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Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren im Lichte der Vorgaben des EGMR

AutorLucia Hofmarksrichter
VerlagMohr Siebeck
Erscheinungsjahr2017
ReiheVeröffentlichungen zum Verfahrensrecht 134
Seitenanzahl239 Seiten
ISBN9783161549885
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,00 EUR
Der EGMR bemängelte vor Einführung der §§ 198 ff. GVG, dass es in Deutschland keinen Rechtsschutz gäbe, mit dem die überlange Dauer eines Verfahrens im Einzelfall wirksam gerügt werden könne. Lucia Hofmarksrichter stellt den Rechtsschutz nach §§ 198 ff. GVG dar und wertet die Vorgaben des EGMR nach Art. 13 EMRK und Art. 6 Abs. 1 EMRK aus. Die Effektivitätsvorgaben erläutert sie im Hinblick auf die Anforderungen für deutsche Zivilprozesse und unterzieht sie einer wertenden Betrachtung im normenhierarchischen Mehrebenensystem zwischen Grundgesetz und EMRK. Zudem entwickelt sie konkrete Vorschläge zur Auflösung des im Einzelfall bestehenden Interessenkonflikts zwischen dem Recht auf angemessene Verfahrensdauer und den übrigen zivilprozessualen Verfahrensmaximen und insbesondere dem Recht auf richterliche Unabhängigkeit. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass der Rechtsschutz nach §§198 ff. GVG aktuell nur teilweise mit den Vorgaben des EGMR übereinstimmt. Zur vollständigen Umsetzung der Vorgaben des EGMR unterbreitet sie einen eigenen Gesetzesvorschlag. Die Arbeit wurde mit dem Juratisbona-Preis für herausragende Doktorarbeiten 2016 der Universität Regensburg ausgezeichnet.

Geboren 1983; Studium der Rechtswissenschaften in München; Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht München; 2011 Zweites Staatsexamen; Rechtsanwältin im Bereich Prozessführung und Schiedsverfahren in München.

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Inhaltsverzeichnis
Cover1
Vorwort10
Inhaltsverzeichnis12
Gang der Untersuchung24
Teil I: Grundlagen28
1. Kapitel: Überlange Dauer von Zivilverfahren: Situation in Deutschland und systemisches Problem für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Menschenrechtskonvention30
A. Bedeutung der angemessenen Verfahrensdauer von Zivilprozessen für effektiven Rechtsschutz30
I. Die Angemessenheit der Verfahrensdauer als Indiz für effektive Justizsysteme30
II. Konventions- und verfassungsrechtliche Grundlagen des Rechts auf angemessene Verfahrensdauer – Interessenkonflikte – einfachgesetzliche Ausprägungen31
1. Verfassungsrechtliche Grundlagen31
2. Konventionsrechtliche Grundlage (EMRK)32
3. Interessenkonflikte33
4. Einfachgesetzliche Ausprägungen des Rechts auf angemessene Verfahrensdauer34
B. Überblick über die Neuregelung nach §§ 198 ff. GVG: Zweigeteilter Rechtsschutz bei überlanger Verfahrensdauer (Verzögerungsrüge und Entschädigungsanspruch)35
C. Die statistische Verfahrensdauer von Zivilprozessen – Ursachen und Folgen überlanger Verfahrensdauer36
I. Die Destatis-Rechtspflegestatistik37
1. Bundesdurchschnitt37
2. Die Länderstatistik37
3. Bewertung37
II. Das Justizbarometer (EU Justice Scoreboard) und der Bericht der European Commission for the Efficiency of Justice (CEPEJ)38
III. Die Statistiken des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte38
IV. Ursachen und Folgen überlanger Verfahrensdauer39
1. Ursachen39
2. Folgen39
D. Beispielfälle40
I. Die Entscheidung des EGMR in der Sache Norbert Kind/ Deutschland vom 20.02.200340
1. Sachverhalt40
a) Verfahren vor dem Landgericht41
b) Verfahren vor dem Oberlandesgericht41
c) Verfahren vor dem Bundesgerichtshof/ Bundesverfassungsgericht41
2. Entscheidungsgründe42
a) Verletzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK42
b) Anwendung von Art. 41 EMRK43
II. Die Entscheidung des EGMR in der Sache Sürmeli/ Deutschland vom 08.06.200643
1. Sachverhalt43
2. Entscheidungsgründe44
a) Verletzung von Art. 13 EMRK44
b) Verletzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK45
c) Anwendung von Art. 41 EMRK46
III. Die Entscheidung des EGMR in der Sache Grässer/ Deutschland vom 05.10.200646
1. Sachverhalt46
a) Erstes Verfahren47
b) Erste Neuverhandlung vor dem Oberlandesgericht47
c) Zweite Neuverhandlung vor dem Oberlandesgericht47
d) Dritte Neuverhandlung47
e) Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht48
2. Entscheidungsgründe48
a) Maßgeblicher Zeitraum48
b) Verletzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK48
c) Anwendung von Art. 41 EMRK49
IV. Die Entscheidung des EGMR in der Sache Wildgruber/ Deutschland vom 21.01.201049
1. Sachverhalt49
a) Erster Verfahrensabschnitt vor dem Amtsgericht49
b) Zweiter Verfahrensabschnitt vor dem Amtsgericht50
c) Dritter Verfahrensabschnitt vor dem Amtsgericht50
d) Verfahren vor dem Oberlandesgericht51
e) Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht51
2. Entscheidungsgründe51
a) Verletzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK51
b) Verletzung von Art. 13 EMRK52
c) Anwendung von Art. 41 EMRK52
V. Die Entscheidung des EGMR in der Sache Grumann/ Deutschland vom 21.10.201053
1. Sachverhalt53
a) Verfahren vor dem Landgericht53
b) Verfahren vor dem Oberlandesgericht und vor dem Bundesgerichtshof53
2. Entscheidungsgründe54
a) Behauptete Verletzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK54
b) Anwendung von Art. 41 EMRK54
E. Zusammenfassung55
2. Kapitel: Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte als Anlass für die Einführung der §§ 198 ff. GVG56
A. Historie des Gesetzes über den Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren (ÜGRG)56
B. Reaktion des Gesetzgebers auf die Entscheidung des EGMR in der Sache Kudla/Polen: Der Referentenentwurf vom 22.08.2005 – Untätigkeitsbeschwerdengesetz58
I. Regelungsziel und Inhalt des Referentenentwurfs vom 22.08.200558
II. Stellungnahmen zum Referentenentwurf vom 22.08.200560
C. Reaktion des Gesetzgebers auf die Entscheidung des EGMR in der Sache Sürmeli/Deutschland: Der Referentenentwurf vom 15.03.201061
I. Regelungsziel und Inhalt des Referentenentwurfs vom 15.03.201061
II. Stellungnahmen zum Referentenentwurf vom 15.03.201062
1. Stellungnahme des BGH62
2. Stellungnahmen der Bayerischen Landesjustizverwaltung62
3. Stellungnahmen der Verbände (Deutscher Richterbund, Deutscher Anwaltsverein, Bundesrechtsanwaltskammer)63
D. Reaktion des Gesetzgebers auf die Entscheidung des EGMR in der Sache Rumpf/Deutschland: Der Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 17.11.2010 und das Gesetz über den Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren (ÜGRG) vom 24.11.201164
I. Allgemeine Begründung des Gesetzentwurfs: Umsetzung der Vorgaben des EGMR/Lösung der Interessenkonflikte durch den Gesetzgeber64
II. Inhaltliche Änderungen des Gesetzentwurfs vom 17.11.201066
1. Entschädigungsvoraussetzungen66
2. Entschädigungsrechtsfolgen66
3. Entschädigungsverfahren66
4. Anwendungsbereich68
5. Kostenregelung68
III. Stellungnahmen des Bundesrates – Entgegnung der Bundesregierung69
1. Stellungnahmen des Bundesrates69
a) Umfang der Entschädigung (Nr. 2)69
b) Systematik des deutschen Schadensersatzrechts – Beweislastumkehr für immaterielle Nachteile (Nr. 4)70
c) Prozessuales – Entschädigungsklage70
d) Zum Gesetzentwurf im Allgemeinen: Umsetzung der Rechtsprechung des EGMR (Nr. 18)70
2. Entgegnung der Bundesregierung71
a) Umfang der Entschädigung71
b) Systematik des deutschen Schadensersatzrechts – Beweislastumkehr für immaterielle Nachteile71
c) Prozessuales/Entschädigungsklage72
aa) Parallelität von Ausgangs- und Entschädigungsverfahren (Nr. 6)72
bb) Überlange Entschädigungsverfahren (Nr. 9)73
d) Zum Gesetzentwurf im Allgemeinen: Umsetzung der Rechtsprechung des EGMR (Nr. 18)73
IV. Lesungen im Bundestag, Öffentliche Anhörung, Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses vom 28.09.201174
1. Erste Beratung im Bundestag74
2. Rechtsausschuss74
V. Das Gesetz über den Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren (ÜGRG) vom 24.11.201176
E. Zusammenfassung76
Teil II: Rechtsschutz bei überlanger Verfahrensdauer von Zivilprozessen nach §§ 198 ff. GVG78
3. Kapitel: Die Anspruchsvoraussetzungen des Entschädigungs-anspruchs bei überlanger Verfahrensdauer nach §§ 198 ff. GVG80
A. Die Anspruchsvoraussetzungen80
I. Anspruchsberechtigung nach § 198 Abs. 6 Nr. 2 GVG und Haftungsschuldner nach § 200 GVG80
1. Aktivlegitimation, § 198 Abs. 6 Nr. 2 GVG80
2. Passivlegitimation, § 200 GVG81
3. Zwischenergebnis82
II. Der Begriff des Gerichtsverfahrens82
1. Ordentliche Gerichtsbarkeit in Zivilsachen/Schiedsgerichtsbarkeit82
2. „Gerichtsverfahren“ nach § 198 Abs. 6 Nr. 1 GVG83
a) In sachlicher Hinsicht83
b) In zeitlicher Hinsicht85
III. Überlange Verfahrensdauer85
1. Methodik zur Bestimmung der Angemessenheit der Verfahrensdauer85
a) Keine Fristenlösung85
b) Gesamtabwägung im Einzelfall87
2. Beurteilungszeitraum87
3. Die Kriterien zur Überprüfung der Angemessenheit der Verfahrensdauer im Sinne von § 198 Abs. 1 S. 1 GVG88
a) Die Angemessenheitskriterien nach § 198 Abs. 1 S. 2 GVG88
aa) Schwierigkeit des Verfahrens88
bb) Bedeutung des Verfahrens89
cc) Verhalten Verfahrensbeteiligter und Dritter91
(1) Verhalten der Verfahrensbeteiligten91
(2) Verhalten Dritter92
(3) Abgrenzung nach Risikosphären93
b) Verfahrensführung durch das Gericht94
aa) Gestaltungsspielraum der Gerichte: Abwägung mit den Kriterien aus § 198 Abs. 1 S. 2 GVG94
bb) Grundsatz der richterlichen Unabhängigkeit, Art. 97 Abs. 1 GG95
cc) Parallele zum Amtshaftungsprozess: Spannungsverhältnis zwischen richterlicher Unabhängigkeit und dem Gebot effektiven Rechtsschutzes96
dd) Verschulden ist keine Voraussetzung97
4. Zwischenergebnis98
IV. Kausaler Nachteil99
1. Der Begriff des Nachteils im Sinne von § 198 Abs. 1 S. 1 GVG99
2. Materieller Nachteil/Kausalität100
a) Materielle Nachteile100
b) Kausalität101
3. Immaterieller Nachteil/Vermutung der Kausalität, § 198 Abs. 2 S. 1 GVG102
a) Immaterielle Nachteile102
b) Widerlegbare Vermutung der Kausalität, § 198 Abs. 2 S. 1 GVG102
V. Erhobene Verzögerungsrüge nach § 198 Abs. 3 GVG104
1. Rügeobliegenheit mit doppeltem Zweck: Prävention und Missbrauchsabwehr104
a) Obliegenheit zur Erhebung der Verzögerungsrüge im Ausgangsverfahren104
b) Doppelter Rügezweck105
aa) Präventiveffekt105
bb) Missbrauchsabwehr106
2. Rechtsnatur der Verzögerungsrüge106
a) Relevanz106
b) Kein Rechtsmittel mangels Devolutiv- und Suspensiveffekt der Verzögerungsrüge106
b) Kein Rechtsbehelf mangels Beschwerdemöglichkeit und Entscheidungspflicht des Gerichts107
c) Die Verzögerungsrüge als Prozesshandlung108
aa) Der Begriff der Prozesshandlung108
bb) Die Prozesshandlungsqualität der Verzögerungsrüge109
cc) Wirksamkeitsvoraussetzungen der Verzögerungsrüge als Prozesshandlung109
d) Zwischenergebnis110
3. Rügeerhebung beim Ausgangsgericht, § 198 Abs. 3 S. 1 GVG110
a) Rügeberechtigung, § 198 Abs. 3 S. 1 GVG110
b) Rügezeitpunkt, § 198 Abs. 3 S. 2 GVG111
aa) Relevanz111
bb) Keine Rügefrist111
bb) Frühester Rügezeitpunkt, § 198 Abs. 3 S. 2 GVG111
(1) „Anlass zur Besorgnis“, § 198 Abs. 3 S. 2 GVG111
(a) Begriff der Besorgnis112
(b) Begriff des Anlasses112
(2) Konkrete Betrachtungsweise113
cc) Die verfrühte Rüge113
dd) Spätester Rügezeitpunkt, § 198 Abs. 3 S. 2, HS. 1 GVG114
(1) Keine gesetzliche Regelung114
(2) Keine Rechtsfolge bei verspäteter Rüge114
ee) Der richtige Rügezeitpunkt115
c) Sperrfrist gegen Kettenrügen, § 198 Abs. 3 S. 2 GVG115
d) Wiederholung der Rüge, § 198 Abs. 3 S. 5 GVG115
e) Inhalt der Rügeschrift, § 198 Abs. 3 S. 1, S. 3 GVG116
4. Eigene Bewertung der Verzögerungsrüge116
B. Zusammenfassung117
4. Kapitel: Die Rechtsfolgen und die Durchsetzung des Entschädigungs-anspruchs – Staatshaftungsrechtliche Einordnung der §§ 198 ff. GVG – Verhältnis zu anderen Rechtsbehelfen119
A. Rechtsfolge des Entschädigungsanspruchs nach § 198 Abs. 1 GVG: „Angemessene“ Entschädigung119
I. Angemessene Entschädigung für materielle Nachteile119
1. Relevanz119
2. Höhe der Entschädigung119
2. Ersatzfähigkeit des entgangenen Gewinns?120
II. Angemessene Entschädigung für immaterielle Nachteile121
1. Wiedergutmachung auf andere Weise nach § 198 Abs. 2, Abs. 4 GVG121
2. Höhe der Entschädigung immaterieller Nachteile, § 198 Abs. 2 S. 3, 4 GVG122
B. Darlegungs- und Beweislast123
C. Gerichtliche Durchsetzung des Entschädigungsanspruchs nach §§ 198–202 GVG126
I. Relevanz126
II. Zuständiges Gericht, § 201 Abs. 1 GVG126
1. Sachliche Zuständigkeit126
2. Örtliche Zuständigkeit127
3. Ausschließlichkeit der sachlichen und örtlichen Zuständigkeit, § 201 Abs. 1 S. 3 GVG127
4. Funktionale Zuständigkeit, § 201 Abs. 2 S. 2 GVG127
II. Klagezeitpunkt/Mindest-(Warte-)Frist nach § 198 Abs. 5 GVG128
III. Form129
1. Klageantrag/Unzulässigkeit der Feststellungsklage129
2. Inhalt der Klageschrift129
IV. Verfahren129
1. Anzuwendende Verfahrensvorschriften129
2. Aussetzung des Verfahrens, § 201 Abs. 3 S. 1 GVG130
V. Kosten nach §§ 201 Abs. 2 S. 1, Abs. 3, Abs. 4 GVG131
VI. Rechtsmittel, § 201 Abs. 2 S. 3 GVG131
D. (Staats-)Haftungsrechtliche Einordnung der §§ 198 ff. GVG132
I. Relevanz132
II. Grundsätze des deutschen (Staats-)Haftungsrechts132
1. Differenzierung zwischen Schadensersatz- und Entschädigungsansprüchen132
a) Schadensersatz nach §§ 249 ff. BGB132
aa) Grundprinzipien/Schadensermittlung132
bb) Umfang/Arten der Ersatzleistung133
cc) Schadensersatz als staatshaftungsrechtliche Rechtsfolge134
b) Entschädigung134
aa) Gesetzliche Grundlage und Umfang der Entschädigung134
bb) Entschädigung als staatshaftungsrechtliche Rechtsfolge134
2. Kein „Dulde und Liquidiere“/Vorrang des Primärrechtsschutzes135
II. Die §§ 198 ff. GVG als staatshaftungsrechtlicher Anspruch sui generis135
E. Verhältnis der §§ 198 ff. GVG zu anderen Rechtsbehelfen137
I. Relevanz137
II. Anspruchskonkurrenz zum Staatshaftungsanspruch nach § 839 BGB i. V. m. Art. 34 GG137
III. Unzulässigkeit der außerordentlichen Beschwerde, § 567 ZPO138
IV. Verhältnis zur Dienstaufsichtsbeschwerde, § 26 Abs. 2 DRiG140
V. Unzulässigkeit der (Untätigkeits-)Verfassungsbeschwerde, Art. 93 Abs. 1 Nr. 4a GG, vor Durchführung des Entschädigungsverfahrens nach §§ 198 ff. GVG140
VI. Individualbeschwerde beim EGMR nach Art. 35 EMRK140
F. Zusammenfassung141
Teil III: Effektivität der §§ 198 ff. GVG nach den Vorgaben des EGMR für Rechtsschutzsysteme bei überlanger Verfahrensdauer?142
5. Kapitel: Das Recht auf eine angemessene Verfahrensdauer nach Art. 6 Abs. 1 EMRK144
A. Vorfragen144
I. Bedeutung der EMRK und der Rechtsprechung des EGMR für das deutsche Zivilverfahrensrecht144
1. Die EMRK in der deutschen Normenhierarchie144
2. Rechtswirkungen der Entscheidungen des EGMR146
a) Innerstaatliche Wirkungen der Rechtsprechung des EGMR146
b) Konventionskonforme Auslegung des Entschädigungsanspruchs nach § 198 GVG?148
aa) Auslegungsfragen148
bb) Auslegungsmethodik149
(1) Auslegungsziel149
(2) Auslegungskriterien150
c) Wirkung der Rechtsprechung des EGMR aus konventionsrechtlicher Sicht151
aa) Inhalt des Urteils151
bb) Wirkung des Urteils im konkreten Fall153
cc) Urteilswirkung im Übrigen155
II. Zwischenergebnis155
B. Schutzbereich des Rechts auf angemessene Verfahrensdauer nach Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK156
I. Normtextliche Grundlagen156
1. Das Sprachenregime der EMRK/Auslegung der EMRK156
2. Textfassungen/Übersetzung von Art. 6 Abs. 1 EMRK157
II. Anwendungsbereich von Art. 6 Abs.1 S. 1 EMRK157
1. Sachlicher Anwendungsbereich157
a) Autonome Konventionsauslegung durch den EGMR157
b) „Zivilrechtlicher Anspruch und Verpflichtung“ („civil rights and obligations“)158
aa) „Zivilrechtliche“ Qualifikation des Anspruchs158
bb) Entscheidung über einen „Anspruch“ („determination of rights“)161
cc) „Streitigkeit“ über ein Recht161
2. Persönlicher Anwendungsbereich161
II. Bestimmung des zu berücksichtigenden Zeitraums162
1. Beginn des zu berücksichtigenden Zeitraums162
2. Ende des zu berücksichtigenden Zeitraums163
3. Berücksichtigung einer Verfassungsbeschwerde164
III. Beurteilung der Angemessenheit der Verfahrensdauer165
1. Methodik des EGMR165
2. Kriterien des EGMR166
a) Komplexität der Sache („complexity of the case“)166
aa) Allgemeines166
bb) Rechtliche Schwierigkeiten167
cc) Tatsächliche Schwierigkeiten167
b) Verhalten des Beschwerdeführers („conduct of the applicant“)/Pflichten aufgrund des Beibringungs-grundsatzes in Zivilverfahren167
c) Verhalten der Behörden und Gerichte („conduct of the authorities“)168
aa) Verfahrensführung durch das Gericht168
bb) Gerichtsorganisation169
d) Bedeutung der Sache für den Beschwerdeführer („what was at stake for the applicant“): Fallgruppen in der Rechtsprechung des EGMR170
aa) Familienrecht im Allgemeinen170
bb) Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter/deliktische Schadensersatzansprüche171
cc) Bedrohung der Existenzgrundlage171
dd) Hohes Alter des Beschwerdeführers171
3. Zwischenergebnis171
C. „Gerechte“ Entschädigung nach Art. 41 EMRK172
I. Feststellung der Konventionsverletzung – Unvollkommene Wiedergutmachung nach dem nationalen Recht – Rechtsnatur des Anspruchs172
II. Feststellung der Konventionsverletzung als hinreichende Wiedergutmachung172
III. Entschädigung für materielle und immaterielle Schäden173
1. Materielle Nachteile173
2. Immaterielle Nachteile173
IV. Kosten und Auslagen174
D. Vereinbarkeit der §§ 198 ff. GVG mit den Vorgaben aus Art. 6 Abs. 1. EMRK174
E. Zusammenfassung175
6. Kapitel: Das Recht auf einen effektiven innerstaatlichen Rechtsbehelf bei überlanger Verfahrensdauer nach Art. 13 EMRK176
A. Normtextliche Grundlagen und besondere Bedeutung von Art. 13 EMRK im innerstaatlichen Bereich – Verhältnis von Art. 6 Abs. 1 und Art. 13 EMRK176
I. Konventionstext176
II. Allgemeines zu Art. 13 EMRK176
II. Verhältnis von Art. 13 EMRK und Art. 6 Abs. 1 EMRK177
1. Spezialitätsverhältnis/Absorption der Rechte aus Art. 13 EMRK177
2. Rechtsprechungsänderung durch die Entscheidung Kudla/Polen178
3. Nebeneinander von Art. 6 Abs. 1 EMR und Art. 13 EMRK178
B. Die Wirksamkeit innerstaatlicher Rechtsbehelf bei überlanger Verfahrensdauer nach Art. 13 EMRK180
I. Autonome Auslegung des Begriffs „Beschwerde“ durch den EGMR180
II. Gestaltungsmöglichkeiten für wirksame Rechtsbehelfe181
1. Präventiv- und Kompensationsrechtsbehelfe und Kombinationsmodelle181
2. Regelungsmodelle des EGMR für einen wirksamen Rechtsbehelf bei überlanger Verfahrensdauer183
a) Präventive Rechtsbehelfe183
aa) Merkmale183
bb) Österreich als Beispiel für ein rein präventives Rechtsschutzsystem183
(1) Die österreichische Regelung in § 91 GOG183
(2) Beurteilung durch den EGMR/Statistische Erhebungen/ Kritik in der Literatur185
b) Repressive Rechtsbehelfe186
aa) Merkmale186
bb) Beispiele für rein repressive Rechtsschutzsysteme186
(1) Frankreich186
(a) Die französische Regelung in Art. L. 781–1 Gerichtsverfassungsgesetz/Rechtsprechung des Conseil d’État (CE)186
(b) Beurteilung durch den EGMR/Literatur188
(2) Italien188
(a) Das italienische Pinto-Gesetz188
(b) Beurteilung des EGMR seit der angepassten Umsetzung des Pinto-Gesetzes/Literatur/ Der Bericht des Ministerkomitee190
c) Kombinationsrechtsbehelfe191
aa) Merkmale191
bb) Spanien als Beispiel für ein kombiniertes Rechtsschutzsystem192
(1) Die gesetzlichen Regelungen in Spanien192
(2) Beurteilung durch den EGMR193
3. Zwischenergebnis193
C. Bewertung der Effektivität von innerstaatlichen Rechtsschutzsystemen bei überlanger Verfahrensdauer anhand des Prüfprogramms des EGMR („Verifiying remedy effectivness“)194
I. Die Grundkriterien des EGMR zur Prüfung der Effektivität194
1. Definition der überlangen Verfahrensdauer im Sinne von Art. 6 Abs. 1 EMRK194
2. Frist für die Einlegung des Rechtsbehelfs195
3. Dauer des Rechtsbehelfsverfahrens196
4. Kosten des Rechtsbehelfsverfahrens197
5. Rechtsmittel im Rechtsbehelfsverfahren197
II. Besondere Effektivitätsvorgaben für kompensatorische Rechtsbehelfe198
1. Einleitung und Durchführung des Rechtsbehelfsverfahrens während des noch laufenden Ausgangsverfahrens198
2. Grund, Umfang und Höhe der Entschädigung/Schadensnachweis198
3. Dauer des Entschädigungsverfahrens und der Auszahlung der Entschädigungssummen199
III. Besondere Effektivitätsvorgaben für präventive Rechtsbehelfe200
1. Bindungswirkung der Beschleunigungsmaßnahme200
2. Zügigkeit des Rechtsbehelfsverfahrens200
IV. Besondere Effektivitätsvorgaben für Kombinationsrechtsbehelfe?201
D. Die Vereinbarkeit der §§ 198 ff. GVG mit den (Effektivitäts–)Vorgaben des EGMR201
I. Einordnung und Effektivitätsüberprüfung der §§ 198 ff. GVG nach der Regelungsmodelltechnik des EGMR201
1. Meinungsstand im Gesetzgebungsverfahren201
2. Meinungsstand in Literatur und Rechtsprechung202
3. Die Rechtsprechung des EGMR nach Einführung der §§ 198 ff. GVG202
a) Die Rechtssache Taron/Deutschland: Beurteilung der Effektivität anhand der zukünftigen innerstaatlichen Rechtsprechungspraxis202
b) Das Urteil des EGMR in der Rechtssache Kuppinger/ Deutschland204
II. Eigene Ansicht205
1. Die §§ 198 ff. GVG als Kompensationsrechtsbehelf205
2. Umsetzung der Effektivitätsvorgaben205
a) Die Grundkriterien205
b) Vorgaben für Kompensationsrechtsbehelfe206
c) Vorgaben an die Prävention207
E. Zusammenfassung208
7. Kapitel: Entwurf eines Gesetz zur Regelung der überlangen Verfahrensdauer nach den Effektivitätskriterien des EGMR209
A. Allgemeine Bemerkung209
B. Gesetzesvorschlag212
Gerichtsverfassungsgesetz (GVG)212
Zusammenfassung der Arbeit in Thesen215
Literaturverzeichnis220
Sachregister238

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