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Pferde - gesund durch Homöopathie

Arbeitsbuch für die Praxis

AutorMichael Rakow
VerlagSonntag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783132408364
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis65,99 EUR
Dieses langjährige Standardwerk der Homöopathie ist Handbuch und Lehrbuch zugleich. Die ausführliche Beschreibung pferdespezifischer Symptome ist in dieser Art einzigartig und ermöglicht es, für jedes Pferd individuell das passende Mittel zu finden. Der Einstieg über einen Fragenkatalog erleichtert die Orientierung und Zuordnung der Arzneimittelbilder. Mit praxisnahen Informationen zu den häufigsten Krankheitskomplexen beim Pferd (wie z.B. COPD und Kolik) sowie zu der homöopathischen Therapie rund um die Geburt, systematisiert in: - Grundlagen der Homöopathie - Atemwege - Magen-Darm - Bewegungsapparat - Haut - Verletzungen - Verhalten - Trächtigkeit, Geburt und Laktation Neu in der 7. Auflage: - aktualisierte Angaben zu Arzneimitteln, Potenzangaben und Dosierung - farbige Abbildungen - stabiler Hardcover-Einband Ideal für ganzheitlich arbeitende Tierärzte, Tierheilpraktiker und Pferdebesitzer.

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Leseprobe

1 Homöopathie – eine bewährte Regulationstherapie


Homöopathie ist eine genau definierte Therapiemethode, die nach festen Regeln angewandt wird. Begründer ist Christian Samuel Hahnemann, er lebte von 1755–1843, war Apotheker und Arzt.

Er veröffentlichte 1796 in Hufelands Journal den Artikel: „Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen, nebst einigen Blicken auf die bisherigen.“

Grundgedanken und genaueste, sehr differenzierte Anweisungen zur homöopathischen Behandlung finden wir in Hahnemanns „Organon der Heilkunst“. Es erschien in der ersten Auflage 1810. Hahnemann war ein sehr genau beobachtender und auch kritischer Mensch, immer wieder passte er einzelne Formulierungen in seinem „Organon“ seinen Erfahrungen an, sodass es am Ende in der 6. Fassung vorlag.

Weitere, sehr umfangreiche Werke von Hahnemann sind „Die Reine Arzneimittellehre“ und die „Chronischen Krankheiten“.

Die wichtigsten Prinzipien der Homöotherapie sind:

  • die Simileregel = Ähnlichkeitsregel

  • die Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen

  • die Potenzierung der homöopathischen Arzneimittel

  • die Individualisierung

1.1 Grundprinzip: „Simileregel“


Hahnemann machte in seinem berühmten Chinarindenversuch die Erfahrung, dass eine kleine Menge der Chinarinde in der Lage war, bei ihm ein ganz ähnliches Wechselfieber zu erzeugen, wie er es von der Malaria her kannte.

Er schloss daraus – und konnte dies in sehr vielen Beobachtungen bestätigen – dass eine kleine Dosis dieser Chinarinde in der Lage sein müsse, ein solches Wechselfieber zu heilen.

Es gab einige Vorläufer dieser Idee, z.B. Paracelsus, auch Cullen. Hahnemann aber gelang es, aufgrund seiner umfassenden Kenntnisse der Medizin und Pharmazie seiner Zeit und durch seine genauen Beobachtungen, das Gesetzmäßige dieser Beobachtung zu erkennen und zu formulieren.

Definition

Simileregel

Similia similibus curentur = Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden.

Die Simileregel bedeutet:

Ein Mittel, z.B. Belladonna, die Tollkirsche, das für sich in der Lage ist, ein bestimmtes Fieber mit einer ganz spezifischen Symptomatik, beim Pferd z.B. starkes Schwitzen, Übererregbarkeit, weite Pupillen u.a. hervorzurufen, ist in der Lage, in einer kleinen Dosis ebensolche Fiebersymptome zu heilen.

Lachesis, das Gift einer Viper, verursacht ganz andere Fiebersymptome, die mehr mit Sepsis, Nekrose (Zerstörung) des entzündeten Gewebes und Kreislaufstörungen einhergehen. Eine kleine Dosis dieses Mittels Lachesis ist in der Lage, die ihm ähnlichen Fiebersymptome zu heilen.

Merke

Hierbei zeigt sich schon, dass es in der Homöopathie nicht ein Mittel für eine Erkrankung, z.B. Fieber, Bronchitis, Durchfall, gibt. Je nach Ausprägung der individuellen Symptome am Tier muss das „ähnlichste“ Arzneimittel für das Pferd gefunden werden.

1.2 Grundprinzip: „Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen“


1.2.1 Methodik


Um die Symptome zu erhalten, die zu einer Arznei gehören, führte Hahnemann – und nach ihm noch viele andere Homöopathen – Arzneimittelprüfungen durch: Kleine Dosen eines Arzneimittels, z.B. Nux vomica, wurden und werden über einen bestimmten Zeitraum von gesunden Menschen eingenommen und alle Symptome, die dabei auftraten bzw. auftreten, genauestens aufgeschrieben.

Noch heute werden – angepasst an moderne wissenschaftliche Methoden – Arzneimittelprüfungen am Menschen im sogenannten Doppelblindversuch durchgeführt: Der Prüfling weiß nicht, welches Arzneimittel er nimmt, oder ob er überhaupt eine Arznei nimmt, da immer eine sogenannte Placebogruppe geführt wird, die eine Arznei ohne Wirkstoff, in der Regel Milchzucker, erhält.

In genau zu führenden Protokollheften wird der allgemeine Gesundheitsstatus mit Laborwerten vor und nach der Prüfung erfasst und die auftretenden Symptome werden genau beschrieben und eingetragen. Man kann sich leicht vorstellen, dass die individuellen Unterschiede auch eine ganz unterschiedliche Ansprechbarkeit auf eine Arznei ergeben. So ist es möglich, dass bei einem Prüfling bei Nux vomica bestimmte Symptome der Atemwege, z.B. morgendlicher Schnupfen, auftreten, beim nächsten mehr Magensymptome, beim übernächsten mehr Darmsymptome, die sich dann in ihrer Ausprägung noch sehr deutlich unterscheiden.

Merke

Aufgrund der individuell unterschiedlichen Ansprechbarkeit auf eine Arznei kommt man zu einer Vielzahl von Symptomen, die nach dem sogenannten „Kopf-zu-Fuß-Schema“ in Symptomenreihen zusammengestellt werden. Die Zusammenfassung ergibt das Arzneimittelbild einer Arznei. Diese Arzneimittelbilder sind in Arzneimittellehren nachzulesen.

1.2.2 Vom Symptom zum Simile


Die Symptome der Arzneimittelbilder sind ein wichtiges Kernstück homöopathischer Therapie, denn man sucht für ein krankes Pferd das Arzneimittel, dessen Symptomenreihe den Symptomen des kranken Tieres am ähnlichsten ist. Dieses Simile wird therapeutisch eingesetzt.

Aus den Arzneimittelprüfungen hat man sehr differenzierte Symptome erhalten. Es gibt jedoch noch andere Quellen für die Arzneimittelbilder, die bei den Tieren von großer Bedeutung sind: Die Toxikologie, d.h. die Lehre von der Giftwirkung einer Arznei, gibt oft die Richtung der Arzneiwirkung auch für die homöopathische Therapie an.

1.2.2.1 Symptome aus der akuten Vergiftung

Bei Belladonna, der Tollkirsche, gibt es zahlreiche, sehr genaue Berichte über die akuten Vergiftungssymptome, besonders bei Kindern, da diese leicht die giftigen Beeren aufnehmen.

Es treten Symptome auf wie: starke Bewusstseinsstörung mit zunächst Übererregbarkeit und Schreckhaftigkeit bei Licht, Berührung, Geräuschen, die sich in heftigsten Bewegungen bis zu Krämpfen äußern können. Der Kopf ist hochrot mit weiten Pupillen. Später stellt sich ein Stadium mit delirienhaften Zuständen ein, in denen eine Ansprechbarkeit kaum noch gegeben ist. Personen werden nicht erkannt, angstvolle Träume von Geistern usw. herrschen vor. Der Körper ist von Schweiß bedeckt.

Auch diese Symptome des Vergiftungsbildes gehören zum Arzneimittelbild von Belladonna. Man findet ähnliche bei Kindern, wenn sie stark fiebern und setzt dann Belladonna sehr erfolgreich ein.

1.2.2.2 Symptome aus der chronischen Vergiftung

Die Symptome, die bei einer chronischen Vergiftung, d.h. der längeren Einwirkung einer kleineren Giftmenge auf einen Organismus, auftreten, geben nicht so dramatische, dafür aber differenziertere Zeichen, die ebenfalls in die Arzneimittelbilder einfließen.

Gut zu wissen

Chronische Bleivergiftungen waren früher bei Menschen und den verschiedenen Tierarten gar nicht so selten. Die dabei auftretenden Lähmungen, beim Pferd z.B. des Nervus recurrens, die zum Kehlkopfpfeifen führen, als auch Sektionsberichte mit entsprechenden organischen Veränderungen, z.B. der Nieren, sprechen für sich.

Die sogenannte „Bleikolik“ war gefürchtet und hat eine ganz spezifische Symptomatik. Diese Symptome gehören ebenfalls zum Arzneimittelbild, hier von Plumbum, und wir setzen dieses Mittel beim Pferd sehr erfolgreich in homöopathischer Potenz ein, wenn Koliksymptome ähnlich denen sind, die wir von der Bleikolik her kennen (die Ursache ist in der Regel eine andere, z.B. Kotanschoppung durch Darmlähmung).

1.2.2.3 Erfahrungen am kranken Tier

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