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E-Book

Richtig essen für die Faszien

Mit Vorworten von Dr. Robert Schleip und Nadine Angerer

AutorStephan Müller
VerlagSüdwest
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783641180218
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Ernährung für flexible Faszien
Nicht nur mit dem richtigen Trainingsprogramm, sondern auch mit der richtigen Ernährung können wir unser Fasziennetz optimal in Form halten. Denn was wir essen, hat eine direkte Wirkung auf unser Bindegewebe. Gut für die Faszien sind beispielsweise Nüsse. Sie enthalten die Aminosäure Prolin und das Spurenelement Zink, die beide sehr wichtig für ein starkes und gesundes Bindegewebe sind. Menschen mit einer Bindegewebsschwäche sollten außerdem viel mit Kurkuma kochen, denn seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften wirken sich ebenfalls positiv auf die Faszien aus. Dieser Ernährungsratgeber erklärt, welche Lebensmittel wir essen sollten, um unsere Faszien richtig zu versorgen. Zu allen Nährstoffen gibt es unkomplizierte Rezeptvorschläge, die Lust aufs Nachkochen machen. Denn fitte Faszien wollen gefüttert werden!

Stephan Müller ist Ernährungsberater, Sportlehrer und Sportphysiotherapeut. Darüber hinaus betreut er als Personal-Fitness-Trainer, Ausbilder und Ernährungsexperte zahlreiche Weltmeister, Olympiasieger und Topsportler sowie Bundesligaprofis aus den Bereichen Fußball, Handball und Volleyball. Zusätzlich ist er Mitglied im Vorstand des Bundesverbandes PT e.V. und im Expertenbeirat für die Fitness- und Gesundheitsbranche sowie Inhaber des GluckerKolleg (www.gluckerkolleg.de) und der PT Lounge GmbH (www.pt-lounge.com).

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Leseprobe

Was sind Faszien?


Die Faszien, manchmal auch als Geflecht der Gesundheit oder Kommunikationssystem des Körpers bezeichnet, bilden ein faseriges, zwischen 0,3 und 3 Millimeter dickes Gewebenetz, das unseren gesamten Körper durchzieht. Es besteht hauptsächlich aus Kollagen, einem Strukturprotein, und umgibt Muskeln, Organe und Bänder. Die Faszien sorgen dafür, dass sich die einzelnen Teile unseres Körpers zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Sie stützen und formen den Körper, übertragen Kräfte von Muskel zu Muskel und sind u. a. dafür verantwortlich, dass die Muskeln optimal zusammenarbeiten. Zusätzlich schützen sie den Körper vor äußeren Einflüssen, spielen also eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr, und wirken bei Bewegungen wie ein elastischer Stoßdämpfer.

Zwischen dem Oberflächengewebe der Haut und den darunterliegenden Muskeln umschließen die Faszien unseren Körper wie eine zweite Hülle.

Neben dem Muskel-, dem Nerven- sowie dem Oberflächen- und dem Drüsengewebe wie z. B. der Haut und den Schweißdrüsen stellen die Faszien als Binde- und Stützgewebe einen der vier Grundgewebetypen des menschlichen Körpers dar. Genau genommen umfasst das Binde- und Stützgewebe eine ganze Reihe von Gewebetypen, die sich in Form und Funktion zwar unterscheiden, in ihrer Entwicklung und in ihrem strukturellen Aufbau jedoch maßgebliche Gemeinsamkeiten aufweisen. Muskeln, Sehnen, Knochen, Gefäße und Nerven werden erst durch das Fasziengewebe zu einem zusammenhängenden Organismus. Die Zellen der Faszien (Fibroblasten) produzieren je nach Aufgabe Unmengen unterschiedlicher Stoffe wie z. B. Kollagenfasern, die den Faszien ihre Zugfestigkeit verleihen und ihnen eine Dehnung von mehr als 100 Prozent ihrer Ursprungslänge ermöglichen.

Eines der reichsten Sinnesorgane des Körpers


Was man früher vielleicht als »Wunderheilung« abtat, lässt sich mittlerweile durch die Funktion der Faszien recht gut erklären – beispielsweise auch warum alternative Behandlungs- und Übungsmethoden wie Akupunktur, Yoga, Osteopathie, Biokinematik (ein spezielles Muskeltraining), Bewegung und Massage so effektiv sein können. Das Fasziengewebe ist ein eigenes Organ und mit über 80 Prozent freier Nervenenden eines der reichsten Sinnesorgane des Körpers. Durch die hohe Anzahl an »Bewegungsmeldern« und Schmerzrezeptoren dient es uns zur Wahrnehmung von Bewegungsabläufen und vor allem zur Propriozeption, zur Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum. Durch diesen »sechsten Sinn« ist es Menschen und anderen Lebewesen möglich, sehr feine und grazile Bewegungen durchzuführen und komplexe Bewegungsabläufe im täglichen Leben zu meistern.

Zudem spielt das Fasziengewebe eine entscheidende Rolle im Kampf des Körpers gegen Krankheitserreger und Infektionen. Beispielsweise bilden unsere Faszien nach einer Verletzung oder einer Belastung durch bestimmte im Bindegewebe vorkommende Zellen, die Fibroblasten, die Grundlagen für den Heilungsprozess und eine schnellere Regeneration des Gewebes.

Heute ist bekannt, dass gesunde Faszien fest und elastisch zugleich sind, ähnlich wie bei einem Zugseil. Faszien können sich selbstständig zusammenziehen und durch ihre zahlreichen Nervenendigungen auch Schmerzen auslösen. Deshalb gelten die Faszien immer mehr als Ursache ungeklärter Krankheiten; dazu gehören beispielsweise auch Schmerzen im unteren Rücken, die keinen erkennbaren Grund, keine nachweisbare organische Ursache haben. Diese Schmerzen im unteren Rücken können durch die große Rückenfaszie (Fascia thoracolumbalis, siehe Abbildung unten) bzw. durch ein schlecht funktionierendes Fasziensystem ausgelöst werden.

Die große Rückenfaszie besteht aus einer starken, dreilagigen Schicht. Ist die Gleitfähigkeit dieser Schicht beispielsweise durch Bewegungsmangel, Überbelastung oder mangelnde Versorgung beeinflusst, kann es zu einer Störung bei der Verschiebung der einzelnen Teilbereiche kommen. Dadurch werden die Nervenendigungen und Schmerzrezeptoren im Rücken aktiviert; sie senden Signale an das Gehirn, das Maßnahmen ergreifen soll, um das Gewebe zu schützen.

Seidenweiches Gleiten


Damit die Faszien wieder optimal »geschmiert« sind, sind die richtige Bewegung und vor allem die bestmögliche Versorgung mit geeigneten Nährstoffen von entscheidender Bedeutung. Dies kann schnell Linderung verschaffen und Heilung bringen.

Verklebungen der großen Rückenfaszie können Schmerzen im unteren Rücken auslösen.

Das folgende kleine Experiment soll verdeutlichen, wie es sich anfühlt, wenn die Faszien eben nicht optimal »geschmiert« sind. Nehmen Sie dafür zunächst zwei Seidentücher zur Hand und reiben Sie sie aneinander. Wiederholen Sie dies anschließend mit zwei Leinentüchern. Sie werden spüren, dass die Seidentücher viel »reibungsloser«, viel glatter und leichter gleiten als die Leinentücher. Unser Ziel ist es, das sanfte Gleiten – wie bei den Seidentüchern – im Bindegewebe zu erhalten oder wieder herzustellen.

Ein großes Netzwerk


In der Literatur werden die Faszien häufig in verschiedene Bereiche unterteilt. Eigentlich besteht der Körper jedoch aus einer einzigen Faszie, die sich aus verschiedenen Anteilen zusammensetzt und die man sich wie ein großes Netzwerk vorstellen kann. Dadurch können sich Schmerzursache und schmerzender Punkt an verschiedenen Stellen im Körper befinden. Es kommt beispielsweise vor, dass Bewegungseinschränkungen und Verklebungen der Faszien im unteren Rücken Auswirkungen auf die Schultern oder den Nackenbereich haben. In diesem Fall, wie in vielen anderen Fällen, stellt die schmerzende Stelle nicht die Ursache der Schmerzen dar. Wie bereits erwähnt, können sich die Faszien selbstständig zusammenziehen; sie sind ein eigenständiges Organ und enthalten sogar Nerven­endigungen. Aus diesem Grund sind sie auch schmerzempfindlich; sie können sich verhärten, sich entzünden, verdicken und so auch starke Schmerzen auslösen. Dies ist ebenfalls ein wichtiger Grund dafür, dass sich entzündungshemmende und antibakterielle Wirkstoffe so positiv auf das Fasziengewebe auswirken. Und hier kommt nun die Ernährung ins Spiel.

Ausreichend Bewegung, ein auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Training und die richtige Ernährung machen die Faszien biegsam wie Bambus und reißfest wie ein Stahlseil. Dadurch wird der Körper beweglich wie der einer Katze. Und diese Beweglichkeit können Sie sich auch mit zunehmendem Alter erhalten. So bleiben Sie in Beruf und Alltag aktiv, flexibel, fit und gesund.

Ernährung und Faszien


Das gesammelte Wissen über den Einfluss der Nahrung bzw. der Ernährung auf das menschliche Fasziengewebe stammt aus Untersuchungen mit z. T. künst­lichem Gewebe, aus der Zellforschung, aus Tierversuchen sowie aus der klinischen und chirurgischen Praxis.

Untersuchungen, die sich direkt auf den Menschen übertragen ließen, sind teilweise sehr kostspielig und auch relativ schwierig, da die Werte von Bestandteilen im Reagenzglas den Gesamtkörperzustand eines Menschen normalerweise nur ungenügend wiedergeben und somit kaum aussagekräftig sind. Das Messen oder Erfassen eines Gesamtkörperwertes in Bezug auf bestimmte Nährstoffe ist sehr komplex und deswegen sehr schwierig. Ebenso ist die Messung direkter, klinischer Auswirkungen bestimmter Nährstoffe auf spezielles bzw. spezifisches Gewebe beim Menschen sehr kompliziert. Ergebnisse aus klinischen Studien müssen differenziert betrachtet werden, da die Reaktion der Stoffe meist im Reagenzglas gemessen wurde, was nicht immer vollständig auf den menschlichen Körper übertragen werden kann. Trotzdem wird anhand dieser Untersuchungen heute einiges als wissenschaftlich erwiesen und gesichert angesehen.

Finger weg von Diäten!


Studien in den letzten Jahren haben gezeigt, dass die Kollagenproduktion sehr sensibel auf vorübergehende, vor allem aber auf langfristige Veränderungen hinsichtlich der Nahrungsaufnahme reagiert. In Tierversuchen, bei denen 24 oder mehr Stunden keine Nahrungsaufnahme erfolgte, konnte gezeigt werden, dass dadurch im Vergleich zu normalen Bedingungen rund 50 Prozent weniger Kollagen neu gebildet wurden. Das lässt sich wie folgt verallgemeinern: Je nach Dauer und Grad des Nahrungsentzugs führen die meisten Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme zu einer verminderten Kollagensynthese. Aus meiner Sicht ist es deshalb für den optimalen Faszienaufbau und eine schnelle Faszienregeneration ungünstig, längerfristige Diäten einzuhalten oder sich auf eine einseitige Nahrungsaufnahme zu beschränken.

Im Prinzip besteht der Körper aus einer einzigen Faszie, die mehrere Anteile umfasst. Deshalb können sich Störungen in...

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