Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Trier, Veranstaltung: Seminar: Das abendländische Weltbild um 1300. Geographie und Heilsgeschichte, Wissen und Mythen., 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die 'Reisen' John de Mandevilles, deren Archetyp vermutlich aus dem Jahre 1357 stammt, gelten als erster mittelalterlicher Reiseroman und genießen in der Literatur einen besonderen Stellenwert.
Unter mentalitätsgeschichtlichem Aspekt verdienen sie insofern Beachtung, als sich hier das abendländische Weltbild des Mittelalters untersuchen läßt. Inwieweit fließen faktisches Wissen und traditionelle Mythen ineinander? Wie gingen die Gelehrten und Literaten mit den daraus entstehenden Widersprüchen um? Welche Konsequenzen wurden daraus für die Einschätzung von und den Umgang mit Fremden gezogen? Mandevilles 'Reisen' bieten in dieser Abhandlung einen geeigneten Ausgangspunkt für eine solche Untersuchung, zudem lassen sie aufgrund ihrer ausgedehnten Verbreitung rezeptionssoziologische Rückschlüsse auf die Leserschaft zu. Diese scheint ein großes Bedürfnis an Literatur gehabt zu haben, die half, mit den realen Umwälzungen und Neuerungen des alltäglichen Lebens zurechtzukommen.
Der Text ist in drei größere Sektionen gegliedert. Der erste Teil beschäftigt sich mit den uns bekannten Informationen zum Autor selbst, während der zweite sich dem Werk zuwendet. Der dritte Teil behandelt die Rezeptionsgeschichte und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für das abendländische Weltbild im 14. Jahrhundert. Dabei wird die Frage nach der Motivation Mandevilles zur Abfassung des Werkes und dem Interesse der Leserschaft an dem Reiseroman durchgängig diskutiert.
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