Inhaltsangabe:Einleitung: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der institutionenökonomischen Principal-Agent-Theorie in ihrer positiven und normativen Ausprägung. Einführend wird die Neue Institutionenökonomik mit ihren grundlegenden Annahmen vorgestellt, um darauf aufbauend einen ihrer wesentlichen Theorieansätze, die Principal-Agent-Theorie, näher zu betrachten. Abschließend wird diese auf ihre Aussagefähigkeit und Anwendbarkeit überprüft. Problemstellung: Das in der Volkswirtschaftslehre als Erweiterung der neoklassischen Theorie entwickelte Forschungsgebiet der Neuen Institutionenökonomik erlebt in den letzten Jahrzehnten einen ungeahnten Aufschwung. Im Gegensatz zur neoklassischen Theorie, die Kooperationsformen wirtschaftlicher Aktivitäten auf einem vollkommenen Markt untersucht und von symmetrisch verteilten Informationen aller Wirtschaftsakteure ausgeht, werden hier Motivations- und Koordinationsprobleme bei der Interaktion von Menschen in einer arbeitsteiligen Wirtschaft anerkannt, zu deren Bewältigung Institutionen unumgänglich sind. Die Fiktion der neoklassischen Modelle ist hilfreich, um die Grundgedanken ökonomischer Effizienz in Modellen abzubilden. Die Modellvoraussetzungen sind jedoch zu abstrakt und realitätsfern, um die Komplexität des wirtschaftlichen Lebens zu erfassen. Setzt man sich wissenschaftlich oder praktisch mit zielorientierten, arbeitsteiligen Systemen auseinander, ist die Steuerung des individuellen Handelns zwangsläufig von großer Bedeutung. In einem Unternehmen agiert bspw. eine Vielzahl von Wirtschaftsakteuren, deren Verhalten durch individuelle Ziele und Restriktionen gesteuert wird und deren Informationsstand sehr unterschiedlich ist. Ein sehr wichtiger Aspekt stellen dabei die Principal-Agent-Beziehungen dar, die sich in fast allen Bereichen des wirtschaftlichen Lebens wiederfinden. Bei vielen ökonomischen Kooperationen handelt oder entscheidet ein Individuum im Auftrag eines anderen. Die Beziehung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber oder die Geschäftsführung durch Manager im Auftrag von Eigentümern sind nur zwei Beispiele für eine solche Beziehung. Kennzeichnend hierfür sind häufig asymmetrisch verteilte Informationen zugunsten des Auftragnehmers, externe Effekte sowie Interessenkonflikte, die eine Koordination über den Markt anhand eines Preissystems ausschließen. Diese Problematik bildet den Untersuchungsgegenstand der Principal-Agent-Theorie, die im Rahmen dieser Arbeit in ihrer positiven und [...]
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