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E-Book

Praxis der Viszeralchirurgie

Onkologische Chirurgie

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl917 Seiten
ISBN9783540300366
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis179,99 EUR

Das ganze Wissen für Ihre diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen! Moderne onkologische Chirurgie ist immer interdisziplinär: bei jeder Therapieentscheidung sind operative, chemotherapeutische und strahlentherapeutische Therapieprinzipien zu berücksichtigen; ein fundiertes Wissen zur Onkogenese sowie zur molekularen, funktionellen und bildgebenden Diagnostik ist Voraussetzung; unterstützende Therapieansätze und gezielte Nachsorge tragen zur Sicherung der Lebensqualität des Patienten bei.

Fundiertes und detailliertes Wissen zu allen Aspekten der onkologischen Viszeralchirurgie finden Sie in diesem Band: onkologisches Grundlagenwissen, diagnostische und therapeutische Verfahren, systematische Darstellung aller Tumoren der Viszeralorgane und der benachbarten Organgebiete, hervorragende Autoren aus allen Fachgebieten, systematisch strukturierte Empfehlungen zum diagnostischen und therapeutischen Vorgehen und zur Verfahrenswahl, zahlreiche Schemata und Abbildungen.

Auch bei komplexen Fragestellungen - die 'Chirurgische Onkologie' lässt Sie nicht alleine.

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Leseprobe

4 Epidemiologie bösartiger Neubildungen (S. 35-36)

Im ersten Teil des Beitrages werden Datenquellen (Todesursachenstatistik, Krebsregister), grundlegende Maßgrößen (Inzidenz- und Mortalitätsrate, relatives und attributables Risiko) und Studientypen (Follow-up-Studie, Fall-Kontroll-Studie, Interventionsstudie) eingeführt. Im zweiten Teil wird ein Überblick über Ergebnisse der Krebsepidemiologie gegeben: die Entwicklung der Krebssterblichkeit mit – soweit verfügbar – Zahlen zur Krebsinzidenz in Deutschland, die maßgeblichen Ursachen der Krebskrankheiten sowie Möglichkeiten zur primären und sekundären Prävention.

4.1 Einleitung

Lange Latenzzeiten, eine multifaktorielle Verursachung und eine bei den meisten Agenzien vergleichsweise geringe Risikoerhohung machen es bis auf wenige Ausnahmen unmoglich, auf individueller Ebene die Ursachen von Krebserkrankungen zu identifizieren. Aus diesem Grund ist man darauf angewiesen, gruppentypische Unterschiede in gegenuber bestimmten Agenzien verschieden stark exponierten Bevolkerungsgruppen aufzuspuren und zu quantifizieren. Dies ist die Aufgabe der Epidemiologie, die definiert werden kann als die Wissenschaft vom Auftreten von Krankheiten in menschlichen Bevolkerungen bzw. Bevolkerungsgruppen und seinen Ursachen.

Aufgrund der bevölkerungsbezogenen Betrachtungsweise wird also der Blick gewissermasen aus der Vogelperspektive auf das Krankheitsgeschehen geworfen. Man erhalt damit kaum Einblick in die biologischen Ablaufe der Karzinogenese. Ziel der Epidemiologie ist dementsprechend auch weniger, zum mechanistischen Verstandnis der Krebsentstehung beizutragen, als vielmehr die Wissensgrundlagen dafur zu schaffen, Pravention zu betreiben und Strategien hierfur zu entwickeln.

Die Erfahrung lehrt, dass eine wirksame Pravention haufig bereits eingeleitet werden kann, bevor die Entstehungsmechanismen einer Krankheit biologisch genau verstanden sind. Beispiele hierfur sind bereits aus der Epidemiologie der Infektionskrankheiten bekannt, bei denen es vielfach genugte, die Ausbreitungswege zu erkennen und zu unterbrechen, z. T. lange bevor die bakteriellen oder viralen Erreger identifiziert und bekampft werden konnten. Beispiele aus der Krebsforschung sind der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs oder beruflichen Expositionen und verschiedenen Krebsarten, bei denen nach Entdeckung jeweils unmittelbar Praventionsmasnahmen angegeben bzw. durchgefuhrt werden konnten, ohne zuvor die Pathogenese im einzelnen aufgeklart zu haben.

Die wesentlichen Ziele der Krebsepidemiologie lassen sich somit folgendermasen zusammenfassen: ,
- Quantifizierung von Inzidenz und Mortalitat sowie Beobachtung regionaler Unterschiede und zeitlicher Veranderungen, ,
- ,Erforschung der Atiologie: Identifizierung krebserregender Agenzien und Quantifizierung des Erkrankungsrisikos bei Exposition gegenuber diesen Agenzien, ,
-  ,Entwicklung von Strategien zur primaren Pravention bosartiger Neubildungen sowie zur Fruherkennung und -behandlung bereits Erkrankter (sekundare Pravention) und Prufung deren Wirksamkeit, ,
-  ,Nachverfolgung des Verlaufsschicksals an Krebs erkrankter Personen bzw. von unter einem erhohten Krebsrisiko stehenden Personen.

4.2 Datenquellen und Methoden

Die Berichterstattung uber die Haufigkeit von Krankheiten in menschlichen Bevolkerungen wird als deskriptive Epidemiologie bezeichnet. Sie gibt Auskunft uber das Krankheitsgeschehen in verschiedenen Landern bzw. in verschiedenen Regionen eines Landes hinsichtlich des sakularen zeitlichen Verlaufes und in Abhangigkeit vom Lebensalter. Krebsatlanten sind typische Bei spiele fur Veroffentlichungen aus diesem Bereich (s. unten). Die ätiologische Epidemiologie hat die Erforschung der Ursachen der Krankheiten zum Ziel. Sie bedient sich ganzlich anderer Methoden und unterscheidet sich insbesondere auch darin, welche Daten sie verwendet: Ein wesentlicher Unterschied zwischen deskriptiver und atiologischer Epidemiologie besteht darin, dass Erstere sich zumeist auf aggregierte Daten routinemasig erhobener Sammelstatistiken (amtliche Todesursachenstatistik, Daten von Krebsregistern) mit wenigen oder gar keinen Angaben zu individuellen Merkmalen stutzt. Die atiologische Epidemiologie dagegen erhebt ihre Daten stets gezielt, auf die jeweilige Fragestellung bezogen und auf individueller Ebene.

4.2.1 Datenquellen
Amtliche Todesursachenstatistik Fur die Beantwortung der Frage, wie haufig bestimmte Krankheiten in einem Land zur Todesursache werden bzw. an welchen Todesursachen die Menschen in einem Land versterben, ist die amtliche Todesursachenstatistik die grundlegende Datenquelle.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort der 1. Auflage5
Inhaltsverzeichnis7
Autorenverzeichnis9
I Allgemeine Onkologie: Grundlagen13
1 Allgemeine Onkogenese und Tumorpathologie15
2 Präkanzerosen und molekulare Marker25
3 Prinzipien der Tumorklassifikation und Prognosefaktoren33
4 Epidemiologie bösartiger Neubildungen47
5 Molekulare Pathogenese, Diagnostik und Therapie hereditärer Tumoren des Gastrointestinaltrakts61
6 Tumormetastasierung75
II Allgemeine Onkologie: Onkologische Diagnostik84
7 Klinische Untersuchung87
8 Chirurgische Endoskopie und intraluminales Staging97
9 Nuklearmedizin: biologische Bildgebung und Response Evaluation111
10 Möglichkeiten der Response Prediction123
11 Konventionelle radiologische Diagnostik133
12 Tumormarker bei gastrointestinalen Erkrankungen153
13 Zytologie/Immunzytologie167
14 Biopsie173
15 Sentinel Lymph Node Mapping181
16 Diagnostische Laparoskopie191
17 Ambulante onkologische Chirurgie201
III Allgemeine Onkologie: Allgemeine Prinzipien in der onkologischen Therapie205
18 Tumortherapiezentren207
19 Prinzipien der Chirurgie maligner Tumoren215
20 Prinzipien der Chemotherapie und der hormonalen Therapie maligner Tumoren227
21 Prinzipien der Strahlentherapie und der kombinierten Radio-Chemo-Therapie245
22 Prinzipien der Hyperthermie in Kombination mit Strahlentherapie und Chemotherapie259
23 Interventionelle Radiologie271
24 Endoskopische Therapieverfahren im oberen Gastrointestinaltrak281
25 Immun- und Gentherapie bei malignen Erkrankungen297
26 Unterstützende Therapie –Psychoonkologie und Rehabilitation303
27 Nachsorge nach Krebsoperationen313
28 Statistische Bewertung von Therapieergebnissen323
29 Erfassung der Lebensqualität in der Onkologie335
30 Präoperative Risikoabschätzung und Operationsvorbereitung in der onkologischen Chirurgie345
31 Enterale und parenterale Ernährung in der Viszeralchirurgie353
32 Schmerztherapie in der Onkologie365
IV Spezieller Teil: Therapieentscheidungen und therapeutisches Vorgehen372
33 Maligne Lungentumoren375
34 Lungenmetastasen401
35 Ösophaguskarzinom415
36 Adenokarzinom des gastro ösophagealen Übergangs (AEG-Karzinom), sog. Kardiakarzinom447
37 Magenkarzinom457
38 Gastrointestinale Stromatumoren495
39 Gastrointestinale Lymphome503
40 Maligne Tumoren der Pankreas und der periampullären Region513
41 Besonderheiten neuroendokriner Pankreastumoren513
42 Chirurgische Therapie primärer maligner Lebertumoren551
43 Chirurgische Therapie von Lebermetastasen587
44 Chirurgische Therapie von Karzinomen der Gallenblase und der extrahepatischen Gallenwege599
45 Maligne Dünndarmtumoren623
46 Kolonkarzinom633
47 Rektumkarzinom653
48 Tumoren der Analregion673
49 HIV-assoziierte Tumoren693
50 Benigne und maligne Tumoren der Mamma701
51 Malignes Melanom des Viszerum (Primärtumor und Metastasen)745
52 Weichgewebssarkome763
53 Maligne Lymphome –Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome787
54 Maligne viszerale Tumoren des Kindes799
55 Urologie im Rahmen der onkologischen Chirurgie825
56 Nierenzellkarzinom843
57 Gefäßchirurgie im Rahmen der onkologischen Chirurgie865
58 Ovarialkarzinom aus Sicht des Viszeralchirurgen885
Sachverzeichnis901

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