in Abhängigkeit vom Bildungsniveau94
7. Diskussion95
7.1 Methodenwahl95
7.2 Fernsehkonsum98
7.3 Vielseher und Wenigseher98
7.4 Differenzierung der Befragung100
7.5 Angst und Fernsehkonsum100
7.5.1 Angst und Arztserien101
7.5.2 Angst in Relation zu Lebensalter und Fernsehkonsum102
7.6 Realitätswahrnehmung103
7.6.1 Realitätswahrnehmung in Abhängigkeit von Häufigkeit des Fernsehkonsums und Bildung103
7.6.2 Realitätswahrnehmung der untersuchten Patienten im Vergleich zu Ärzten105
7.7 Zufriedenheit107
7.7.1 Zufriedenheit im Untersuchungskollektiv107
7.7.2 Zufriedenheit durch Kommunikation108
7.7.3 Unterschiede in der Gesamtzufriedenheit der Klinikpatienten109
7.7.4 Zufriedenheit mit Einzelfaktoren110
7.8 Konsequenzen für die Kliniken aus den Ergebnissen dieser Untersuchung114
7.8.1 Zur Situation der Kliniken114
7.8.2 Konsequenzen für die Kliniken116
8. Literaturverzeichnis118
8.1 Buch- und Zeitschriftenartikel118
Internetrecherche125
9 Anhang127
9.1 Anhang Statistik127

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