Die Erwärmung des Erdklimas, die durch zahlreiche Beobachtungen belegt ist, birgt für Menschen und Umwelt große Risiken. Da die Hauptursache der Klimaerwärmung im Anstieg anthropogener THG-Emissionen liegt, wird von einer verantwortungsvollen Politik gefordert, für die Minderung der menschenverursachten THG-Emissionen zu sorgen. Um eine wirksame Minderung zu erreichen, müssen THG-Emissionen weltweit und sektorübergreifend reduziert werden.
Im Mittelpunkt der Betrachtung dieser Arbeit liegen die Klimapolitik der EU und die Fragen, welche Politikinstrumente zur Minderung agrarrelevanter THG-Emissionen eingesetzt werden können und wie effizient diese sind. Dafür wird das Phänomen Klimaänderung näher betrachtet und ein Überblick über internationale, EU- und deutsche Klimapolitik verschafft. Die Rolle der Landwirtschaft wird im Kontext der Klimaänderung als Verursacher, Betroffener und Wohltäter näher erläutert. Aus theoretischer Sicht wird betrachtet, welche Politikinstrumente zur Minderung der THG-Emissionen ergriffen werden können. Dabei wird auf die Besonderheiten des Managements globaler gesellschaftlicher Ressourcen, zu denen die Erdatmosphäre gehört, und auf den Umgang mit negativen externen Effekten, zu denen THG-Emissionen gehören, eingegangen. Anschließend folgt ein Überblick über bereits ergriffene Politikmaßnahmen zur Minderung von THG-Emissionen, bei dem gesondert Initiativen hervorgehoben werden, die agrarrelevante THG-Emissionen mindern können.
Schließlich wird eine eigene empirische Analyse der Politikinstrumente zur Minderung agrarrelevanter THG-Emissionen durchgeführt. Für die Analyse wird das allgemeine Gleichgewichtsmodell GTAP mit dazu gehöriger Datenbasis eingesetzt. Die Produktionsfunktion des Standard-GTAP-Modells wird modifiziert, um eine Substitution zwischen den Faktoren Boden und Düngemittel zu ermöglichen, und die Datenbasis wird um den Sektor „Düngemittel“ erweitert. Untersucht werden Wirkungen von Politikmaßnahmen mit expliziter Preissetzung auf spezifische agrarrelevante THG-Emissionen, die entweder auf der Produktionsseite oder der Konsumseite in der gesamten EU oder nur in Deutschland eingeführt werden. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die Einführung einer unilateralen Preissetzung auf THG-Emissionen aus der Produktion (bzw. Produktion und Anwendung) von Düngemitteln in Deutschland bzw. in der EU den Sektor enorm belasten und auf globaler Ebene keine Emissionsminderung zur Folge haben wird. Die Einführung einer CO2-Verbrauchersteuer auf rotes Fleisch und Milcherzeugnisse in Deutschland bzw. in der EU hätte eine geringfügige globale Emissionsminderung zur Folge, würde aber eine deutliche Belastung von Konsumenten und Produzenten in den betroffenen Regionen verursachen.
The warming of the Earth's climate, which is evident from numerous observations, poses great risks for human and natural systems. Since the main cause of climate warming is the rise of anthropogenic GHG emissions, a responsible policy is called for the reduction of human-induced GHG emissions. In order to achieve an effective reduction, GHG emissions have to be reduced worldwide and across all sectors.
The focus of this study is the EU's climate policy and the question - Which policy instruments can be used to reduce GHG emissions related to agriculture and how efficient they are? For this purpose a closer look at the issue of climate change is taken and an overview of international, EU and German climate policy is provided. The role of agriculture in context of climate change as a polluter, victim and benefactor is closer examined. It is considered what policy instruments can be used from theoretical point of view to reduce GHG emissions. Particular attention is paid to the management of global commons, to which the earth's atmosphere belongs, and to the handling of negative externalities, to which the GHG emissions belongs. After that follows the overview of the already implemented policy measures for the reduction of GHG emissions; policy initiatives reducing GHG emissions related to agriculture are highlighted separately.
Finally, own empirical analysis of the policy instruments for the reduction of GHG emissions related to agriculture is carried out. The general equilibrium model GTAP und the associated database are used. The production function of the standard GTAP model is modified to allow a substitution between “land” and “fertilizer”, the database is extended by the sector “fertilizer'. Impacts of policy measures with explicit pricing on specific GHG emissions related to agriculture, introduced either on the production side or on the consumer side throughout the EU or only in Germany, are examined. The simulation results show that the introduction of unilateral pricing on GHG emissions from the production (or production and application) of fertilizers in Germany or in the EU will have a huge negative impact on sector “fertilizer” and will not lead to a global reduction of GHG emissions. The introduction of a consumption carbon tax on red meat and milk products in Germany or in the EU would result in a slight global emission reduction, but would lead to a significant burden on consumers and producers in the regions concerned.
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