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E-Book

Testtheorie und Testkonstruktion

AutorKatharina Schmidt, Michael Eid
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl437 Seiten
ISBN9783840921612
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis32,99 EUR
Was ist ein psychologischer Test? Wie kann man einen Test optimal konstruieren? Wie kann man die Güte eines Tests bestimmen? Die Beantwortung dieser Fragen ist zentral für viele Grundlagen- und Anwendungsbereiche der Psychologie. Das vorliegende Buch gibt eine verständliche und anwendungsorientierte Einführung in die testtheoretischen Grundlagen der Testkonstruktion und -analyse. Einleitend werden die grundlegenden Ideen des Testens in der Psychologie und seine Bedeutung für die Psychodiagnostik behandelt sowie die Gütekriterien und internationalen Standards, an denen sich die Testkonstruktion und -analyse orientieren. Die zentralen Schritte der Testkonstruktion werden anschaulich dargestellt und die wichtigsten Itemformate mit ihren Vor- und Nachteilen beschrieben. Die weiteren Kapitel stellen ausführlich die bedeutendsten psychometrischen Modelle für dichotome, ordinale und metrische Antwortvariablen nach einem einheitlichen Schema vor: Zu jedem Modell werden die definierenden Annahmen, die Methoden der Parameterschätzung und der Überprüfung der Modellgültigkeit sowie die Implikationen für die Testkonstruktion behandelt. Jedes Modell wird zudem anhand eines inhaltlichen Beispiels aus der Psychologie illustriert. Im Zentrum stehen das Rasch-Modell und seine Erweiterungen, das Partial-Credit-Modell sowie die Modelle der Klassischen Testtheorie. Ein Überblick über mehrdimensionale Modelle und die Normierung schließt das Buch ab. Verständnisfragen zu jedem Kapitel helfen bei der Vertiefung der Inhalte und erleichtern die Prüfungsvorbereitung. Auf der Webseite zum Buch stehen als ergänzende Materialien u.a. ein Skript zur Einführung in die Analyse testtheoretischer Modelle mit R, Datensätze zum Nachrechnen der Anwendungsbeispiele und eine Formelsammlung bereit.

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Kapitelübersicht
  1. Testtheorie und Testkonstruktion
  2. Kapitel 1 Grundfragen der Testtheorie und Testkonstruktion
  3. Kapitel 2 Wesentliche Schritte der Konstruktion psychologischer Tests
  4. Kapitel 3 Itemkonstruktion
  5. Kapitel 4 Eindimensionale Modelle fu¨r dichotome Antwortvariablen
  6. Kapitel 5 Eindimensionale Modelle fu¨r Antwortvariablen mit geordneten Antwortkategorien
  7. Kapitel 6 Eindimensionale Modelle fu¨r metrische Antwortvariablen
  8. Kapitel 7 Einfu¨hrung in mehrdimensionale Testmodelle
  9. Kapitel 8 Interpretation und Normierung von Testwerten
  10. Anhang
Leseprobe
Kapitel 1 Grundfragen der Testtheorie und Testkonstruktion

Eine der wesentlichen Aufgaben der psychologischen Diagnostik besteht darin, die Merkmalsausprägungen von Menschen zu erfassen . Dies ist notwendig, um wichtige diagnostische Fragen beantworten und Entscheidungen treffen zu können (Eid & Petermann, 2006) . Wenn z . B . ein Kind in einer schulpsychologischen Beratungsstelle vorgestellt wird, da es den Unterricht wiederholt stört, geht es im Wesentlichen zunächst darum, die Ursachen dieses Verhaltens festzustellen . Eine mögliche Ursache könnte eine unterdurchschnittliche Intelligenz sein, die zu einer Überforderung führt, oder aber eine überdurchschnittliche Intelligenz, aufgrund derer das Kind unterfordert ist und sich langweilt . In beiden Fällen wäre die Störung des Unterrichts ein Ausdruck der Bewältigung der emotionalen Belastung, die sich durch die Unterbzw . Überforderung ergibt . Um geeignete Maßnahmen wie z . B . Nachhilfe oder die Empfehlung, eine Klasse zu überspringen, auswählen zu können, ist es entscheidend, die Ursache zu kennen . Deswegen würde die Schulpsychologin die Intelligenz des Kindes feststellen (diagnostizieren) wollen .

Da das Ergebnis der Intelligenzdiagnostik weitreichende Folgen für die Zukunft des Kindes haben kann, wird die Psychologin alles daran geben, das beste Verfahren zur Erfassung der Intelligenz auszuwählen . Doch wodurch zeichnet sich das beste Verfahren aus und wie kann die Psychologin in ihrem Gutachten belegen, dass sie auf das beste Verfahren zurückgegriffen hat und daher bei der Auswahl des Verfahrens keinen Fehler begangen hat? Hierzu muss sie auf Qualitätskriterien zurückgreifen, die ihr erlauben, aus der Vielzahl der verfügbaren Instrumente dasjenige auszuwählen, das für ihre Fragestellung am geeignetsten ist und die Gütekriterien erfüllt, die sich in der Wissenschaft und Praxis bewährt haben und allgemein anerkannt sind (Kersting, 2008; Kersting, Häcker & Hornke, 2011) . So sollte dieses Instrument auch wirklich die Intelligenz erfassen und nicht ein anderes Merkmal wie z . B . die Testängstlichkeit . Ob ein Instrument wirklich das erfasst, was es erfassen soll, und ob Schlussfolgerungen, die wir aus den Ergebnissen in Bezug auf das zu erfassende Merkmal ziehen, auch wirklich zutreffend und damit gültig sind, betrifft die Frage der Validität, dem zentralen Gütekriterium der Diagnostik (Messick, 1989) . Schlüsse, die aufgrund der Messungen mit einem Erhebungsinstrument getroffen werden, sollten daher über eine hohe Validität verfügen .

Das Erhebungsinstrument sollte darüber hinaus ermöglichen, die Intelligenz des Kindes zuverlässig zu erfassen . Wenn das Kind in …
Inhaltsverzeichnis
Testtheorie und Testkonstruktion1
Inhaltsverzeichnis9
Vorwort17
Kapitel 1 Grundfragen der Testtheorie und Testkonstruktion21
1.1 Was sind psychologische Messungen?23
1.2 Grundidee psychometrischer Modelle am Beispiel des Rasch-Modells27
1.3 Was ist ein psychologischer Test?31
1.4 Grundlegende Annahmen und Eigenschaften psychometrischer Modelle32
1.5 Unterscheidungsmerkmale testtheoretischer Modelle36
Zusammenfassung42
Fragen43
Kapitel 2 Wesentliche Schritte der Konstruktion psychologischer Tests45
2.1 Festlegung des zu erfassenden Konstrukts48
2.2 Erstellung eines Itempools: Testkonstruktionsprinzipien und Validitätsfacetten58
2.3 Auswahl eines Antwortformats: Objektivität und Präzision67
2.4 Gu?tekriterien der Itemauswahl69
2.5 Testanalyse72
2.6 Skalierung und Normierung73
2.7 Testdokumentation76
2.8 Weitere Untersuchungen zur Gu?te76
Zusammenfassung77
Fragen78
Kapitel 3 Itemkonstruktion79
3.1 Noch Fragen? – Konstruktion des Itemstamms81
3.2 „Ja“–„Nein“–„Äh …“–„Kommt ganz drauf an“: Antwortformate99
3.3 Von der Antwort zur Variablen: Itemkodierung126
Zusammenfassung128
Fragen128
Kapitel 4 Eindimensionale Modelle fu?r dichotome Antwortvariablen131
4.1 Dichotome Variablen132
4.2 Univariate Verteilung dichotomer Antwortvariablen133
4.3 Unabhängigkeit dichotomer Antwortvariablen135
4.4 Zusammenhang dichotomer Variablen137
4.5 Das Rasch-Modell146
4.6 Weitere Modelle fu?r dichotome Antwortvariablen205
4.7 Benötigte Stichprobengröße214
4.8 Computerprogramme216
4.9 Weitere Ansätze216
Zusammenfassung221
Fragen223
Kapitel 5 Eindimensionale Modelle fu?r Antwortvariablen mit geordneten Antwortkategorien225
5.1 Antwortvariablen mit geordneten Antwortkategorien226
5.2 Univariate Verteilung kategorialer Variablen mit geordneten Antwortkategorien226
5.3 Unabhängigkeit und Zusammenhang von Antwortvariablen mit geordneten Antwortkategorien230
5.4 Das Partial-Credit-Modell232
5.5 Weitere Modelle255
5.6 Benötigte Stichprobengröße256
5.7 Computerprogramme256
5.8 Weitere Ansätze256
Zusammenfassung257
Fragen258
Kapitel 6 Eindimensionale Modelle fu?r metrische Antwortvariablen259
6.1 Metrische Variablen260
6.2 Univariate Verteilung metrischer Antwortvariablen262
6.3 Unabhängigkeit und Zusammenhang von metrischen Antwortvariablen263
6.4 Grundzu?ge der Klassischen Testtheorie267
6.5 Das Modell essenziell ?-äquivalenter Variablen275
6.6 Modell ?-kongenerischer Variablen314
6.7 Vergleich der verschiedenen Modelle327
6.8 Benötigte Stichprobengröße332
6.9 Computerprogramme334
6.10 Analyse von Reaktionszeiten334
6.11 Weitere Ansätze335
6.12 Klassische Testtheorie und Testkonstruktion336
Zusammenfassung337
Fragen340
Kapitel 7 Einfu?hrung in mehrdimensionale Testmodelle343
7.1 Mehrdimensionale Modelle und Testvalidierung344
7.2 Multikomponentenmodelle348
7.3 Faktorenanalytisches Modell351
7.4 Faktorenanalyse fu?r ordinale Variablen355
Zusammenfassung359
Fragen360
Kapitel 8 Interpretation und Normierung von Testwerten361
8.1 Vergleich der Testergebnisse mit den Ergebnissen anderer Personen einer Bezugsgruppe (Normpopulation)362
8.2 Vergleich der Testergebnisse derselben Person in mehreren Tests (Profilanalyse)385
8.3 Vergleich der Testergebnisse derselben Person in demselben Test zu einer anderen Messgelegenheit387
8.4 Kriteriumsorientierte Interpretation von Testwerten388
Zusammenfassung394
Fragen395
Anhang397
Literatur399
Griechisches Alphabet413
Glossar414
Sachregister431

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