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E-Book

Gesetzlichkeit und Strafrecht.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2012
ReiheSchriften zum Strafrecht 234
Seitenanzahl445 Seiten
ISBN9783428537181
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Das für den modernen Verfassungsstaat prägende Gesetzlichkeitsprinzip wird in seiner bekannten Ausprägung nullum crimen, nulla poena sine lege geradezu als Grundvoraussetzung rechtsstaatlichen Strafens verstanden. So unstreitig das im Ausgangspunkt ist, so diffizil sind die aus ihm erwachsenden Konsequenzen im Detail. Die Schwierigkeiten beginnen bei den unvermeidbaren Unschärfen der natürlichen Sprache und setzen sich bei »bewusst flexibel« gestalteten Normen zur Regelung hochkomplexer bzw. sich rasch wandelnder Materien fort. Spezifische Problemlagen ergeben sich, wenn das Strafrecht die Grenzen des Nationalstaats - und damit gewachsene rechtliche Traditionen ebenso wie die Einheit der Rechtssprache - überschreitet. Im vorliegenden Sammelband gehen neunzehn deutsch-, spanisch- und englischsprachige Autoren den damit zusammenhängenden Fragen nach und widmen sich aus verschiedenen Blickwinkeln dem Gesetzlichkeitsprinzip im Strafrecht. Dogmengeschichtliche und rechtstheoretische Grundlagen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie Probleme der »richtigen« Gesetzesauslegung (als Umsetzung des Programms des Gesetzlichkeitsprinzips), die Bedeutung des Gesetzlichkeitsprinzips für einzelne Problemkreise des materiellen Rechts und für das Strafprozessrecht oder spezifisch international-strafrechtliche Fragestellungen. Die Durchdringung der Materie wird dabei durch die Beschäftigung mit diesen Themen aus der Tradition verschiedener Rechtssysteme heraus vertieft.

Juan Pablo Montiel, Studium der Rechtswissenschaften in Córdoba (Argentinien), Promotion in Barcelona (2008). Ehemaliger Wissenschaftlicher Assistent an der Universitat Pompeu Fabra (Spanien) und ehemaliger Stipendiat DAAD an der Universität München, am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht und beim Spanischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie. Von 2010 bis 2012 Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universidad de los Andes (Kolumbien). Derzeit Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Erlangen-Nürnberg und Hauptkoordinator von CRIMINT. Jan C. Schuhr, Studium der Rechtswissenschaften und Vordiplom Mathematik in Erlangen. Promotion zum Thema »Rechtsdogmatik als Wissenschaft - Rechtliche Theorien und Modelle« (2005) bei Prof. Dr. Joachim Hruschka, ausgezeichnet u.a. mit dem Staedtler-Promotionspreis 2005. Akademischer Rat a.Z. bei Prof. Dr. Hans Kudlich und Rechtsanwalt. Forschungsinteressen: Wirtschafts-, Medizin- und Computerstrafrecht, allgemeine Deliktsstrukturen, Prinzipien des Strafverfahrens, europäisches Strafrecht, Rechtsphilosophie und Rechtslogik. Hans Kudlich, Jahrgang 1970, war seit 2002 Inhaber eines strafrechtlichen Lehrstuhls an der Bucerius Law School, Hamburg, und ist seit 2004 Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Interessenschwerpunkte neben dem Strafprozess- und dem Wirtschaftsstrafrecht sind gerade auch die Schnittstellen zwischen Strafrecht, Verfassungsrecht und Rechtstheorie, wie das Gesetzlichkeitsprinzip einen bildet.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Hans Kudlich, Juan Pablo Montiel und Jan C. Schuhr: Einleitung12
Eric Hilgendorf: Gesetzlichkeit als Instrument der Freiheitssicherung – Zur Grundlegung des Gesetzlichkeitsprinzips in der französischen Aufklärungsphilosophie und bei Beccaria18
Ralph Christensen: Das Paradox der Rechtsentscheidung – Systemtheorie und Dekonstruktion36
Jesús-María Silva Sánchez: Gesetzesauslegung und strafrechtliche Interpretationskultur56
Pablo Sánchez-Ostiz: Die Bedeutung von Legaldefinitionen für die Anwendung des Strafrechts70
Íñigo Ortiz de Urbina Gimeno: Das strafrechtliche Gesetzlichkeitsprinzip. Ein Befehl an den Gesetzgeber ohne Bedeutung für die Gesetzesanwender?88
Matthias Klatt: Die Wortlautgrenze122
José Juan Moreso: Gesetzlichkeitsprinzip und Rechtfertigungsgründe146
Ingeborg Puppe: Rechtfertigung und Bestimmtheit166
Franz Streng: Das Gesetzlichkeitsprinzip im Bereich der Schuldfähigkeitsentscheidung180
Raquel Montaner Fernández: Die normative Selbstregulierung im Umweltstrafrecht – Probleme aus Sicht des Gesetzlichkeitsprinzips196
Matthias Jahn: Rechtstheoretische Grundlagen des Gesetzesvorbehaltes im Strafprozessrecht224
Hans Kudlich: Das Gesetzlichkeitsprinzip im deutschen Strafprozessrecht234
Jan C. Schuhr: Der „Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Strafen“ im Recht der Europäischen Union256
Kenneth S. Gallant: Gesetzlichkeit als Regel des Völkergewohnheitsrechts – Das Verbot der Rückwirkung von Straftaten und Bestrafungen282
Juan Pablo Montiel: Von der „schlechten Angewohnheit“ Menschenrechte zu verletzen – Analyse und Prognose des Gewohnheitsrechts als Quelle des Völkerstrafrechts322
Helmut Satzger: Das Völkerstrafgesetzbuch zwischen Gesetzlichkeits- und Komplementaritätsprinzip362
Enrique Bacigalupo: Über die Gerechtigkeit und Rechtssicherheit im Strafrecht380
Eugenio C. Sarrabayrouse: Gesetzlichkeitskrise, Gesetzgebungstheorie und das in dubio pro reo-Prinzip404
Lothar Kuhlen: Aktuelle Probleme des Bestimmtheitsgrundsatzes430
Autorenverzeichnis446

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