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E-Book

PISA 2006

Naturwissenschaftliche Kompetenzen für die Welt von morgen

AutorHrsg. v. OECD
Verlagwbv Media
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl440 Seiten
ISBN9783763946273
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis65,00 EUR
Wie gut sind Schüler auf das Leben vorbereitet? Diese Frage ist Basis für die PISA-Erhebung der OECD, bei der im internationalen Vergleich Schülerleistungen ermittelt und analysiert werden. Die OECD beobachtet seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre die wichtigsten Schlüsselbereiche: Lesekompetenz, Mathematik, Naturwissenschaften sowie Problemlösen. So können Länder kontinuierlich ihre Entwicklung der Bildungsergebnisse verfolgen und Rückschlüsse auf bildungspolitische Entscheidungen ziehen. Mit PISA hat die OECD neue Maßstäbe für internationale Bildungsvergleiche gesetzt zahlreiche Medienberichte spiegeln die politische Relevanz wider. Dieser Band berichtet, wie die beteiligten Länder in der dritten Erhebungswelle abgeschnitten haben. 2006 lag der besondere Schwerpunkt auf den Naturwissenschaften zuvor waren es die Lesefähigkeit (2000) bzw. Mathematik (2003).

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Leseprobe
GEWÄHRLEISTUNG EINHEITLICHER LEISTUNGSSTANDARDS FÜR DIE SCHULEN: EIN PROFIL DER UNTERSCHIEDE BEI DEN SCHÜLERLEISTUNGEN ZWISCHEN UND INNERHALB VON SCHULEN (S. 201-202)

Den Bedürfnissen einer heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden und die Leistungsunterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern zu verringern, stellt für alle Länder eine gewaltige Herausforderung dar. Die von den Ländern gewählten Ansätze zur Bewältigung dieser Anforderungen sind unterschiedlich. Einige Länder haben integrative Schulsysteme, deren institutionelle Struktur nur begrenzte oder überhaupt keine Differenzen aufweist.

Sie wollen allen Schülerinnen und Schülern gleichartige Lernmöglichkeiten bieten und verlangen von sämtlichen Schulen und Lehrkräften, dass sie der gesamten Palette der Fähigkeiten, Interessen und Hintergrundmerkmale der Schüler Rechnung tragen. Andere Länder versuchen der Verschiedenheit der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, indem sie die Schüler zwischen den Schulen bzw. zwischen den verschiedenen Klassen ein und derselben Schule in Bildungsgänge bzw. Leistungsgruppen einteilen, um sie so entsprechend ihrem jeweiligen schulischen Potenzial und/oder ihren Interessen an bestimmten Lehrprogrammen bestmöglich fördern zu können.

In vielen Ländern werden diese beiden Ansätze auch miteinander kombiniert. Selbst in integrativen Schulsystemen können erhebliche Leistungsunterschiede zwischen den Schulen bestehen, bedingt durch die sozioökonomischen und kulturellen Merkmale des jeweiligen Einzugsgebiets oder durch geografische Unterschiede (zwischen einzelnen Regionen, Provinzen oder Bundesstaaten in föderativ gegliederten Ländern oder zwischen ländlichen und städtischen Gebieten). Schließlich können zwischen einzelnen Schulen auch Unterschiede bestehen, die sich schwerer quantifizieren bzw. beschreiben lassen und die z.T. auf Differenzen in der Qualität oder Effektivität des von ihnen angebotenen Unterrichts zurückzuführen sein können. Folglich kann das Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen auch in integrativen Schulsystemen unterschiedlich sein.

Wie wirken sich die politischen und historischen Strukturen, die die Schulsysteme der einzelnen Länder prägen, auf die Leistungsunterschiede zwischen und innerhalb von Schulen aus und welche Zusammenhänge sind hier gegeben? Sind in Ländern, deren Bildungssysteme eine explizite Einteilung in Leistungsgruppen vorsehen, insgesamt größere Unterschiede bei den Schülerleistungen zu beobachten als in Ländern mit nicht selektiven Bildungssystemen? Solche Fragen sind vor allem für Länder relevant, die im Bereich Naturwissenschaften insgesamt eine große Leistungsheterogenität aufweisen. Abbildung 4.1 zeigt, dass in Bezug auf das Ausmaß der Variationsbreite der Kompetenzen, die 15-Jährige im Bereich Naturwissenschaften aufweisen, in den einzelnen Ländern erhebliche Unterschiede bestehen (Tabelle 4.1a). Die Gesamtlänge der Balken verdeutlicht die beobachtete Varianz der Schülerleistungen auf der PISA-Gesamtskala Naturwissenschaften.

Die Werte in Abbildung 4.1 sind ausgedrückt in Prozent der Durchschnittsvarianz der Schülerleistungen in den OECD-Ländern auf der PISA-Gesamtskala Naturwissenschaften, die 8 971 Einheiten entspricht2. An Werten über 100 ist abzulesen, dass die Varianz der Schülerleistungen im betreffenden Land größer ist als im Durchschnitt der OECD-Länder. Analog dazu weisen Werte unter 100 auf geringere Leistungsdifferenzen als im OECD-Durchschnitt hin. Finnland beispielsweise erreicht nicht nur die höchste Gesamtleistung, sondern weist zugleich eines der niedrigsten Niveaus bei der Varianz der Schülerleistungen auf.

In Neuseeland, den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich, Australien und Deutschland sowie in den Partnerländern Israel, Bulgarien und Argentinien liegt die Varianz der Schülerleistungen dagegen um 10-37,1% über dem OECD-Durchschnitt4. Für jedes Land wird unterschieden zwischen der Varianz, die auf Differenzen zwischen den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen (Varianz zwischen den Schulen) zurückgeht, und der Varianz, die sich aus Differenzen innerhalb der einzelnen Schulen erklärt (schulinterne Varianz).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort4
Inhaltsverzeichnis8
Kästen12
Abbildungen12
Tabellen17
Einführung18
EIN ÜBERBLICK ÜBER PISA19
WAS UND WIE BEI PISA GEMESSEN WIRD23
WAS IST BEI PISA 2006 ANDERS?30
AUFBAU DES BERICHTS31
Anmerkung34
Hinweise für den Leser36
Ein Profil der Schülerleistungen in Naturwissenschaften38
EINFÜHRUNG39
DER PISA-ANSATZ ZUR BEURTEILUNG DER SCHÜLERLEISTUNGEN IM BEREICH NATURWISSENSCHAFTEN40
WOZU DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER IN NATURWISSENSCHAFTEN IN DER LAGE SIND59
ÜBERBLICK ÜBER DIE SCHÜLERLEISTUNGEN IN VERSCHIEDENEN NATURWISSENSCHAFTSBEREICHEN75
GENAUERE ANALYSE DER SCHÜLERLEISTUNGEN AUF DEN NATURWISSENSCHAFTLICHEN KOMPETENZSKALEN93
POLITIKIMPLIKATIONEN121
Anmerkungen137
Ein Profil des Schülerengagements im Bereich Naturwissenschaften142
EINFÜHRUNG143
WIE WERDEN EINSTELLUNG UND ENGAGEMENT IN PISA GEMESSEN?143
UNTERSTÜTZEN DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER NATURWISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCHUNGEN?150
VERTRAUEN DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DARAUF, IN NATURWISSENSCHAFTEN ERFOLGREICH SEIN ZU KÖNNEN?158
INTERESSIEREN SICH SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER FÜR NATURWISSENSCHAFTEN?164
BESITZEN DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN IM UMGANG MIT RESSOURCEN UND UMWELT?182
ÜBERBLICK ÜBER DIE GESCHLECHTSSPEZIFISCHEN UNTERSCHIEDE BEI DEN LEISTUNGEN IN NATURWISSENSCHAFTEN UND DEN EINSTELLUNGEN HIERZU192
POLITIKIMPLIKATIONEN192
Anmerkungen197
Qualität und Ausgewogenheit der Leistungen von Schülern und Schulen200
EINFÜHRUNG201
GEWÄHRLEISTUNG EINHEITLICHER LEISTUNGSSTANDARDS FÜR DIE SCHULEN: EIN PROFIL DER UNTERSCHIEDE BEI DEN SCHÜLERLEISTUNGEN ZWISCHEN UND INNERHALB VON SCHULEN202
QUALITÄT DER LERNERTRÄGE UND GERECHTE VERTEILUNG DER BILDUNGSCHANCEN205
SOZIOÖKONOMISCHE UNTERSCHIEDE UND DIE ROLLE, DIE DIE BILDUNGSPOLITIK BEI DER MINDERUNG DER EFFEKTE SOZIOÖKONOMISCHER BENACHTEILIGUNG SPIELEN KANN227
SOZIOÖKONOMISCHER HINTERGRUND UND DIE ROLLE DER ELTERN232
POLITIKIMPLIKATIONEN234
Schul- und Bildungssystemmerkmale und Schülerleistungen in Naturwissenschaften250
EINFÜHRUNG251
AUFNAHME-, SELEKTIONS- UND EINTEILUNGSREGELUNGEN254
ÖFFENTLICHE ODER PRIVATE TRÄGERSCHAFT IN SCHULVERWALTUNG UND - FINANZIERUNG268
DIE ROLLE DER ELTERN: WAHL DER SCHULE UND EINFLUSS DER ELTERN AUF DIE SCHULE272
REGELUNGEN ZUR RECHENSCHAFTSLEGUNG278
FORMEN DER SCHULVERWALTUNG UND BETEILIGUNG VERSCHIEDENER GREMIEN AN DER ENTSCHEIDUNGSFINDUNG286
SCHULRESSOURCEN296
GESAMTEFFEKT SCHUL- UND BILDUNGSSYSTEMBEZOGENER INPUT-FAKTOREN SOWIE DER SCHULPOLITIK UND - PRAXIS AUF DIE SCHÜLERLEISTUNGEN308
DER GESAMTEFFEKT SCHUL- UND BILDUNGSSYSTEMBEZOGENER INPUTFAKTOREN SOWIE DER SCHULPOLITIK UND - PRAXIS AUF DIE KORRELATION ZWISCHEN DEM SOZIOÖKONOMISCHEN HINTERGRUND UND DEN SCHÜLERLEISTUNGEN IN NATURWISSENSCHAFTEN318
POLITIKIMPLIKATIONEN321
Anmerkungen325
Ein Profil der Schülerleistungen in Lesekompetenz und Mathematik von PISA 2000 bis PISA 2006328
EINFÜHRUNG329
WOZU DIE SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER IM BEREICH LESEKOMPETENZ IN DER LAGE SIND329
SCHÜLERLEISTUNGEN IM BEREICH LESEKOMPETENZ340
WOZU DIE SCHÜLER IN MATHEMATIK IN DER LAGE SIND351
SCHÜLERLEISTUNGEN IN MATHEMATIK360
POLITIKIMPLIKATIONEN370
Anmerkungen375
Literaturverzeichnis378
Anhang A382
TECHNISCHE HINWEISE382
ANHANG A1 KONSTRUKTION DER INDIZES UND ANDERER VON DEN KONTEXTFRAGEBOGEN FÜR SCHÜLER, SCHULEN UND ELTERN ABGELEITETEN MESSGRÖSSEN383
ANHANG A2 PISA- ZIELPOPULATION, PISA-STICHPROBEN UND DEFINITION DER SCHULEN400
ANHANG A3 STANDARDFEHLER, SIGNIFIKANZTESTS UND VERGLEICHE ZWISCHEN UNTERGRUPPEN413
ANHANG A4 QUALITÄTSSICHERUNG417
ANHANG A5 ENTWICKLUNG DER PISA-ERHEBUNGSINSTRUMENTE419
ANHANG A6 RELIABILITÄT DER KODIERUNG OFFENER ITEMS423
ANHANG A7 VERGLEICH DER ERGEBNISSE DER ERHEBUNGEN PISA 2000, PISA 2003 UND PISA 2006425
ANHANG A8 TECHNISCHE HINWEISE ZU DEN MEHREBENEN-REGRESSIONSANALYSEN428
ANHANG A9 SPSS- SYNTAX ZUR AUFBEREITUNG DER DATENSÄTZE FÜR DIE MEHREBENENREGRESSIONSANALYSE428
ANHANG A10 TECHNISCHE HINWEISE ZUR MESSUNG DER EINSTELLUNGEN DER SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER ZU NATURWISSENSCHAFTEN428
Anhang B434
Anhang C440

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