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Psychologie der Emotion (Enzyklopädie der Psychologie : Themenbereich C : Ser. 4 ; Bd. 3)

AutorDieter Frey, Gerhard Stemmler, Julius Kuhl, Niels Birbaumer
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl729 Seiten
ISBN9783840905995
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis132,99 EUR

Die Emotionspsychologie hat sich in den letzten 20 Jahren rasant weiterentwickelt. Der Band bietet einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Bereiche von Forschung und Theorie in der Emotionspsychologie. Zunächst wird in zwölf Kapiteln der Emotionsprozess dargestellt. Die Autoren behandeln die Themen Emotionsauslösung, Emotionsverarbeitung und Reaktionsvorbereitung sowie die intra- und interpersonalen Konsequenzen von Emotionen. Im Einzelnen werden nach einem theoretischen Abriss neurobiologische Emotionsmodelle, die funktionelle Neuroanatomie der Emotionen sowie automatische und kontrollierte Prozesse bei der Emotionsauslösung erörtert. Es folgen ein Überblick über die motivationale Organisation von Emotionen, die Wechselbeziehung zu Aufmerksamkeit und Gedächtnis sowie eine Übersicht über komplexe Reizbewertung und Reaktionsselektion. Anschließend werden die Themen somatoviszerale Aktivierung, die Gefühle als Emotionsmonitor, der Emotionsausdruck als Kommunikations- und Regulationsmedium, soziales Verhalten sowie die Emotionsregulation diskutiert. Schließlich beschreiben drei Beiträge die entwicklungspsychologische, die differenzielle und die klinisch-psychologische Perspektive von Emotionsprozessen.

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Kapitelübersicht
  1. Autorenverzeichnis
  2. Vorwort
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Der Emotionsprozess
  5. Neurobiologische Emotionsmodelle
  6. Funktionelle Neuroanatomie
  7. Automatische und kontrollierte Prozesse bei der Emotionsauslösung
  8. Motivationale Organisation von Emotionen
  9. Aufmerksamkeit und Gedächtnis
  10. Appraisaltheorien: Komplexe Reizbewertung und Reaktionsselektion
  11. Somatoviszerale Aktivierung
  12. Gefühle als Emotionsmonitor
  13. Ausdruck: Kommunikations- und Regulationsmedium
  14. Soziales Verhalten
  15. Emotionsregulation
  16. Die Entwicklung von Emotionen und emotionalen Kompetenzen über die Lebensspanne
  17. Individuelle Differenzen in Emotionsprozessen
  18. Gestörte Emotionsprozesse: Psychopathologie
  19. Autorenregister
  20. Sachregister
Leseprobe
13. Kapitel
Die Entwicklung von Emotionen und emotionalen Kompetenzen über die Lebensspanne
(S. 527-528)

Ute Kunzmann und Maria von Salisch

1 Einleitung

In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie sich verschiedene Aspekte einer Emotion über die Lebensspanne hinweg verändern. Im ersten Teil des Kapitels werden wir zunächst den Begriff "Emotion", näher bestimmen. Hierauf aufbauend werden wir uns mit zentralen emotionalen Kompetenzen beschäftigen, so wie sie in der Emotions- und Entwicklungspsychologie konzeptualisiert und empirisch untersucht werden, hierzu zählen die willentliche Regulierung emotionaler Reaktionssysteme, die empathische Akkuratheit und das Wissen über Emotionen.

Den Schwerpunkt unseres Beitrages bilden die entwicklungspsychologischen Befunde zur Veränderung von Emotionsprozessen im engeren Sinne sowie von emotionalen Kompetenzen im weiteren Sinne, über die wir im zweiten und dritten Teil des Kapitels zusammenfassend berichten. Dabei werden wir uns sowohl mit Entwicklungsprozessen in der Kindheit und Jugend beschäftigen als auch mit altersbezogenen Veränderungen im Erwachsenenalter und Alter.

Im vierten und letzten Teil unseres Beitrages werden wir einen Ausblick auf zukünftige Forschungen im Bereich der emotionalen Entwicklung über die Lebensspanne geben. Die "Leitsätze der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne", werden den Rahmen für unseren Ausblick bilden (vgl. Baltes, 1987, 1997). Während viele entwicklungspsychologische Arbeiten von einem uniformen Wachstumsprozess einer jeden Kompetenz ausgehen (d. h. Wachstum in der Kindheit, Stabilität im Erwachsenenalter und Abbauprozesse im Alter), erlaubt die Entwicklungspsychologie der Lebensspanne ein differenzierteres Bild.

Danach ist die Entwicklung von Emotionsprozessen und emotionalen Kompetenzen (a) multidirektional (d. h. die Entwicklungsverläufe verschiedener Facetten einer Emotion können sich hinsichtlich ihres Beginns, Ausmaßes und ihrer Richtung voneinander unterscheiden), (b) differentiell (d. h. es existieren substanzielle individuelle Unterschiede in intraindividuellen Veränderungen emotionaler Prozesse), (c) kontextuell (d. h. die emotionale Entwicklung wird vom jeweiligen Lebenskontext eines Individuums mitbestimmt) und (d) plastisch (d. h. Entwicklungsverläufe sind optimierbar und jedes Individuum hat ein zu bestimmendes Entwicklungspotenzial). Diese Leitsätze verweisen auf einige noch offenstehende Fragen für die zukünftige Forschung im Bereich der emotionalen Entwicklung."
Inhaltsverzeichnis
Autorenverzeichnis6
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Der Emotionsprozess24
1 Plan des Bandes24
2 Ein Prozessmodell von Emotionen26
3 Ausblick40
Literatur40
Neurobiologische Emotionsmodelle44
1 Einleitung44
2 Neurobiologische Grundlagen46
3 Neurobiologische Emotionsmodelle73
4 Diskussion85
Literatur92
Danksagung102
Funktionelle Neuroanatomie104
1 Einleitung104
2 Bildgebende Verfahren (Neuroimaging)104
3 Forschungsmethoden106
4 Zentrale Hirnregionen für die Verarbeitung von Emotionen108
5 Typologie von Emotionen – Beiträge des Neuroimaging117
6 Erkennen von Emotionen: Gesichtsausdruck und Körpersprache119
7 Bedrohung und Emotion122
8 Positiv-valente Emotionen128
9 Emotionen und ihre peripherphysiologischen Reaktionen133
10 Emotion und Gedächtnis135
11 Emotionsregulation137
12 Ausblick140
Literatur143
Automatische und kontrollierte Prozesse bei der Emotionsauslösung154
1 Einleitung154
2 Gibt es unbewusste Emotionen?155
3 Automatische evaluative Prozesse als Auslöser für Emotionen?161
4 Semantische Prozesse bei der Emotionsauslösung167
5 Motivationale Prozesse und die Involvierung des Selbst168
6 Experientielle und nicht experientielle Einflüsse auf das Verhalten172
Literatur181
Motivationale Organisation von Emotionen190
1 Einleitung190
2 Die motivationale Organisation von Emotionen: Annäherung und Abwehr191
3 Das Modell motivationaler Bahnung (motivational priming model)195
4 Emotionsinduzierte Modulation der menschlichen Schreckreaktion197
5 Neuronale Schaltkreise der emotionsinduzierten Schreckreflexpotenzierung205
6 Enkodierung emotionaler Reize: Emotion und Aufmerksamkeit209
7 Zusammenfassung217
Literatur218
Aufmerksamkeit und Gedächtnis228
1 Einführung228
2 Aufmerksamkeit230
3 Emotion und Gedächtnis246
4 Moderationen affektiver Verarbeitungsprozesse253
5 Ausblick259
Literatur260
Appraisaltheorien: Komplexe Reizbewertung und Reaktionsselektion270
1 Einleitung270
2 Allgemeines Modell des Einschätzungsprozesses272
3 Historische Entwicklung des Appraisalansatzes274
4 Entwicklung des Appraisalkonzepts in der modernen Psychologie276
5 Aktuelle Appraisaltheorien280
6 Empirische Belege294
7 Mehrprozesstheorien297
8 Persönlichkeit299
9 Kulturelle Ähnlichkeiten und Unterschiede299
10 Fazit304
Literatur305
Somatoviszerale Aktivierung314
1 Einleitung314
2 Erlebte somatoviszerale Aktivierung bei Emotionen322
3 Somatoviszerale Physiologie der Emotionsregulation326
4 Methoden der Spezifitätsforschung332
5 Ergebnisse der Spezifitätsforschung338
6 Komponentenmodell somatoviszeraler Reaktionen bei Emotionen348
7 Ausblick352
Literatur353
Gefühle als Emotionsmonitor362
1 Was sind „Gefühle“?362
2 Möglichkeiten der Kommunikation über eigene Gefühle367
3 Die Wahrnehmung von Gefühlen – Interindividuelle Unterschiede im Zugang zu eigenen Gefühlen390
4 Determinanten von Gefühlen397
5 Ausblick400
Literatur402
Ausdruck: Kommunikations- und Regulationsmedium410
1 Einleitung410
2 Zum Stand der Ausdrucksforschung412
3 Kohäsion von Ausdruck und Emotionen429
4 Kommunikation und Regulation437
5 Praktische Anwendungen der Ausdrucksforschung und ihre Grenzen452
6 Ausblick453
Literatur454
Soziales Verhalten468
1 Einleitung468
2 Eine kognitive Theorie sozialen Verhaltens: Weiners Theorie der Verantwortlichkeit471
3 Evolutionäre Konzepte und Befunde zur Erklärung sozialen Verhaltens490
4 Ein abschließender Vergleich beider Ansätze498
Literatur503
Emotionsregulation510
1 Vorbemerkung510
2 Einleitung und Definition511
3 Deskriptive Ansätze514
4 Prozessmodell der Emotionsregulation516
5 Empirische Untersuchungen zum Modell520
6 Erweiterte Perspektiven auf Emotionsregulation537
7 Ausblick539
Literatur540
Die Entwicklung von Emotionen und emotionalen Kompetenzen über die Lebensspanne550
1 Einleitung550
2 Begriffsbestimmung: Emotion und emotionale Kompetenz551
3 Emotionale Entwicklung über die Lebensspanne555
4 Schlussfolgerungen und Ausblick577
Literatur583
Individuelle Differenzen in Emotionsprozessen594
1 Geschichte, Problemstellungen, Perspektiven594
2 Die deskriptive Perspektive596
3 Die explikative Perspektive623
4 Ausblick631
Danksagung632
Literatur632
Gestörte Emotionsprozesse: Psychopathologie646
1 Einleitung646
2 Angst und Furcht647
3 Depression und Manie662
4 Fazit und Ausblick678
Literatur679
Autorenregister692
Sachregister721

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