Die Zweitausgabe von Giorgio Vasaris »Viten« von 1568 ist um umfangreiche Schilderungen religiöser und profaner Feste sowie der damit verbundenen theatralen Aufführungsformen und ihrer Ausstattung ergänzt. Erstmalig werden diese Passagen in diesem Band im Hinblick auf die ihnen zugrundeliegenden kunsttheoretischen und historiografischen Argumentationsmuster analysiert. Im Abgleich mit der zeitgenössischen Tanz-, Theater- und Musiktheorie sowie mit Städtelob, Stadtgeschichtsschreibung und Biografik belegt Tanja Kreutzer die essentielle Rolle des Ephemeren für das Narrativ der zweiten Vitenfassung - als Paradebeispiel für ein breites Diffundieren der Künste auf ihrem Höchststand und mögliche Perspektive für den Fortgang der Kunstentwicklung nach Michelangelos Tod.
Tanja Kreutzer, geb. 1983, lehrt Kunstgeschichte mit den Schwerpunkten Wissenschaftsgeschichte, Kunstgeschichte der italienischen Renaissance und Szenografiegeschichte im Studiengang Kunst- und Kulturgeschichte der Universität Augsburg. Forschungs- und Studienaufenthalte führten sie unter anderem an die Scuola normale superiore in Pisa sowie an das Kunsthistorische Institut Max Planck in Florenz.
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