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Mach dich unbeliebt und glücklich

und nimm dir vom Leben, was du willst!

AutorDiana Dreeßen
Verlagdtv Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783423424141
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Setzen Sie sich durch! Warum sagen wir nicht, was wir denken, und vertreten selbstbewusst und souverän unseren Standpunkt? Warum haben wir so große Angst davor, uns unbeliebt zu machen? Die Autorin zeigt anhand vieler Beispiele aus ihrer Coaching-Praxis, dass es sich lohnt, Bedürfnisse klar zu formulieren, Grenzen zu setzen und unerschrocken mit Kritik umzugehen. Denn mit dem Friede-Freude-Eierkuchen-Prinzip machen wir meist nur andere, nicht aber uns selbst glücklich. Viel Feind, viel Ehr: Wer Konfliktsituationen nicht meidet, sondern meistert, verschafft sich Respekt; wer beherzt für sich und seine Überzeugungen eintritt, bestimmt den Platz, den er im Leben einnimmt.

Diana Dreeßen-Wösten arbeitete achtzehn Jahre als Börsenhändlerin an der Frankfurter Börse, bevor sie sich 2002 als Managementtrainerin selbstständig machte. Sie gibt regelmäßig Workshops und Trainings für Unternehmen, Verbände und Privatleute. Außerdem hält sie Vorträge und initiiert Kongresse. Sie ist Mitglied im BPW Deutschland (Business and Professional Women Germany e.V.), einem der größten deutschen Frauennetzwerke.   

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Leseprobe

Warum wir so selten für uns selbst einstehen und warum wir das schleunigst ändern sollten


Stecken Sie in der Harmoniefalle?


Bevor wir in das Geheimnis der sieben Schlüssel eintauchen, sollten wir uns ansehen, warum es vielen Menschen nicht recht gelingen will, auf leichte Art und Weise die eigenen Ziele zu erreichen, sich durchzusetzen, authentisch zu sein und sich geradlinig für eine gute Sache einzusetzen.

Wer oder was war in der Vergangenheit zum Beispiel dafür verantwortlich, dass Sie bei Beförderungen und Gehaltserhöhungen, wenn überhaupt, als Letzte(r) drankamen? Vielleicht ist Ihnen sogar Schlimmeres passiert: Sie haben zum Beispiel vorübergehend eine Führungsaufgabe in Ihrem Unternehmen übernommen. Das »vorübergehend« dauerte drei Jahre, und gerade als Sie in der neuen Position so viele Erfolge generiert hatten, dass die Ernte anstand, wurden Sie von ihr entfernt und ein neuer Kollege übernahm Ihre Aufgabe. Ihren Vorgesetzten war natürlich klar, dass man das so eigentlich nicht machen kann. Damit Sie erst gar nicht in die Verlegenheit kommen konnten, sich bei ihnen unbeliebt zu machen, brach man die Kommunikation mit Ihnen ab, kündigte Ihnen und verkehrte mit Ihnen nur noch schriftlich über die Anwälte.

In diesem Zusammenhang fällt mir das Beispiel einer Kundin ein, das ganz gut dazu passt: Manuela arbeitete schon seit Langem im Jobsharing-Modus mit einer anderen kompetenten Kollegin. Sie repräsentierten die Firma in der Öffentlichkeit und machten ihre Sache gut. Manuelas Kollegin legte wegen Familienzuwachs eine Pause ein und so wurde eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Diese Kollegin war fachlich nicht so kompetent, dafür aber versiert im Netzwerkeknüpfen und im Intrigenspinnen. Damit versuchte sie ihre nicht vorhandene Kompetenz auszugleichen. Kurz gesagt: Manuela ließ das ein halbes Jahr mit sich machen. Sie sah ohnmächtig zu, wie die Qualität der Abteilung immer mehr litt, versuchte ständig, Brände zu löschen, und glaubte unbeirrbar, dass sich schon alles wieder auf dem früheren Niveau einpendeln würde. Um des lieben Friedens willen und in der Hoffnung, dass sich die neue Kollegin eines Besseren besinnen würde, tappte sie in die Harmoniefalle. Übermannt von Fassungslosigkeit und Fremdschämen versäumte sie es, mal richtig auf den Tisch zu hauen. Sie versäumte es auch, frühzeitig mit den Vorgesetzten über die fragwürdige Außenwirkung der neuen Kollegin als Repräsentantin der Firma zu sprechen und darüber, dass sie nicht mehr gewillt war, die Unfähigkeit der Neuen auszugleichen. Warum? Wo doch für jeden Außenstehenden glasklar zu erkennen war, wo die Reise hingehen würde, wenn sich nichts änderte?

Richtig, ihr übersteigertes Harmoniebedürfnis hinderte sie daran. Sie hatte große Angst davor, eine ähnlich falsche Schlange zu sein wie die andere. Sie zögerte, das zu tun, was man mit gesundem Menschenverstand sofort hätte tun müssen, nämlich die Vorgesetzten zu informieren. Aber in ihrer Welt war es ein Tabu, schlecht über Kollegen zu reden. Außerdem hatte sie Angst davor, dass der Intrigenfluss mittlerweile bei ihrem Chef angekommen war und am Schluss sie selbst die Böse wäre und sich einen neuen Job suchen müsste. Tatsächlich hätte genau das die Konsequenz ihres passiven Verharrens in der Harmoniefalle sein können. Glücklicherweise hatte sich Manuela nach langem Überlegen dazu entschieden, ihre selbstgebaute Falle zu verlassen. Sie nahm ihren Mut zusammen und sprach mit ihrem Chef über die sehr unbefriedigende Situation. Ihrem Vorgesetzten war es selbst schon aufgefallen, dass Manuelas Jobsharing-Kollegin ein Talent dafür hatte, alles zu ihrem Vorteil auszulegen, um es mal höflich auszudrücken. Allein deswegen war er sehr erfreut darüber, dass Manuela ihm in dem Gespräch das Angebot machte, ihre Arbeitszeiten zu erhöhen. Manuela hätte sich viele Sorgen und Ängste sparen können, wenn sie schon viel früher einfach mal über das geredet hätte, was ihr auf dem Herzen lag.

Gehören auch Sie zu den Menschen, die oft ihren Mund halten, obwohl es viele Dinge gibt, die Sie sagen könnten? Bekommen Sie hektische Flecken am Hals, wenn Sie nur daran denken, Ihrem Chef einmal klarzumachen, dass Sie langsam die Nase voll davon haben, dass er keine Entscheidungen trifft und Sie dadurch in Ihrer Projektarbeit nicht weiterkommen? Statt sich sachlich und souverän zu wehren, erstarren Sie geschockt, wenn Sie erkennen, dass ein Kollege gerade mit Ihren Ideen für die nächste wichtige Kundenpräsentation beim obersten Chef angetreten ist und sie als seine eigenen verkauft hat?

Es ist Zeit, dass Sie aus der Harmoniefalle treten und etwas unternehmen!

Warum wir lernen sollten, uns unbeliebt zu machen


Vielleicht haben Sie sich in einem der gerade geschilderten Beispiele wiedererkannt. Vielleicht träumen Sie auch schon länger davon, sich durchzusetzen, stärker mitzuspielen und sich zu trauen, den Mund aufzumachen, um Ihre Position zu vertreten. Instinktiv wissen Sie, dass es vermutlich nicht reichen wird, einfach zu beschließen, es zukünftig zu wagen, auch einmal unbeliebt zu sein. Sie wissen, dass Sie sich intensiv mit sich selbst beschäftigen müssten, um etwas zu ändern. Und weil das auch mal unangenehm sein könnte, beruhigen Sie sich schnell selbst mit den Gedanken: »Ich muss ja nicht alles können. Ist doch eigentlich auch nicht so schlimm, ich bin ja nicht unglücklich. Dafür bin ich nett und viele mögen mich.« Täuschen Sie sich nicht: Sich durchsetzen zu können und für sich selbst einzustehen sind keine Sahnehäubchen, die wir unserem Leben aufsetzen, wenn wir dazu Lust haben. Wenn Sie nie etwas sagen und tun, dann sagen und tun immer andere etwas. Solange keiner von den Netten einen Anspruch darauf erhebt, auch auf dieser Bühne zu stehen, bleiben die anderen dort stehen. Ihren Platz einzunehmen wäre leicht, wenn sich nur mal jemand trauen würde. Dieses Prinzip gilt flächendeckend: Ob es Ihre privaten Vereine betrifft, Ihren Businesskontext oder Ihren Bekannten-, Familien- und Freundeskreis – es ist immer das Gleiche: Wer nichts sagt, spielt nicht mit. Und: Wenn etwas falsch läuft und Sie nichts sagen, passiert nicht nichts, sondern der Missstand wird immer schlimmer. Wenn niemand einschreitet, geht die ganze Unternehmung allmählich den Bach runter, oft mit schwerwiegenden Konsequenzen für viele Menschen. Ich beginne einmal mit einem Beispiel aus dem ganz normalen Alltag, das diesen Zusammenhang verdeutlicht:

Cornelia, eine Kundin von mir, war Vorstand in einem Reitverein. Dieser Verein bot unter anderem Reitkurse für Erwachsene und Kinder an. Der stellvertretende Vereinsvorstand war geltungssüchtig, narzisstisch, rechthaberisch und nur auf seinen eigenen Vorteil aus – ein typischer Machtmensch. So kam es, wie es kommen musste: Kaum ein Mitglied des Reitvereins hatte noch Lust darauf, ehrenamtlich mitzuarbeiten, da der stellvertretende Vorstand sich vollkommen unmöglich benahm und die Atmosphäre vergiftete. Mit dem Fokus auf seine persönlichen Vorteile und Ziele, gepaart mit einer intriganten, schlagfertigen und frechen Ausdrucksweise, nahm er immer mehr Raum auf der Showbühne des Vereins ein.

Meine Kundin Cornelia war fix und fertig. Die Mitglieder, die sie lange und fleißig in der Vereinsarbeit unterstützt hatten, waren irgendwann nicht mehr bereit, sich noch weiter für den Verein zu engagieren. Bei der nächsten Sitzung war der Moment des Handelns gekommen. Cornelia wusste, dass sie das erste Mal Position beziehen und den Bühnenplatz für sich in Anspruch nehmen musste. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt eher eine Frau gewesen, die sehr viel dafür tat, dass ihr Umfeld sich vor allem harmonisch gestaltete. Wenn sie nur daran dachte, dass sie unangenehme Dinge ansprechen sollte, bekam sie einen Kloß im Hals, hektische Flecken im Gesicht und ihre Stimme fing an zu zittern. So setzte sie alles daran, Situationen, die sie aus der Balance brachten und vor denen sie wirklich Angst hatte, zu vermeiden. Nachdem wir im Vorfeld dieser Sitzung einige Durchsetzungstrainings absolviert hatten (das geschah im beruflichen Kontext), nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. Durch viele Einzelgespräche erreichte sie, dass die Personen, die im Verein eigentlich schon das Handtuch geworfen hatten, noch einmal zu einer letzten Vereinssitzung kamen. Dann gingen sie gemeinsam in die Schlacht. Cornelia konfrontierte den stellvertretenden Vorstand damit, dass sein Verhalten dem Verein schade. Dabei ging es um Dinge, die ihr erzählt worden waren, und Dinge, die sie selbst mit ihm erlebt hatte. Sie blieb ruhig und sachlich. Nach einer Stunde war es so weit: Der narzisstische stellvertretende Reitvereinsvorstand trat von seinem Amt zurück. Dabei betonte er ausdrücklich, dass er nichts falsch gemacht habe, dass vielmehr die anderen Vereinsmitglieder dumm und infantil seien. Er habe für sich erkannt, dass man sich mit solch unfähigen Leuten nicht in seiner Freizeit treffen sollte. Nach offizieller Bekanntgabe seines Rücktritts bekam Cornelia von Seiten der Vereinsmitglieder viel Zustimmung und Dank. Viele, die sich schon zurückgezogen hatten, kamen wieder regelmäßig zum Reittraining und sicherten Cornelia ihre Unterstützung im Verein zu.

Dieses Beispiel zeigt, dass es bei dem Thema »Probleme ansprechen und sich gegebenenfalls mit der Wahrheit bei Einzelnen unbeliebt machen« nicht nur darum geht, etwas für sich selbst zu tun, sondern oft darum, ganze Projekte oder größere Unternehmungen, an denen viele Menschen beteiligt sind, vor dem Scheitern zu bewahren. Wenn Sie nichts sagen, wird es nicht nur nicht besser, sondern eher immer schlimmer.

Ich hoffe, das Beispiel des vor dem Untergang geretteten Reitvereins hat auch klargemacht, dass es nicht Anliegen dieses Buches ist,...

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