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E-Book

Was passiert beim Urologen?

Das Enthüllungsbuch für SIE & IHN

AutorChristoph Pies
VerlagHerbig
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783776682656
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Antworten auf Fragen, die keine(r) zu stellen wagt Selbst die eloquentesten Zeitgenossen werden einsilbig, wenn sie über 'untenrum' reden sollen oder müssen, weil es da Probleme gibt. Wer spricht schon gerne über Erektionsprobleme oder Schmerzen im Unterleib? Dr. Christoph Pies erlebt es seit Jahren in seiner urologischen Praxis. Und nein, er ist kein reiner Männerarzt, denn Blasen- und Nierenprobleme treiben auch zahlreiche Frauen in seine Sprechstunde. Nun gibt er Einblicke in seinen Alltag als Urologe und in den OP - und zeigt, wie spannend und vielfältig sein Fachgebiet ist. Und wie sensibel und humorvoll er mit seinen Patienten umgeht. Sein Anliegen: Niemand muss Angst haben vorm Urologen. Machen Sie lieber eine unterhaltsame und spannende Entdeckungsreise durch die unbekannte Welt der Urologie. - Amüsantes und Informatives aus dem Praxisalltag - Infotainment-Buch, das Berührungsängste nimmt

Dr. Christoph Pies studierte Medizin in Bochum und Düsseldorf, bevor er in einer Kölner Klinik seine Berufung zum Urologen fand. Nach seiner Facharztausbildung und Oberarzttätigkeit wurde er 2004 niedergelassener Urologe. Und obwohl der Begriff 'piesacken' auf seinen Vorfahr Diederich Pies zurückgeht, hat Christoph Pies zum Glück ein anderes Bestreben: Er möchte unterhalten und aufklären. Er lebt mit seiner Familie in Aachen.

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Leseprobe

Einleitung — Give Pies a Chance

Die Urologie ist für viele Menschen zunächst einmal ein großes Rätsel. Versuchen wir es mit einer Definition: Die Urologie ist ein Teilgebiet der Medizin. Das Teilgebiet befindet sich unten herum. Der Urologe kommt damit gut klar, der Patient meist weniger. Obwohl es total menschlich ist, tun sich Menschen auch im aufgeklärten 21. Jahrhundert immer noch schwer damit, über diese Teile ihres Körpers offen zu sprechen. Mensch hat sie, und damit ist gut. Schlecht ist, wenn Mensch da unten etwas hat. Wer spricht schon gerne über seine Schwächen, über Erektions- oder Blasenschwäche zum Beispiel. Da muss Mann stark sein, Frau aber auch.

Wir greifen meist in die Schublade: Gynäkologe = Frau. Urologe = Mann. Viele Menschen loben in diesem Zusammenhang übrigens gerne den Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Da weiß man, was man hat. Hieße der Urologe einfach Nieren-Blasen-Prostata-Arzt wäre vieles einfacher. Die Patienten unter den Lesern (also Sie alle) werden sofort denken: Hätte der Pies nicht Hals-Nasen-Ohren-Arzt werden können? Da hätten wir gleich alle gewusst, woran wir sind.

Männer glauben häufig, dass der Urologe ausschließlich für das männliche Geschlecht zuständig wäre. Doch zur Ehrenrettung des Mannes: Auch Frauen wissen es oft nicht besser. Urologe gleich Prostata gleich Mann. Das jedenfalls ist eine weitverbreitete Meinung. Wir Urologen sind daran nicht ganz unschuldig. Jahrelang haben wir die spezifische Kompetenz auf dem Gebiet der Prostatakrebsvorsorge betont, wodurch das Bild des Urologen in der Öffentlichkeit Schlagseite bekommen hat.

Im Kopf einer Frau wird dieses Bild erst in dem Augenblick geradegerückt, da sie an Blase oder Niere erkrankt, unter Blasenentzündung, Inkontinenz oder Nierensteinen leidet und von ihrem Hausarzt oder Gynäkologen zum Urologen überwiesen wird. Und dann trifft es auch die Männer schlagartig: Sobald sie im Wartezimmer des Urologen auf Frauen treffen, müssen sie ihr Vorurteil, dass beim Urologen nur ihresgleichen behandelt würden, über Bord werfen. Bestätigt wird ihre Vorstellung von der Urologie erst in dem Moment wieder, wo sie es mit einem Blasenkatheter zu tun bekommen. Ich bin mir aber sicher, dass sie auf diese Form der Bestätigung gerne verzichten würden.

Apropos Blasenkatheter: Wenn in der Fußgängerzone Passanten befragt werden, was ihnen spontan beim Begriff Urologie in den Sinn kommt, fällt überdurchschnittlich oft der Begriff Blasenkatheter. Dabei ist es gleichgültig, ob die Befragten bereits Erfahrungen mit einem derartigen Utensil gemacht haben oder nicht. Aus meiner Praxis weiß ich, dass um den Blasenkatheter sehr viele Geschichten – meist Schauergeschichten – ranken. Schade eigentlich, denn die Urologie hat doch sehr viel mehr zu bieten. Aber was hilft’s? Unter Urologie kann sich kaum jemand etwas vorstellen, unter Blasenkatheter schon. Und diese Vorstellung ist bei allen Menschen ziemlich gleich. Das Bild des durch die Harnröhre eingeführten Instrumentes, verstärkt durch den dabei gefühlten – wenn auch in diesem Fall eingebildeten – Schmerz hat sich im Hirn eingebrannt und lässt jeden normal fühlenden Zeitgenossen bis ins Mark erschaudern. Vor allem Männer sind von dieser Vorstellung wie gebannt. Schnell kommt Panik auf, die sich vom Scheitel bis in die Lenden breitmacht. Das Ding hat in der langen Geschichte der Urologie dermaßen Eindruck hinterlassen, dass es für die meisten Menschen zum ultimativen urologischen Symbol geworden ist. Ist das nicht sensationell? Sage und schreibe 3000 Jahre Urologie – und was ist hängen geblieben? Der Blasenkatheter.

Zugegeben: Auch mein Weg in die Urologie hat mit einem Blasenkatheter-Erlebnis seinen Anfang genommen. Als junger Student arbeitete ich im Pflegepraktikum auf einer internistischen Station. Wie auf jeder Station gab es auch dort am Krankenbett eine Klingel, um sich beim Pflegepersonal bemerkbar machen zu können. Eines Tages betätigte ein sehr alter Herr – nennen wir ihn Herrn Not – die Klingel und bat mich, ihn zur Toilette zu begleiten. Nachdem ich ihn bis zum Toilettenraum geführt hatte, entließ ich ihn, um diskret vor der Tür zu warten. Wenig später hörte ich hinter der Tür ein leises, in der Wiederholung jedoch deutlich lauter werdendes: »Hilfe!«. Meiner Aufsichtspflicht gemäß, öffnete ich sofort die Tür und sah den »Not-Fall« breitbeinig über der Kloschüssel stehen. Seinen Katheterbeutel hatte er offenbar mit der Toilettenspülung in die Unterwelt befördert, sodass der Schlauch einen ganz ordentlichen Zug auf sein Genitale ausübte. Auch bei ihm war der Blasenkatheter hängen geblieben.

Heute kann ich sagen: Das Ereignis von damals muss auch auf mich eine starke Sogwirkung gehabt haben. Jedenfalls weiß ich, dass ich genau in jenem Moment, als mir der alte Herr Not seinen flehenden Blick zuwarf, beschlossen habe, Urologe zu werden. Und ich weiß auch, dass ich meine spontane Entscheidung bis dato nicht bereut habe.

Doch noch mal zurück zu den Frauen: Auch das weibliche Geschlecht muss zum Urologen. Also das ganze Weib, nicht nur das Geschlecht. Wenn es bei der Frau beim Wasserlassen schmerzt, wird der vermeintliche Männerarzt nämlich zum Frauenversteher. Ein Drittel unserer Patienten sind weiblich, und auch auf ärztlicher Seite gibt es einen Trend zur Feminisierung. Von den etwa 5000 Urologen in Deutschland sind fast 600 Frauen.

Und wo ich nun einmal dabei bin, in aller Offenheit über meinen Beruf zu plaudern, gehe ich noch weiter. Auch wenn es für manche Leserinnen und Leser hart sein mag, es ist die Wahrheit: Früher oder später kriegen wir jeden und jede. Ausnahmslos. Gleich welchen Geschlechts, egal welchen Jahrgangs. Mann, Frau, Kind, Greis. Alle!

Beginnen wir gedanklich im Säuglingsalter. Die Vorhautenge treibt besorgte Eltern in die urologischen Praxen, denn etwa die Hälfte der einjährigen Jungen hat eine Vorhautverengung (Phimose), die in diesem Alter oft noch nicht behandlungsbedürftig ist, aber in der Pubertät immerhin noch bei ein bis drei Prozent der Jungs vorkommt. Bei drei bis sechs Prozent der männlichen Neugeborenen und etwa einem Drittel der Frühgeborenen sind die Hoden noch nicht in den Hodensack hinabgewandert. Auch das ist ein Fall für den Urologen. Ebenso wie weitere angeborene Fehlbildungen der äußeren Genitalien oder der Harnwege.

Kurz vor der Einschulung wachsen dann die Sorgen, wenn das Kind noch einnässt. Was tun? Wohin? Schnell zum Urologen! Später, mit Eintritt der Pubertät, beginnt der Jugendliche, seinen Körper zu entdecken und sein Genitale zu beobachten. Er kommt zu mir, weil er Fragen hat. Vorher hat er noch seinen Intimbereich blank rasiert. Was darunter zutage tritt, muss von einem medizinischen Fachmann meist als Normalbefund abgesegnet werden. Die Größe ist normal. Die Form ist normal. Und, ja, der wächst noch. Doch die Jugendlichen sind verunsichert: Was habe ich da für einen Knubbel am Hoden ertastet? Warum zieht es nach dem Fitnesstraining oft bis in die Leisten? Diese Rötung an der Eichel und der Pickel am Hodensack, sind die normal? Ist mein Sperma in Ordnung? Ach ja, was ich noch zur Verhütung fragen wollte … Alles Fälle für unsere »Jungensprechstunde«.

Und den gleichaltrigen Mädchen, die sich jetzt beim Lesen über die Jungsprobleme schon kichernd die Bäuche gehalten haben, sei gesagt: Mit der Aufnahme der sexuellen Aktivität besteht für euch ein Risiko von fünf Prozent, eine Blasenentzündung zu bekommen. Tendenz steigend. Auch wir sehen uns also früher oder später.

Alles, was mit den urologischen Organen im Laufe eines langen Lebens passieren kann, werde ich Ihnen in diesem Buch nahebringen. Greifen wir mal ein Beispiel heraus: Nierensteine. Eine echte Zivilisationskrankheit. In den Industrieländern bekommt jeder Sechste im Laufe seines Lebens einen Nierenstein. Ursachen? Die Lebensgewohnheiten, das Ess- und Trinkverhalten. Womit wir schon beim nächsten Beispiel wären: dem Trinken und dem Müssen. Dass das jeder muss, müsste jeder wissen. Doch nicht jeder weiß wann, was und wie viel getrunken werden muss. Rat gibt’s beim Urologen. Und was oben reingegossen wird, muss halt auch unten wieder raus. Dazu muss man wiederum wissen: Bei dem einen kommt zu viel, beim anderen zu oft etwas, beim Dritten zu wenig – oder die Kontrolle geht ganz verloren: Urinverlust. Inkontinenz. Allein in Deutschland hat fast jeder Zehnte damit zu kämpfen, sprich sechs bis acht Millionen Menschen. Nicht anschaulich genug? Okay: Sage und schreibe 6000000 bis 8000000 leiden an Urinverlust. Wenn man die Zahlen ausschreibt, werden sie gleich viel deutlicher. Das sind so viele, wie die gesamte Schweiz Einwohner hat.

Doch bevor wir uns weiter in die Themenbreite bewegen, lassen Sie uns einmal tiefer in die Welt der Männer-Urologie eindringen und hier auf die Probleme der Männer mittleren Alters schauen. Schon um die dreißig tauchen oft Fragen zur Fruchtbarkeit auf. Etwas später möchte Mann im umgekehrten Fall bei abgeschlossener Familienplanung der weiteren Fortpflanzung ein Ende setzen, sprich sich sterilisieren lassen. Noch ein paar Jährchen später wächst dann so langsam die Prostata, während andere Organe schrumpfen und bei über der Hälfte der reiferen Herren die Manneskraft abnimmt: Impotenz droht. Wie furchtbar, wenn man in dieser Situation hängen gelassen wird. Mann fragt sich: Was soll Mann nur tun? Oder muss Mann es jetzt ganz lassen?

Seien Sie unbesorgt, liebe Zeitgenossen: Auch bei diesen Sorgen ist Ihr Urologe bei Ihnen. Wie natürlich auch bei der Vorsorge. Einem sehr wichtigen Thema. Jeder müsste, keiner möchte....

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