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Leistung

Ein Artikel aus der 6. Auflage des Handbuchs Soziale Arbeit - DOI10.2378/ot6a.art090 - (ISBN des Handbuchs 978-3-497-02745-3, PDF ISBN 978-3-497-60435-7)

AutorWolfgang Maaser
VerlagERNST REINHARDT VERLAG
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl10 Seiten
ISBN9783497605606
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,00 EUR
Leistung ist eine normative Leitidee der Erwerbsgesellschaft, die auch jenseits des Arbeitsmarktes in anderen Bereichen eine zentrale Rolle spielt. Mit ihr gehen evaluative Dimensionen einher, die unterschiedliche Bezahlungen und Zugänge regeln und rechtfertigen. Insofern kommt dem Leistungsbegriff eine zentrale Bedeutung in der Legitimation gesellschaftlicher Ungleichheit zu. Unter neuzeitlichen Bedingungen gesellschaftlicher Differenzierung gilt es, differente menschliche Vermögen, Entfaltungsbereiche und ihre entsprechenden Ziele in der Erfassung der Leistung zu unterscheiden; so verfolgt z.B. eine maximale bereichsspezifische Entfaltung, d.h. eine Höchstleistung im familiären System, andere Ziele und Modi als im Bildungs- oder im Wirtschaftssystem. Bereichsspezifische Leistungen können sich entweder gegenseitig in förderlicher Weise bedingen oder dominieren und verformen. So vermag Allgemeinbildung die Professionalität im wirtschaftlichen Bereich und Beruf indirekt zu fördern. Hingegen trägt ein am wirtschaftlichen Handeln orientierter Leistungsbegriff mit einer enggeführten Output-Orientierung im Bildungssystem weder den substantiell prozesshaften Dimensionen noch den individuellen Zugängen der Bildung Rechnung. Die Theorie eines allumfassenden Humankapitals (G. Becker) als Grundlage aller Lebensbereiche muss angesichts der unhintergehbaren bereichsspezifischen Leistungsdifferenzierungen, vor allem im Bereich von Bildung und Erziehung, kritisch diskutiert werden. Insgesamt weist die systematische Struktur des neuzeitlichen Leistungsbegriffs mit unterschiedlichen Bereichen, Zielen und Vermögen auf die politische, vor allem staatliche Steuerungsherausforderung zurück. Politik muss die unterschiedlichen Entfaltungsmöglichkeiten durch Aufrechterhaltung der Systemgrenzen und der Erhaltung bereichsspezifischer Leistungsformen sichern. Die Beurteilung von Leistung wird damit zum Thema von Gerechtigkeitstheorien.

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