Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Niemand soll uns dafür tadeln, daß wir solche barbarischen Namen benutzen' , so entschuldigt sich Anna Komnene, Tochter von Kaiser Alexios I. Komnenos, zu Beginn ihrer Darstellung des Ersten Kreuzzugs dafür, dass sie in der Folge die Namen der westlichen Krieger wiedergeben wird. Von dieser byzantinischen Prinzessin und ihrer Darstellung der Kreuzfahrer handelt auch die vorliegende Arbeit. Sie soll zeigen, wie die westlichen Krieger auf Anna und die byzantinische Elite wirkten, welchen Eindruck sie machten und hinterließen. Dieser Eindruck war keineswegs positiv, es war der Blick einer, in ihren Augen, zivilisierten Griechin auf die Barbaren aus dem Westen, wobei sie sich in ihrer Darstellung einiger antiker Topoi bedient. Dies ist auch die These der Hausarbeit. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Quelle, Anna Komnenes Alexias im Allgemeinen und ordnet diese in den historischen Kontext ein. Auch auf die Überlieferung und Edition der Quelle soll hier eingegangen werden. Im zweiten Kapitel widmet sich die Arbeit der 'grauen Masse' der Kreuzfahrer. Wie erscheint die Masse dieser Krieger, wie werden Franken, Normannen und andere Völker charakterisiert, wie werden sie unterschieden? Das darauf folgende Kapitel beleuchtet dann die Anführer des Kreuzzuges genauer. Um den begrenzten Rahmen der Hausarbeit nicht zu sprengen, sollen hier nur Raimund von St. Gilles und Bohemund von Tarent näher betrachtet werden. Zwar hat Anna auch andere Kreuzfahrerfürsten beschrieben, aber diese beiden sind die wichtigsten. Am Schluss wird ein Fazit gezogen. Die Forschungslage zu Anna Komnene ist dürftig. Zwar gibt es einige Biographien über die Prinzessin, die Aktuellste stammt jedoch aus dem 19. Jahrhundert. Die Quelle selbst wird jedoch in nahezu allen Veröffentlichungen zum Ersten Kreuzzug verwendet, denn sie ist die einzige überlieferte byzantinische Quelle. Auch war die Quelle immer wieder Thema von Aufsätzen, deren Anzahl jedoch auch überschaubar ist. Wegen ihrer Bedeutung wurde die Quelle in zahlreiche Sprachen übersetzt. Verwundernd ist daher, dass die Quelle zum ersten Mal 1996 vollständig ins Deutsche übersetzt worden ist, davor gab es nur eine paraphrasierende Übersetzung, die 1790 unter Mitwirkung von Friedrich Schiller entstand.
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