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E-Book

Konflikt- und Verhandlungsmanagement

Konflikte konstruktiv nutzen

AutorJoachim Tries, Rüdiger Reinhardt
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl315 Seiten
ISBN9783540340409
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,99 EUR

Der Mensch ist ein Homo Conflictus. Meist fehlen uns aber Kenntnisse darüber, wie Konflikte zur Zufriedenheit aller bewältigt werden können. Hier setzt das vorliegende Buch an. Zunächst werden typische Konfliktdynamiken und anschließend die Grundlagen der konstruktiven Konfliktbewältigung dargestellt. Der erste Schritt besteht in einer systematischen Konfliktanalyse als Basis einer Versachlichung. Im zweiten Schritt wird der Konfliktbewältigungsprozess als Verhandlung dargestellt und das Instrument des Verhandlungsprozessmanagements erläutert.

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Leseprobe

Modul 1: Konflikte machen uns zu schaffen(?) (S. 5-6)

Zusammenfassung

Mit dem ersten Modul wollen wir Sie anregen, dem Begriff „Konflikt“ offen und unter einem neuen Blickwinkel zu begegnen. Zunächst ist festzuhalten, dass Konflikte – entgegen dem Wünschenswerten – vitaler Bestandteil des Lebens und Motor von Veränderungen sind. Je komplexer soziale Systeme sind, desto umfangreicher werden Konfliktquellen und Konfliktpotenziale, die nicht nur auf soziale Systeme, sondern auch auf das einzelne Individuum – als kleinste Einheit eines sozialen Systems – abstrahlen. Und der Mensch als Individuum ist ebenfalls Quelle vielfältiger Konflikte.

Obwohl Konflikte alltäglich sind – und an Häufigkeit noch zunehmen – ist zu beobachten, dass Menschen üblicherweise schlecht auf einen zielführenden Umgang mit Konflikten vorbereitet sind. In diesem Zusammenhang diskutieren wir fünf Einflussfaktoren des „Unbehagens“, das Konflikte bei uns oftmals auslöst – und quasi die emotionale Blaupause im Umgang mit Konflikten darstellt.

Konflikte als „Selbstverständlichkeit“

Zunehmende Komplexität als Ausgangspunkt

Konflikte sind Artefakte der Evolution und liegen dem Evolutionsprinzip des „survival of the fittest“ implizit zugrunde. Fitness meint allerdings nicht sozialdarwinistisch, dass sich der Stärkere durchsetzt. Natürlich spielt Stärke und die mit ihr einhergehende Macht eine Rolle, allerdings beinhaltet dieses Überlebensprinzip weitaus klügere Konzepte, insbesondere die Anpassung eines kognitiven Schemas an neue Erfahrungen (Akkommodation) und die Anpassung eines neuen Sachverhalts an ein vorhandenes Schema (Assimilation)unterscheiden.

• Menschen entwickeln auf der Basis ihrer Bedürfnisausformung Interessen, Motive und Ziele, die sie emotional für mehr oder minder wichtig erachten. Diese Interessen, Ziele und Motive wandeln sich mit der Zeit. Damit wandeln sich auch gemeinsame Interessen, Ziele und Motive der übergeordneten sozialen Systeme, wie z.B. Beziehungen oder aber auch auf Organisations- oder nationaler Ebene.

• Die zweite Konfliktquelle entsteht aus dem globalen Glaubensbekenntnis wirtschaftlichen Wettbewerbs. Unter dem Aspekt knapper Ressourcen versuchen alle Marktteilnehmer ihre Handlungsökonomien zu optimieren.

Damit existiert eine Konfliktdoppelhelix, die zum einen aus dem Wettbewerb um Ideen, Ressourcen und Märkten und zum anderen aus dem Wettbewerb optimaler Handlungsoptionen besteht. Grenzt man Individuen von sozialen Systemen voneinander ab, so lässt sich folgendes festhalten: Je komplexer und differenzierter soziale Systeme und je differenzierter die Bedürfnisse, Erwartungen und Ansprüche der Individuen sind, desto größer sind die damit einhergehenden Konfliktmöglichkeiten.

Konfliktquellen zwischen Globalisierung und Individuum
Die sich seit geraumer Zeit beschleunigende Globalisierung schafft neue Märkte und neue Handlungsoptionen, aber auch ein Wachstum an Differenzierung und Disparität, die ihrerseits immense Konfliktquellen darstellen. Einem schärfer werdenden Wettbewerb, muss sich der Einzelne in seinen Milieus (z. B. multikulturelle Vielfalt) ebenso stellen wie in seinem beruflichen Umfeld: Die modernen Nomaden agieren global unter zunehmendem Verlust einer raum-zeitlichen Identität. Internationale Arbeitsteilung und vagabundierende Produktionsstätten, einschließlich der damit einhergehenden lokalen Veränderungen und Einschnitte, schaffen weitere Konfliktquellen.

Auch wenn die Lebensqualität vieler Gesellschaften infolge einer verbesserten Beteiligung an den globalen Wertschöpfungsketten stetig steigt, können wir die Augen nicht davor verschließen, dass ca. 2 Milliarden Menschen unter desaströsen Lebensbedingungen existieren und weit von Mindeststandards entfernt leben müssen. Diese Form der Ungleichverteilung von Chancen betrifft wiederum alle sozialen Systeme, angefangen beim Einzelnen bis hin zu Weltregionen. Kein Wunder also, dass Konfliktpotentiale stetig wachsen.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Übungsverzeichnis17
Einführung19
Modul 1: Konflikte machen uns zu schaffen(?)23
Zusammenfassung23
Konflikte als „Selbstverständlichkeit“23
Das Unbehagen an Konflikten28
Kontrollfragen40
Weiterführende Literatur41
Modul 2: Konflikt – Definition und Entstehung42
Zusammenfassung42
Konfliktdefinition43
Zur Entstehung von Konflikten50
Kontrollfragen62
Weiterführende Literatur63
Modul 3: Konfliktkomplexität64
Zusammenfassung64
Einflussfaktoren der Konfliktkomplexität und -intensität64
Kontrollfragen83
Weiterführende Literatur84
Modul 4: Konfliktarten85
Zusammenfassung85
Ziel- und Mittelkonflikte86
Rollenvielfalt und Rollenkonflikte89
Kontrollfragen94
Weiterführende Literatur95
Modul 5: Macht96
Zusammenfassung96
Machtmotiv96
Machtmittel und Machtinstrumente98
Folgen des Machteinsatzes105
Kontrollfragen108
Weiterführende Literatur108
Modul 6: Konfliktbedingungen und reaktive Formen der Konfliktbewältigung109
Zusammenfassung109
Konfliktbewältigung109
Elemente reaktiver Formen der Konfliktbearbeitung113
Kontrollfragen120
Weiterführende Literatur121
Modul 7: Kooperation und Wettbewerb122
Zusammenfassung122
Grundlegende Begriffe und Definitionen122
Formen der Kooperation126
Die Rationalität der Kooperation: Das Gefangenen- Dilemma128
Motivationale Orientierung134
Kontrollfragen139
Weiterführende Literatur140
Modul 8: Konfliktanalyse141
Zusammenfassung141
Einführung141
Konfliktanalyse144
www.konfliktmanagement.beushausen-partner.de)171
Kontrollfragen172
Weiterführende Literatur172
Modul 9: Einführung in das Verhandlungsmanagement173
Zusammenfassung173
Einführung173
Pfad 1: Der reaktive Verlauf175
Pfad 2: Die proaktive Konfliktbearbeitung178
Kontrollfragen184
Weiterführende Literatur184
Modul 10: Verhandlung – Theoretische Grundlagen185
Zusammenfassung185
Einführung185
Psychologische Ansätze186
Kausale Erklärungen des Verhandlungserfolgs188
Kommunikationstheoretische Ansätze191
Kontrollfragen200
Weiterführende Literatur201
Modul 11: Die inhaltliche Perspektive des Verhandlungsprozesses – Taktiken203
Zusammenfassung203
Einführung203
Darstellung der Taktiken205
Übungen zu den Taktiken220
Kontrollfragen226
Weiterführende Literatur226
Modul 12: Die zeitliche Perspektive des Verhandlungsprozesses – Verhandlungsdynamik228
Zusammenfassung228
Einführung228
Zeitliche Perspektiven eines Verhandlungsprozesses229
Kontrollfragen242
Weiterführende Literatur242
Modul 13: Konfliktprophylaxe243
Zusammenfassung243
Einführung243
Strukturelle Konfliktprophylaxe247
Individuelle Konfliktprophylaxe252
Konfliktkosten260
Screening Konfliktkosten266
Kontrollfragen269
Weiterführende Literatur269
Modul 14: Konflikt- und Verhandlungs-management – ein durchgängiges Fallbeispiel270
Zusammenfassung270
Kybernetisches Konflikt- und Verhandlungsmodell270
Anhang 1: Hinweise für die Übungen283
Lösungsvorschlag für283
Lösungsvorschlag für Übung 48288
Lösungsvorschlag für Übung 50289
Lösungsvorschlag für290
Lösungsvorschlag für Übung 52297
Lösungsvorschlag für Übung 53298
Lösungsvorschlag für Übung 54299
Lösungsvorschlag für Übung 55300
Anhang 2: Bogen zur Konfliktanalyse301
Teil 1: Allgemeine Beschreibung des Konflikts301
Teil 2: Vertiefte Konfliktdarstellung304
Teil 3: Beschreibung von Verhaltensweisen und Forderungen306
Teil 4: Bewältigungsbereitschaft307
Teil 5: Verhandlungsflexibilität308
Glossar309

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