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E-Book

Zwischen Trauma und Rechtfertigung

Wie sich ehemalige Wehrmachtssoldaten an den Krieg erinnern

AutorUte Mank
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl308 Seiten
ISBN9783593411323
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Viel wurde in den letzten 20 Jahren über die Schuld der Wehrmacht und ihrer Soldaten an den NS-Kriegsverbrechen geschrieben. Ute Mank hat neun von ihnen intensiv befragt und ihnen zugehört, ohne sie zu konfrontieren oder zu belehren. Aus diesem Erinnerungsmaterial hat sie die verborgenen und verleugneten Ebenen des Themas herausgefiltert: Sie identifiziert Hingabe an Hitler, den Wunsch nach Aufwertung, anhaltenden Antisemitismus und Enttäuschung darüber, dass die grandiose Zukunft ausgefallen ist. Ihr Buch ist eine intime Auseinandersetzung mit Schuld und Verdrängung. Darüber hinaus aber sind die hier untersuchten Erinnerungen ein Vermächtnis, das uns alle angeht.

Ute Mank, Dr. phil., Diplom-Pädagogin, ist freiberuflich in den Bereichen Erwachsenenbildung und Journalismus tätig.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1. Einleitung10
1.1 Wehrmachtsausstellung11
1.2 Die Goldhagen-Debatte14
1.3 Resonanzen im Untersuchungsumfeld16
1.4 Ein schwieriges Thema – Ambivalenz einer Forscherin19
1.5 Die Interviewpartner21
1.6 Wehrmachtssoldaten als besondere Zeitzeugengruppe21
1.7 Eine Typologie der inneren Haltungen24
2. Der Linientreue27
2.1 Der Krieg – das Chaos28
2.2 Gefangenschaft – »die krochen auf allen Vieren«33
2.3 Nach dem Krieg – weiter das Chaos34
2.4 Der Vater35
2.5 Neuanfang40
2.6 Auf der »Schiene« geblieben42
3. Die Erforschung des verborgenen Sinns48
3.1 Tiefenhermeneutische Kulturanalyse – Grundlagen49
3.2 Nationalsozialistische Weltanschauung als Vergesellschaftung eines Symptoms52
3.3 Tiefenhermeneutische Kulturanalyse – Anwendung54
4. Der Ohnmächtige61
4.1 Enttäuschte Begeisterung – das Militär62
4.2 Der Krieg – »da kriegte man die Wut«64
4.3 Verwundung als Mittel zur Selbstverfügung66
4.4 Gefangenschaft – »ich wusst’ ja nit was die wollten«67
4.5 Der Macht ausgeliefert69
4.6 Die Vaterautorität73
5. Gleichgeschaltete Jugend75
5.1 Sozialisationsraum Hitlerjugend76
5.2 Jugend als Entlastungsmoment – »war’n se erst 17«79
6. Der Ehrenretter85
6.1 Der Versuch, soziale Schranken zu überwinden85
6.2 Krieg als Abenteuer89
6.3 Gefangenschaft – »was ist denn Dachau«92
6.4 Unerfüllte Heldenträume94
7. Erinnerung und Geschichtsbewusstsein102
7.1 Nationalsozialismus und Holocaust in der Nachkriegsöffentlichkeit104
7.2 Die Nachkriegsgenerationen und ihre Geschichtsdeutung112
7.3 Kollektives Gedächtnis ohne persönliche Erinnerung?114
8. Der Schamlose119
8.1 Kriegel als Sanitäter – »dann passiert dir nix«120
8.2 Russland – »war mer doch eigentlich naiv«121
8.3 Auf der Flucht – »nach ’m Polarstern«124
8.4 Nationalität und Sprache als Identitätsmerkmale125
8.5 Gefangenschaften – »jetz’ geht’s uns genauso«128
8.6 Die Juden – »verhasst war’n se ja«129
8.7 Abwehr durch Isolierung der Ereignisse132
9. Der Zeuge139
9.1 Die Wehrmacht – »eine hochdisziplinierte Armee«139
9.2 Kriegstrauma – »uns hat keiner eine Therapie angeboten«141
9.3 »Hab’ derartige Dinge nie erlebt« – eine Gegendarstellung142
9.4 Waffen – »wirklich vernichtend«144
9.5 Russland – »Da ging’s um Leben und Tod«146
9.6 Einseitige Parteinahme148
10. »In keiner Weise so« – Antisemitismus152
11. Der Bekenner156
11.1 Der Weg durch die Institutionen der NS-Sozialisation157
11.2 Das Militär – »restlos angetan davon«163
11.3 Der Krieg – »hineingeschlittert«164
11.4 Die Kapitulation – ein »Erdrutsch«171
11.5 Nach dem Krieg – »vor dem Nichts«173
11.6 Der Wunsch nach einem moralischen Selbstbild175
11.7 Schuld und Vergebung183
12. Bilderbuchkrieg – gnadenloser Krieg185
12.1 Eroberungskrieg – »ham wie Gott in Frankreich gelebt«185
12.2 Polen – »dann hatte der Krieg begonnen«187
12.3 Russland – »Aber was ich da erlebt habe, war recht hart«188
12.4 Die russischen Soldaten – »die taugen ja nichts«195
12.5 Narrative vom Krieg196
12.6 Der Krieg wird nicht in Frage gestellt202
13. Der Betrogene203
13.1 Kindheit und Jugend – »aufgeregte Zeit«203
13.2 Lehrzeit – »hab’ das letztendlich auch geschafft«205
13.3 Schäfer als Soldat – »ich hab’ Glück gehabt«207
13.4 Kriegsfolgen als Gewinn- und Verlustrechnung211
13.5 Vom »Verführten« zum »Betrogenen«215
14. Das Tonband oderdie Grenzen des Erzählbaren222
15. Der Einzelgänger227
15.1 Im »Knast« beginnt die »Laufbahn«227
15.2 Der Krieg – »in den tiefen Winter noch mal hinein«228
15.3 Das Soldatenleben gehandhabt231
15.4 Die Amerikaner überlistet – »wie’s die Füchse machen«234
15.5 Bewahrt geblieben236
16. Trauma – »man fühlt sich zurückversetzt«245
16.1 Sterben, Tod und mangelnde Selbstwirksamkeit247
16.2 Kollektives Erinnern – kollektives Trauma250
16.3 Kollektive Verbrechen in der Öffentlichkeit254
16.4 Transgenerationelle Weitergabe des Traumas255
17. Der Friedliebende260
17.1 Der Krieg – »Wir ham das von beiden Seiten gesehn«260
17.2 Gefangenschaft – »Wassersuppe« und »Schweinefutter«269
17.3 Krieg – »’n friedlicher Zustand«271
18. Ringen um Wahrheit – »was objektiv is’«278
18.1 Die Interviewsituation als Erinnerungsgemeinschaft278
18.2 »Nichts damit zu tun gehabt« – trügerische Erinnerung281
18.3 Gebrochene Biographien283
18.4 Erinnerungsgemeinschaften als Abwehrbündnisse289
18.5 Opfer-Täter-Aufspaltung als Abwehrkonstellation291
18.6 Paradoxes Aufarbeitungsbedürfnis294
19. Resümee296
Literatur303
Dank308

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