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Führen mit Emotionaler Kompetenz. Ein betriebspädagogisches Konzept

Ein betriebspädagogisches Konzept

Verlagwbv Media
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl302 Seiten
ISBN9783763946136
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,90 EUR
Eine zeitgemäße Personalführung ist für den Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Emotionale Kompetenz spielt dabei eine immer wichtigere Rolle. Aber wie kann diese Fähigkeit bei Personalentwicklern und Trainern gefördert werden? Anhand eines philosophisch-anthropologischen Hintergrunds erläutert der Autor die Begrifflichkeit. Er zeigt auf, dass emotional kompetentes Handeln bei der Konfliktbewältigung und in der täglichen Arbeit unerlässlich ist. Tipps, Übungen und ein speziell entwickeltes pädagogisches Förderkonzept geben Hilfestellung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung emotionaler Fähigkeiten.

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Leseprobe
Kapitel 5 ,Emotionale Kompetenz‘ Versuch einer Definition (S. 81-83)

Die vorausgegangenen Ausführungen beschrieben ,Kompetenz‘ als ein Gesamt aller menschlichen Verhaltens- und Handlungsdispositionen. ,Kompetenz‘ umfasst demnach eine Vielzahl an Bereitschaften und übergeordneten Fähigkeiten, die wiederum selbst Ausgangspunkt und Grundlage weiterführender Fähigkeiten und Fertigkeiten sind. Als ein solches Gesamt menschlicher Verhaltens- und Handlungsdispositionen verstanden, erweist sich ,Kompetenz‘ als ein relativ abstraktes Phänomen, das in seiner Gesamtheit kaum zu fassen ist. Eine Chance, das Phänomen dennoch zu fassen, ergibt sich durch die Definition von Teilkompetenzen.

In der Literatur vielfach verwendet, bezeichnen Teilkompetenzen einen relativ beschränkten Bereich menschlicher Fähigkeiten und Bereitschaften. Sie grenzen den Betrachtungsbereich ,menschliche Kompetenz‘ so weit ein, dass es möglich ist, das Phänomen nun beschränkt auf einen definierten Ausschnitt näher zu beschreiben. In der wissenschaftlichen Literatur findet sich eine Vielzahl von Teilkompetenzen, beispielhaft genannt seien ,Sozialkompetenz‘, ,motorische Kompetenz‘, ,Sprachkompetenz‘ oder ,hermeneutische Kompetenz‘. Den Inhalt einer Teilkompetenz bilden je nach Definitionsansatz verschiedene Fähigkeiten, Fertigkeiten, Qualifikationen und Bereitschaften.

Auch die ,Emotionale Kompetenz‘ lässt sich als eine solche Teilkompetenz verstehen. Das Verständnis der ,Emotionalen Kompetenz‘ als Teilkompetenz ist für den Fortgang weiterer Überlegungen nicht unerheblich. Versteht man ,Emotionale Kompetenz‘ als Teilbereich menschlicher Kompetenz, lassen sich Charakteristika, die im Fall von ,Kompetenz‘ als zutreffend bewertet wurden, auch auf das Phänomen ,Emotionale Kompetenz‘ beziehen. Ausgehend von den Eigenarten menschlicher „Kompetenz" lassen sich schließlich drei Thesen formulieren, die das Phänomen ,Emotionale Kompetenz‘ umreißen:

These 1:
,Kompetenz‘ lässt sich je nach Lesart als Disposition unterschiedlicher Lebensäußerungen verstehen. Nach dem integrativen Ansatz sind in einem umfassenden Sinne dreierlei Formen menschlicher Lebensäußerung zu nennen. ,Handeln‘, ,Verhalten‘ und ,physiologische Reaktion‘ beruhen demnach gleichermaßen auf der Disposition ,Kompetenz‘.

Die ,Emotionale Kompetenz‘ ist Disposition menschlichen Handelns, Verhaltens und physiologischer Reaktion.

These 2:
,Kompetenz‘ bezeichnet die Grundlage menschlicher Lebensäußerungen. Je nach Lesart werden ihr diverse Fähigkeiten und Bereitschaften zugeschrieben, die als von solch grundlegender Art vorgestellt werden, dass man sie wiederum als den Ausgangspunkt weiterführender, konkreter Fähigkeiten begreift. Auch die ,Emotionale Kompetenz‘ ist demnach als ein Set übergeordneter Fähigkeiten und Bereitschaften zu verstehen. Diese Fähigkeiten und Bereitschaften versetzen einen Menschen in die Lage, ,kompetent‘ also Erfolg bringend mit Emotionalem umzugehen.

Die ,Emotionale Kompetenz‘ stellt ein Set übergeordneter Fähigkeiten und Bereitschaften dar, das einen Menschen befähigt, solcherart mit Emotionalem umzugehen, dass es ihm in umfassender Weise für sein Leben zum Vorteil gereicht.

These 3:
Die Ursache von ,Kompetenz‘ lässt sich zum einen in der genetischen Anlage eines Menschen und zum anderen in Vorgängen und Konsequenzen einer Person- Umwelt-Interaktion sehen. Infolge solcher Lesart ist einem Menschen schon von Geburt an ein gewisses Maß an Kompetenz zuzuschreiben.

Die ,Emotionale Kompetenz‘ wird bedingt durch die genetische Anlage des Menschen sowie durch umweltgebundene Entwicklungsvorgänge.

Die soeben genannten Thesen werden auf den nachfolgenden Seiten zum Ausgangspunkt, um sich Schritt für Schritt eine Vorstellung von dem Phänomen ,Emotionale Kompetenz‘ zu erarbeiten. Die einzelnen Thesen werden nacheinander aufgegriffen und unter Einbeziehung der im ersten und zweiten Teil skizzierten anthropologischen, philosophischen und psychologischen Ansätze diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
Einleitung13
1.1 , Fragen‘ als Methode14
1.2 Fragestellung und Ziel der Überlegungen15
Teil I , Emotion‘ - Ein anthropologisches Problem16
Kapitel 2 Anthropologisch-philosophische Betrachtung17
a) Sprachwissenschaftliche Betrachtung18
b) Das platonische Gleichnis vom Seelenwagen22
c) Die rousseausche Sichtweise menschlicher Emotionalität27
Kapitel 3 , Emotion‘ - Versuch einer Definition30
3.1 These 1: Emotionalität ist im Menschen als Potenzial angelegt31
3.2 These 2: Emotionen haben funktionalen Charakter35
3.3 These 3: Emotionen sind subjektive Regungen39
3.4 These 4: Das emotionale Erleben ist mit einer Vielzahl von Aspekten menschlicher Existenz verbunden42
3.5 These 5: Emotionen beinhalten ein Wissen um ,Mit-Welt‘, , Selbst- Sein‘ und , In- der- Welt- Sein‘ des Menschen50
3.6 These 6: Emotionen werden als Regungen unmittelbarer Art erlebt53
3.7 These 7: Emotionen haben motivationalen Charakter54
3.8 Bewertung und Ausblick57
Teil II , Emotionale Kompetenz‘61
Kapitel 4 , Kompetenz‘ - Disposition menschlicher Aktivität62
4.1 , Kompetenz‘ als Disposition selbstorganisierten Handelns63
4.2 Kompetenz Versuch eines erweiterten Ansatzes65
4.3 , Handeln‘ und , Kompetenz‘73
Kapitel 5 , Emotionale Kompetenz‘ - Versuch einer Definition83
5.1 These 1: , EK‘ als Disposition menschlicher Lebensvollzüge85
5.2 These 2: , EK‘ als Set übergeordneter Fähigkeiten87
5.3 These 3: , Emotionale Kompetenz‘ im Wechselfeld von genetischer Anlage und individueller Entwicklung139
5.4 Zusammenfassung147
Teil III Die , Emotionale Kompetenz‘ von Führungskräften149
Kapitel 6 Führung in Organisationen150
6.1 Führen in komplexen Systemen153
6.2 Zentrale Tätigkeiten einer Führungskraft172
Kapitel 7 , Emotionale Kompetenz‘: Notwendigkeit moderner Führung174
7.1 , Emotional kompetent‘ mit Konflikten umgehen175
7.2 Konfliktmanagement als Führungsaufgabe179
7.3 , Emotional kompetent‘ Entscheidungen treffen186
7.4 , Emotional kompetent‘ Teams bilden und entwickeln193
7.5 Philosophisch-anthropologische Schlussfolgerung204
Kapitel 8 Emotional kompetent als Führungskraft: Grundzüge205
8.1 Sich auf andere einlassen und dies zum Ausdruck bringen206
8.2 Anderen aktiv zuhören208
8.3 Die eigenen Emotionserlebnisse mitteilen209
8.4 Auf die Emotionen anderer offen eingehen212
8.5 Feedback geben, erbitten und annehmen214
8.6 Coping-Strategien erlernen und anwenden217
8.7 Mimische und gestische Kommunikationsmittel nutzen225
8.8 Vertrauensvolle Beziehungen zulassen und initiieren - sie sind Inseln der Sicherheit und Ruhe228
8.9 Zusammenfassung230
Kapitel 9 Förderung der , EK‘ von Führungskräften231
9.1 Methoden zur Förderung , Emotionaler Kompetenz‘232
9.2 Reflexionsmethoden242
9.3 Ausblick und Bewertung260
9.4 Zusammenfassung261
Kapitel 10 Ausgewählte Übungen262
10.1 Vorbereitende Übungen262
Kapitel 11 Abschließendes Resümee268
Abbildungsverzeichnis273
Anlage Reflexionsfragen274
Literaturliste280
Literatur Teil I280
Literatur Teil II288
Literatur Teil III296

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