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E-Book

Managerkonferenz

Effektives Führungstraining

AutorThomas Gordon
VerlagHeyne
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783641071745
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
In diesem aktualisierten Standardwerk liefert Weltbestsellerautor Thomas Gordon für Menschen in leitenden Positionen bewährte Methoden, die sie zu kompetenten, menschlichen und verantwortungsvollen Managern machen - ob in Wirtschaftsunternehmen, Ämtern oder Institutionen.

Thomas Gordon (1918-2002) war praktizierender Psychologe in den USA. Er gehörte zu den Pionieren der humanistischen Psychologie und war der Überzeugung, dass Menschen, die in einem fürsorglichen und freiheitlichen Klima aufwachsen, in hohem Maße fähig werden, Verantwortung zu tragen und ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben zu führen. Durch seine Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erkannte er die große Bedeutung der Kommunikation und gewaltfreien Konfliktlösung für die zwischenmenschliche Beziehung. Schon früh entwickelte er hierzu ein konkretes, im Alltag anwendbares Modell, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Thomas Gordon ist Bestsellerautor zahlreicher Bücher zum Thema Kommunikation, Erziehung und Beziehungen. Sein bekanntestes Buch Familienkonferenz wurde weltweit millionenfach verkauft. Für seine Arbeiten wurde er zudem mehrfach ausgezeichnet. Seine Methode ist durch ihr Ziel, Beziehungen zu verbessern und Konflikte gewaltfrei und ohne Verlierer zu lösen, auch als Friedensarbeit im eigentlichen Sinne anzusehen, was seine dreifache Nominierung für den Friedensnobelpreis 1997, 1998 und 1999 unterstreicht. Sein umfangreiches Werk ist bei Heyne erhältlich.

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Leseprobe
9 Die Jeder-gewinnt-Methode: Wie aus Konflikt Kooperation entsteht (S. 142-143)

Obgleich die meisten Menschen aus eigener Erfahrung wissen, dass die beiden Methoden zur Konfliktlösung mit Gewinnern und Verlierern die Gefahr in sich bergen, den zwischenmenschlichen Beziehungen zu schaden und die organisatorische Effektivität zu mindern, bleiben die meisten Führer doch bei diesen Methoden. Dafür lassen sich zahlreiche Erklärungen finden, doch zwei scheinen am wahrscheinlichsten: Die Menschen haben wenig oder keine Erfahrung mit irgendeinem anderen Verfahren zur Konfliktlösung, und nach Auffassung der meisten Menschen heißt die größte Macht besitzen zugleich, den größten Einfluss zu haben.

Die meisten Kinder sind in Familien aufgewachsen, in denen beide Eltern ihre Kinder durch häufige und reichlich bemessene Belohnungen und Bestrafungen dem Willen der Erwachsenen gefügig zu machen versuchten. In einer in den USA durchgeführten Untersuchung über Gewalt in Familien gaben 80 Prozent der Eltern an, dass sie die üblichen körperlichen Strafen wie Schläge und Ohrfeigen anwendeten. Nahezu 30 Prozent der Eltern hatten irgendeinen Gewaltakt gegen ihre Kinder begangen, für den sie wegen Kindesmisshandlung hätten verurteilt werden können! Auch im Unterricht sind Belohnungen und Bestrafungen seit jeher die wichtigsten Instrumente des Lehrers, mit denen er die »Disziplin« im Unterricht herstellt.

Diese Praxis hat sich seit einigen hundert Jahren nicht wesentlich verändert, was für mich ein steter Anlass der Verwunderung ist. Denn das heißt, dass nur sehr wenige Menschen zu dem Zeitpunkt, da sie in die Erwachsenenwelt eintreten, irgendein anderes Modell zur Lösung von Konflikten zwischen Erwachsenen und Kindern erlebt haben als dasjenige, in dem die Erwachsenen von ihrer Macht Gebrauch machen, um Gehorsam zu erzwingen.

So haben Kinder wenig Gelegenheit, Beziehungen mit solchen Erwachsenen zu erleben, die auf die Anwendung ihrer Macht zu verzichten versuchen. Alles, was die Kinder erleben, ist Zwang und Herrschaft. Selbst wenn man, wie ich, Kinder fragt, warum Autorität und Macht nicht in der Lage sind, sie den Forderungen von Lehrern und Eltern gefügig zu machen, hört man erstaunlich oft die Antwort: »Ich glaube, sie müssen sie häufiger gebrauchen.«

Kein Wunder, dass neun von zehn Menschen, die in den letzten 35 Jahren in unsere Führungskurse gekommen sind, so überrascht waren, als sie erfuhren, dass es tatsächlich eine praktikable Alternative zu den Gewinner/Verlierer-Methoden gibt. Kein Wunder auch, dass diese Führer der Vorstellung, dass sie an Einfluss verlieren, wenn sie von ihrer Macht Gebrauch machen, so wenig Glauben schenken können. Die meisten melden sich nämlich zu den Führungskursen an, weil sie erwarten, man werde ihnen beibringen, wie sie geschickteren oder klügeren Gebrauch von ihrer Macht machen können – gewiss erwarten sie nicht, dass man ihnen beibringt, wie sie ganz darauf verzichten können!

Worin besteht die Jeder-gewinnt-Methode?


Die Alternative zu den Konfliktlösungsmethoden mit Gewinnern und Verlierern ist eine dritte Methode, bei der jeder gewinnt. Erinnern wir uns an die Definition des effektiven Führers: Sein besonderes Merkmal ist die Handhabung bestimmter Techniken, mit deren Hilfe er den Bedürfnissen seiner Gruppenmitglieder ebenso gerecht wird wie den Bedürfnissen der Organisation: »Der effektive Führer muss genügend Flexibilität und das Fingerspitzengefühl entwickeln, um zu wissen, wann und wo er diese ganz verschiedenen Techniken anwenden muss. Nur so lassen sich einerseits die Bedürfnisse der Gruppenmitglieder und andererseits die Bedürfnisse des Führers befriedigen.«
Blick ins Buch

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