Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 2,0, Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorwort In der vorliegenden Diplomarbeit habe ich ein Thema gewählt, mit dem sich in Deutschland noch nicht viele Autoren beschäftigt haben. Ich selber habe keine Geschwister, die eine Behinderung haben, jedoch einen Bruder, der zehn Jahre jünger ist als ich und eine jüngere Schwester mit einem Altersabstand von zweieinhalb Jahren. Die auftretenden Phänomene innerhalb unserer Geschwisterbeziehung sind auch heute noch interessant zu beobachten. Sie decken sich teilweise mit dem klassischen Konkurrenzverhalten, den elterlichen Erziehungsunterschieden zwischen Mädchen und Jungen, der unterschiedlichen Behandlung des erst-, zweit- und drittgeborenen Kindes und der dennoch stark ausgeprägten Solidarität untereinander. Je tiefer ich theoretisch in diese Materie eingedrungen bin, umso interessanter wurde es, die auftretenden Auseinandersetzungen objektiv wiederzuspiegeln. Schwieriger ist die Situation sicherlich, wenn man einen Bruder oder eine Schwester hat, die eine körperliche und/oder geistige Behinderung haben. Dies konnte ich bereites den Erfahrungsberichten meiner Mutter entnehmen, die selber einen älteren Bruder hat, der unter einer Hörbehinderung leidet. Beeinflusst durch verschiedene Begleitfaktoren stellten sich hier auch besondere Begebenheiten und Problematiken dar, die für mich dennoch hier nur objektiv nachvollziehbar sind. Um mich jedoch möglichst tief in die Situation der Geschwister behinderter Kinder einzufühlen, habe ich versucht, möglichst viele Erfahrungsberichte zu lesen und mich mit den Geschwistern aus meinem Umkreis zu unterhalten. Dabei fällt schnell auf, dass es wohl nicht pauschalisierbar ist, ob die Behinderung eines Geschwisters Belastung oder Bereicherung ist. Aus den einzelnen Fällen ergeben sich beide Tendenzen. Dennoch sind in der Literatur meist die schädlichen Faktoren erläutert und die positiven Einflüsse eines behinderten Geschwisterkindes sind dort nur schwer zu finden. Trotzdem habe ich versucht, möglichst nahe herauszustellen, welche besondere Bedeutung das Aufwachsen mit einem behinderten Geschwisterkind für die nichtbehinderten Kinder hat und wie diese auf ihre Beziehung einwirkt. Dies bedurfte einer sehr behutsamen Annäherung und einer Gradwanderung zwischen den Vorurteilen, den Belastungen und förderlichen Einflüssen, die individuell mehr oder weniger vorhanden sind.
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